Erlebte Geschichte in Warendorf
Weihnachtszeit in den Zwanziger Jahren in Warendorf
von Eugenie Haunhorst

Eugenie als Schülerin 1921Leise rieselt der Schnee,
still und starr ruht der See,
weihnachtlich glänzet der Wald,
freue dich, Christkind kommt bald.


 
Bei diesem Lied wussten wir: „Jetzt ist Advent.“ Aus Tannengrün legten wir auf dem Tisch einen Kranz und verteilten vier rote Kerzen darauf. An jedem Adventssonntag wurde abends eine neue Kerze angezündet und Adventslieder gesungen.
In den Straßen der Stadt gab die nur sparsame Beleuchtung noch keinen Hinweis auf das bevorstehende Weihnachtsfest. Straßendekorationen gab es erst viele Jahre später, nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Dekoration der Schaufenster war nicht aufwändig, aber zweckmäßig. In den Schaufenstern wurden all die begehrenswerten, schönen Dinge gezeigt, die vorrätig waren; ein Warenlager gab es selten. Was verkauft wurde, nahm man aus dem Fenster. Bis Weihnachten leerten sich die Schaufenster.
Wir Kinder schrieben natürlich einen Wunschzettel an das Christkind im Himmel und legten ihn in den Briefkasten. Unserer kindlichen Phantasie waren keine Grenzen gesetzt. Ich bin in einer Lehrerfamilie mit fünf Kindern aufgewachsen. Unsere Mutter erledigte mit geheimnisvoller Geschicklichkeit all die Vorbereitungen für das Fest. Nach einem Einkauf huschte sie Heimatverein Warendorf: Geschenke um 1930schwer bepackt an uns vorbei und verschwand im Schlafzimmer. Dieser Raum war für uns tabu.
Wir Kinder bastelten viele Weihnachtsgeschenke in der Adventszeit.
Unsere selbstgemachte Krippe war eine Laubsägearbeit in Form eines Trypticons (ein dreiflügeliges Bild), an der wir jedes Jahr wieder Freude hatten.
Die Familienkrippe hatte Figuren aus Stein. Sie wurde schon einige Tage vor Weihnachten von uns Kindern mit Moos und Tannengrün auf dem Klavier aufgebaut. Natürlich ohne das Jesuskind. Es musste ja noch geboren werden. Auf geheimnisvolle Weise lag es dann zur Bescherung am Weihnachtsmorgen in der Krippe.
Wenn wir Jüngeren mit sehnsüchtigen Augen sangen: „Einmal werden wir noch wach, heißa dann ist Weihnachtstag“, dann war der Heilige Abend gekommen. Vor dem „frühen“ zu Bett gehen stellten wir unseren Teller im Esszimmer auf den gedeckten Tisch. Unser Vater schrieb mit schöner Schrift die Namen der Kinder auf einen Zettel, den wir dann auf unsere Teller legten. Wenn alle Kinder schliefen, konnte Vater den im Keller versteckten Tannenbaum heraufholen und ihn mit Kerzen und Lametta, süßen Figuren, Plätzchen und roten Äpfeln schmücken. In späteren Jahren bekamen wir auch silberne Kugeln und das Holzspielzeug vom Winterhilfswerk für den Baum.
Nach alter Tradition begann das hochheilige Weihnachtsfest frühmorgens um 5 Uhr mit der „Ucht“. Das ist der westfälische Name für die Christmette. Schon ab halb fünf hörten wir die ersten Kirchenbesucher herbeiströmen. Die Kirche war schnell überfüllt, deshalb durften wir mit unserem Vater auf die Orgelbühne. Vater musste an Festtagen in drei Gottesdiensten die Orgel spielen. Wir waren stolz, wenn um Schlag 5 Uhr Vaters brausendes Orgelspiel die Kirche mit Weihnachtsjubel erfüllte. Ich glaube, allen Gläubigen in der Kirche ging das Herz auf beim Singen des Liedes „Stille Nacht, heilige Nacht“.
Dieser festliche Gottesdienst dauerte sehr lange. Am Hauptaltar und an beiden Seitenaltären wurden in den prachtvollen Weihnachtsgewändern Heilige Messen gelesen. Jeder Katholik war verpflichtet, am Weihnachtsfest drei Heilige Messen „mit Andacht zu hören“.
Bei uns Kindern wuchs die Spannung auf die Bescherung, sodass wir nach dem letzten Segen schnell nach Hause liefen – auch, weil es in der Kirche sehr kalt war. Unsere Mutter hatte in der Zwischenzeit eine Weihnachtswohnung gezaubert. In der Küche war es schön warm, die Herdplatte glühte. Der Tisch war für das Weihnachtsfrühstück gedeckt.
Heimatverein Warendorf: Weihnachten um 1920Mit großem Jubel und „Frohe Weihnacht“ wurde jeder begrüßt. Ich glaube, wir Kinder waren in unserer Spannung kaum zu ertragen. Mutter hatte die Öfen in den Zimmern angeheizt. Endlich verschwand unser Vater ins Weihnachts-zimmer. Wir Kinder stellten uns auf, die Jüngste zuerst, und warteten auf das Schellen. Wenn Vater die Tür weit öffnete, zogen wir singend vor den Weihnachtsbaum. Alle Kerzen brannten. Es duftete köstlich nach Weihnachtsplätzchen.
Die Weihnachtsgeschichte wurde verlesen, und jedes Kind trug ein Gedicht vor oder spielte auf dem Klavier oder der Geige. Unser Blick ging allerdings immer wieder zum Gabentisch, bis wir endlich zu unserem Platz gehen durften. Die Kleinen fanden ihre geliebte Puppe wieder, die vor Wochen auf geheimnisvolle Weise verschwunden war. Jetzt hatte sie neue Kleider, und das kaputte Auge war auch wieder gesund. Sogar ein neuer Puppenwagen war dabei oder eine Puppenstube mit Balkon. Die größeren Kinder spielten das neue Quartett, und meine Schwester Clementine las schon in ihrem Buch, das sie sich so sehr gewünscht hatte.

Die Weihnachtsteller waren reich gefüllt mit selbst gebackenen Plätzchen, Nüssen, einem schönen Apfel, später sogar Feigen oder Datteln und eine Apfelsine, uns bis dahin unbekannte Früchte. Man aß wenigstens drei Tage lang von einer Apfelsine. Die ersten Apfelsinen waren noch ziemlich sauer, darum stellte Mutter uns eine Untertasse mit Zucker hin. Jedes Apfelsinenstückchen wurde in Zucker gedreht und mit Genuss verspeist.
Als später jedes Kind eine ganze Tafel Schokolade auf seinem Teller fand, fühlten wir uns sehr reich, denn eine Tafel Schokolade kostete mehr als fünf Mark.
Die Freude und Begeisterung aus diesen Jahren bleiben mir unvergesslich.
Nach der Bescherung waren wir gespannt, was unsere Freundinnen vom Christkind bekommen hatten. Mit meiner Schwester Maria rannte ich über den Wilhelmsplatz zu Kathrinchen. Dort bestaunten wir zuerst die Krippe, die von den großen Brüdern aufgebaut worden war. Sie füllte ein Drittel des Weihnachtszimmers aus und war mit Wasserfall, Seen, Gräben, Bergen und vielen Tieren ausgestattet.

Krippe im Franziskanerkloster WarendorfAm zweiten Weihnachtstag besuchten viele Familien beim Sonntagsspaziergang die drei Kirchen der Stadt. Nicht nur für die Kinder war die „Paterskrippe“ im Franziskaner Kloster besonders schön. Sogar der heilige Franziskus mit dem Vögelchen auf der Schulter schaute von der Seite her zu. Man erzählte uns, er habe die erste Krippe aufgebaut. Jeder von uns warf einen Groschen in die Sammelbüchse des Negerkindes und freute sich, wenn es zum Dank nickte.
Es war üblich, an den folgenden Sonntagen nach Einbruch der Dämmerung befreundete Familien zum „Krippkes bekieken“ zu besuchen und am „brennenden“ Tannebaum (so sagte man, denn es gab nur echte Kerzen am Baum) zu singen und Weihnachtsgedichte aufzusagen. Zur Belohnung durften die Kinder etwas Süßes vom Tannenbaum nehmen. Ein besonderes Erlebnis war der Tannenbaum bei Rieländers. Sie hatten einen drehbaren Christbaumständer mit einer eingebauten Spieluhr, die „Vom Himmel hoch, da komm ich her...“ spielte. Wir konnten um den rundum geschmückten Baum herumtanzen. Wenn der Tannenbaum nadelte, durfte alles Essbare „geplündert“ werden.
Das war das Ende der wunderschönen Weihnachtszeit.

 

Die Autorin Eugenie Haunhorst geb. Göcke wurde 1912 in Warendorf geboren und wuchs in einer Lehrerfamilie mit vier Geschwistern auf. Im Alter von 90 Jahren begann sie, Erinnerungen aus ihrem Leben im Warendorf der 1920er Jahre aufzuschreiben. Sie starb 2016 im Alter von 103 Jahren.

 



Bilder: Archiv der Altstadtfreunde Warendorf
 

Dr. h.c. Heinrich Windelen MdB 
*1921 in Bolkenhain/ Oberschlesien; +2016 in Warendorf
von Mechtild Wolff

Im Jahr 2021 beging die Stadt Warendorf den 100. Geburtstag von Heinrich Windelen mit einem Festakt - das gibt es höchst selten in unserer Stadt und ist ein schönes Zeichen, dass die Bedeutung des langjährigen Bundestags-abgeordneter Heinrich Windelens in seiner Heimatstadt Anerkennung findet.

Aber was hat den Schlesier Heinrich Windelen nach Warendorf verschlagen und wie kam er in die Politik, denn geboren wurde Windelen am 26. Juni 1921 in Bolkenhain im schlesischen Riesengebirge, als Sohn des Lederfabrikanten Engelbert Windelen und seiner Frau Anna. Engelbert Windelen war ein aktives Mitglied der Zentrumspartei und machte keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen die NSDAP. Das hat auch seinen Sohn Heinrich geprägt. Dieser sollte später die Lederfabrik übernehmen, darum studierte er nach seinem Abitur Physik und Chemie in Breslau. Die schöne Studienzeit wurde aber 1941 abrupt beendet, als Heinrich Windelen in die Wehrmacht eingezogen wurde. Den grausamen Krieg musste er bis zum letzten Tag mitmachen und kam 1945 in Bayern in amerikanische Gefangenschaft. Weil er eine Adresse in Warendorf angeben konnte - damals noch zur amerikanischen Zone gehörend - und er behauptete, Student der Landwirtschaft zu sein, wurde er schon im Herbst 1945 entlassen, denn die Landwirtschaft brauchte dringend Erntehelfer!!! In seine schlesische Heimat hätte er nicht zurückgehen gekonnt, obwohl seine Eltern dort noch ausharrten. Sie durften erst 1947 Schlesien verlassen. So schlug sich Heinrich Windelen nach Warendorf durch, wo er seine Schwestern fand, die im Kolpinghaus mit vielen anderen Vertriebenen zusammen eine notdürftige Bleibe gefunden hatten. Der Saal des Kolpinghauses blieb als Versammlungsort erhalten, aber die Empore im Saal durften die Flüchtlinge als Abstellmöglichkeit nutzen. So bemerkte eine der Schwestern eines Abends, dass unten im Saal eine Versammlung stattfand, bei der heftig über die Situation der Flüchtlinge und die allgemeine politische Lage diskutiert wurde. Das interessiert doch unseren Heinrich! Er ging in den Saal und beteiligte sich engagiert an der Diskussion und man kam schnell zu dem Ergebnis, dass dringend ein Flüchtlingsbeirat gebildet werden müsse. Nur wer soll dieses schwierige Themenfeld in die Hand nehmen. „Der, der da eben gesprochen hat, soll für uns alle sprechen!“ So wurde der 24jährige Heinrich Windelen zum ersten Vorsitzenden des Flüchtlingsbeirates gewählt, Elisabeth Schwerbrock wurde seine Stellvertreterin, denn klugerweise war festgelegt worden, dass immer ein Flüchtling mit einem Einheimischen zusammenarbeiteten sollte. Es war wahrlich keine leichte Aufgabe, die diese beiden Engagierten zu bewältigen hatten. In guter Zusammenarbeit mit dem Flüchtlingsamt der Stadt mussten nun den mittellosen Flüchtlingen Möbel, Kleidung, Nahrung und vor allem eine Wohnung beschafft werden. Eine wahre Herkulesaufgabe! Aber Heinrich Windelen war geprägt durch ein immer aktives und politisch denkendes Elternhaus und hatte in Elisabeth Schwerbrock eine unermüdliche, energische und tatkräftige Mitstreiterin. Auch als 1946 die CDU begründet wurde, standen Heinrich Windelen und Elisabeth Schwerbrock in erster Reihe und kandidierten 1948 für den ersten demokratisch gewählten Stadtrat, der damals noch unter der Aufsicht der Besatzungsmacht stand. Beide haben die Geschicke unserer Stadt wesentlich mitbestimmten, Elisabeth Schwerbrock bis 1956 und Heinrich Windelen bis 1964.

Windelen gab schon 1947 der politisch interessierten Jugend durch die Gründung der „Jungen Union“ eine neue politische Heimat und im selben Jahr wurde er in den Kreistag gewählt. Auch hier konnte er sich für die Heimatver-triebenen einsetzen, denn die standen buchstäblich vor dem Nichts und waren in Warendorf gestrandet nur mit den Kleidern auf dem Leib und ein paar Habseligkeiten in einem Handköfferchen. Ihre geretteten Wertsachen waren ihnen fast immer auf der Flucht geraubt worden. Aber die Flüchtlinge  konnten arbeiten, waren vielfach tüchtige Handwerker oder Textilfachleute, denn Schlesien war für seine leistungsfähige Textilindustrie bekannt. So wurden sie auch in Warendorf schnell eine Bereicherung für Handwerk und Gewerbe.

Maßgeblich beteiligt war Heinrich Windelen an der Förderung der Errichtung von Eigenheimen, die damals immer einen großen Garten hatten, wo Obst und Gemüse angebaut und ein Schwein fett gefüttert werden konnte.

Als Mitte der 1950er Jahre die größte Not gelindert war, stellte die CDU Heinrich Windelen als Warendorfs Bundestagsabgeordneten auf. Von 1957-1990, also 33 Jahre lang, vertrat er die Interessen des Kreises Warendorf im Deutschen Bundestag. Er wurde immer direkt gewählt und hat viel Gutes für Stadt und Kreis bewirkt. Seine Biographie, die Heimat verloren zu haben, prägte auch seine politische Arbeit in Bonn. Er wurde 1969 zum Vertriebenenminister ernannt und von 1983-1987 war er unter Bundeskanzler Helmuth Kohl Minister für Innerdeutsche Beziehungen. Hier war er auch Ansprechpartner für viele DDR Bürger und hat so manche Familienzusammenführung ermöglicht.

Windelen hat sich aber nie verbiegen lassen, ja, er leistete sich den Luxus einer eigenen Meinung. So verweigerte er der Regierung Kohl 1990 seine Zustimmung zur Festlegung der Oder-Neiße-Linie als Deutsche Ostgrenze. Seine Erfahrun-gen von Diktatur, Krieg und Vertreibung hatten seine Überzeugung geprägt, dass die Deutschen Ostgebiete nicht aufgegeben werden dürfen. 1990, im Jahr der Deutschen Einheit beendete Heinrich Windelen seine politische Karriere im deutschen Bundestag in Bonn. Für die Einheit seines Vaterlandes hatte er all die Jahre gekämpft und das Bewusstsein für dieses zentrale Thema wachgehalten. Dass er die Wiedervereinigung noch miterleben würde - das hatte auch er nicht zu hoffen gewagt. Mit Heinrich Windelen verlor die CDU-Bundestagsfraktion aber auch ihren führenden Haushaltspolitiker. Er hat in seiner politischen Zeit viele hohe Partei- und Fraktionsämter ausgefüllt und sich insbesondere um die Führung der CDU in Nordrhein Westfalen verdient gemacht.


Bürgermeister Kluck empfängt eine Delegation aus Bonn mit Heinrich Windelen

  

Als er 1990 im Alter von 69 Jahren auf eine erneute Kandidatur für den Deutschen Bundestag verzichtete, engagierte sich als deutscher Co-Vorsitzender der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit für die Aussöhnung mit dem polnischen Nachbarn. Bis ins hohe Alter blieb er ein aufmerksamer Beobachter der deutschen und der europäischen Politik und meldete sich in Interviews und Leserbriefen zu Wort.

Rückblickend auf ein halbes Jahrhundert politischer Arbeit sagte Heinrich Windelen am Ende seines Lebens: „Als ich anfing hatten wir nichts, kein Geld, keine Gesetze und viele Probleme. Die Situation heute ist umgedreht: Früher hatten wir Notstandsprobleme, heute haben wir Wohlstandsprobleme.“

Heinrich Windelen hat seiner Wahlheimatstadt Warendorf immer die Treue gehalten. Hier wohnte er gerne, hier hatte er 1954 Ingeborg Kreutzer geheiratet, hier waren seine vier Kinder aufgewachsen, hier hatte er seine Freunde und viele politische Wegbegleiter. Hier hat er im Wahlkampf sich immer auf seine treuen Helfer verlassen können, insbesondere auf die Junge Union, die ihren „Heini Pampers“, wie sie ihn jugendgemäß despektierlich, aber liebevoll nannten, zu allen Wahlkampfeinsetzen begleiteten.                                 

Heinrich Windelens Engagement wurde vielfach geehrt. 1986, an seinem 65. Geburtstag, verlieh ihm Bundeskanzler Helmut Kohl im Palais Schaumburg das große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband – eine solch hohe Ehrung hatte es vorher noch nicht gegeben. Schon 1983 hatte er das Große Goldene Ehrenzeichen mit Stern der Republik Österreich überreicht bekommen. 1991 ernannte die Stadt Warendorf ihn zum Ehrenbürger, nicht zuletzt wegen seines bedeutsamen Engagements für die Stadt – ohne ihn hätte es die Ansiedlung der Bundeswehrsportschule, des DOKR und des Modernen Fünfkampfs in Warendorf.

  

Am 16. Februar 2016 verstarb Heinrich Windelen im gesegneten Alter von 93 Jahren in seinem Alterswohnsitz im Koster zum Hl. Kreuz in Freckenhorst. In seiner Gedenkrede in der Laurentiuskirche würdigte der Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert den ehemaligen CDU-Abgeordneten und Vize-Präsidenten des Deutschen Bundestages Dr. h.c. Heinrich Windelen als „Parlamentarier aus Leidenschaft“. „Wir sind Heinrich Windelen dankbar für alles, was er für den Aufbau einer stabilen parlamentarischen Demokratie in unserem Lande über viele Jahre hinweg geleistet hat. Heinrich Windelen war ein pflichtbewusster Politiker, der die anstehenden Probleme gründlich analysierte und mit preußischer Genauigkeit verfolgte. Er schielte nicht nach dem Erfolg der Welt, er hängte auch nicht sein Mäntelchen in den Wind und scheute sich nicht, Unpopuläres auszusprechen. Er war immer ein eher nüchterner, auf Ausgleich bedachter Politiker.“

Zu seinem 100. Geburtstag am 25.6.2021 lud der neue Bürgermeister Peter Horstmann zu einer Feierstunde in den Sophiensaal ein. Seine Familie, ehemalige Weggefährten, Vertreter aus der Politik und dem Rat der Stadt Warendorf erlebten einen beeindruckenden Rückblick auf das Leben des bedeutenden Politiker Heinrich Windelen.

 

Quellen:

Elke Seul: Biete Klo – suche Geige 1985

Geschichte der Stadt Warendorf 2000

Dr. Norbert Lammer: Gedenkrede in der Laurentiuskirche 2016

Presseberichte aus der Glocke und den Westfälischen Nachrichten

Text: Mechtild Wolff

Herzlich willkommen zum Friedhofsrundgang 2023
"Sie alle haben sich um Warendorf verdient gemacht und sollten nicht vergessen werden!"
Warendorf, 29. 3. 2023
von Mechtild Wolff

Unser Friedhof ist nicht nur ein Ort der Ruhe und des Friedens, er ist insbesondere ein Ort der Erinnerung an liebe Angehörige und Freunde, aber auch an Menschen, die für unsere Stadt bedeutend waren. Ja, unser Friedhof ist mit seinen vielen historischen und modernen Grabdenkmalen ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.

Beim den jährlichen Friedhofsrundgängen des Heimatvereins soll an den Gräbern von klugen und mutigen Warendorfer Bürgern ihr Einsatz und ihre Bedeutung für unsere Stadt in Erinnerung gerufen werden.

Heute möchte ich die Entwicklung Warendorfs in der 2. Hälfte des vergangenen Jahrhunderts in den Fokus nehmen – eine Zeit, in der sich Warendorf rasant weiter entwickelte. Aus dem kleinen Landstädtchen wurde die weit und breit bekannte Pferdestadt mit einer liebevoll sanierten historischen Altstadt, mit dem Gestüt, dem DOKR und der Bundeswehrsportschule, die viele Menschen und viele Aktivitäten nach Warendorf holte.

Beginnen möchte ich noch 50 Jahre eher mit dem Ehrengrab von Bürgermeister Wilhelm Diederich, der schon vor über 100 Jahren den Fortschritt nach Warendorf brachte. Unseren ersten Friedhofsrundgang vor 12 Jahren haben wir an diesem bemerkenswerten Grab begonnen - heute kann ich Ihnen dort die wiedergefundene Grabtafel von Bürgermeister Diederich zeigen.

Tüchtige Politiker wie Heinrich Windelen, Friedrich Vogel und Richard Winkels und Bürgermeister wie Dr. Hans Kluck und Dr. Günther Drescher und nicht zuletzt der erfolgreiche Springreiter Hans Günther Winkler haben Warendorf zu internationaler Bekanntheit verholfen. Dem unermüdlichen Engagement von Heimatfreunden wie Wilhelm Veltman und seinen Helfern ist es zu verdanken, dass aus dem einstigen Landstädtchen Warendorf ein begehrter Wohnort und ein beliebtes Touristenziel wurde.

 

Mechtild Wolff

Vorsitzende des Heimatvereins

 

Warendorf, am 29. Oktober 2023

 

Interessantes und Aktuelles vom Heimatverein Warendorf

Friedhofsrundgang des Heimatvereins mit Mechtild Wolff

Klönsonntag mit Mechtild Wolff

Zum Tag des offenen Denkmals:
Die Gesellschaft Harmonie in Warendorf

Heimatfest Mariä Himmelfahrt
Erlebte Geschichte: Mariä Himmelfahrt in den 1920er Jahren von Eugenie Haunhorst

Unser engagiertes Ehrenmitglied Kurt Heinermann verstarb im Alter von 91 Jahren

Anni Cohen und ihre Familie - von Warendorf nach Südafrika und Palästina
von Mechtild Wolff

Eduard Elsberg erbaute das erste große Kaufhaus in Warendorf
von Mechtild Wolff

Der Elsbergplatz
von Dr. Bernward Fahlbusch

Das Fahrrad, ein wertvoller Besitz
von Eugenie Hauenhorst

Traditionelles Struwenessen an Karfreitag im Gadem am Zuckertimpen

Jahreshauptversammlung 2023

Filmvorführung des Heimatvereins: "Als Warendorf sich wieder machte..."

Waffelnbacken im Gadem

Neujahrsgruß des Heimatvereins
Warendorfer Schriften Band 51/52 neu erschienen

Nachruf auf unseren langjährigen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden Franz Bülte, Todestag  14. 12. 2022
von Norbert  Funken

„Wie war das eigentlich früher in Warendorf?“
Der Heimatverein lädt ein zum nächsten „Klön-Nachmittag“
Termin: Sonntag, den 20.11.2022 um 15 Uhr im Historischen Ratssaal des Rathauses am Marktplatz

Friedhofsrundgang mit Mechtild Wolff
"Sie alle haben sich um Warendorf verdient gemacht und sollten nicht vergessen werden"

Fragen an den Bürgermeister und die Ratsmitglieder in der Bürgerfragestunde
der Ratssitzung vom 28.9.2022 zum Thema:
Bauen auf der Emsinsel – Bauen in den Auen der Ems?

 

Aus der Warendorfer Eisenbahngeschichte:
Der "Neue Bahnhof" in Warendorf von Mechtild Wolff

 

Aus der Warendorfer Eisenbahngeschichte:
Der "Alte Bahnhof" in Warendorf
 
Der Warendorfer Friedhof - Spiegel der Stadtgeschichte


Gebr. Hagedorn und Co, eine Landmaschinenfabrik mit Eisengießerei

 
Der Warendorfer Friedhof: Spiegel der Stadtgeschichte
Carl Leopold und die Schnellsche Verlagsbuchhandlung 1909 - 1986


Antrag des Heimatvereins Warendorf an den Bürgermeister Horstmann und den Stadtrat der Stadt Warendorf bzgl. des Erhalts des Hauses Wallgasse 3

 
 

 

 

 

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