Straßen in Warendorf heißen nach Dichtern und Denkern (z. B. Wibbelt oder Grabbe), Ehrenbürgern (z. B. Hardy), auch einmal nach einem Pferd (Halla); die pädagogische Zunft ist in der Stadt der Schulen aber wenig vertreten, neben Heinrich Blum, weiland Oberstudienrat am Staatlichen Gymnasium, eigentlich nur Dr. Maria Moormann im Schulviertel.
Unter den bereits verstorbenen Direktoren der ehemaligen Marienschule ist sie menschlich und fachlich ohne Zweifel am bedeutendsten. Am 1. März 1886 in Wiesbaden als Tochter des Geheimen Regierungs- und Baurates Carl Moormann und seiner Gattin Mathilde (geb. Schultz) geboren, besteht sie 1905 in Hannover die Prüfung für das Lehramt an mittleren und höheren Mädchenschulen. Ersten Tätigkeiten in Hildesheim und Oppeln (Schlesien) folgt 1909/10 ein Studienaufenthalt in Paris. Sie besteht am Ratsgymnasium Münster das Abitur, promoviert 1917 in Münster mit „Studien über Heinrich Laubes dramatische Technik“ und erwirbt die Lehrbefähigung für die Fächer Deutsch, Französisch und Geschichte.
Die widrigen Umstände nach dem Ersten Weltkrieg verschlagen sie an das Evangelische Lyzeum in Münster, das Hildegardis-Lyzeum in Bochum, das Städtische Lyzeum in Wattenscheid und das Realgymnasium in Herten. 1927 wird sie als Nachfolgerin von Theresa Bracht kommissarische Leiterin der Marienschule. Deren Ausbau zum Lyzeum, das nach der Untersekunda (10. Schuljahr) die Mittlere Reife vergeben kann, hat zu diesem Zeitpunkt die Stadt Warendorf als Schulträger bereits beschlossen.
Im März 1928 ist dieses Ziel erreicht. Moormann wird Studiendirektorin. Ostern 1929 zieht die Schule von der Lilienstraße in das von der Stadt gekaufte Gebäude des Staatlichen Gymnasiums (Kurze Kesselstraße) um. Die Laurentianer beziehen das ehemalige Lehrerseminar an der Freckenhorster Straße.
Von Anfang an betreibt Moormann den Ausbau des Lyzeums zur „Vollanstalt“, die eine Studienberechtigung vergeben kann. Allerdings, insbesondere die Strudel der Weltwirtschaftskrise setzen andere Prioritäten. Realistisch wird das Ziel erst nach der „Machtergreifung“ (1933). Jetzt aber muß sich Moormann an den ideologischen Vorgaben der Nationalsozialisten orientieren, die keine Freunde humanistischer Bildung sind, erst recht nicht, wenn es um Mädchen geht. Für diese favorisieren die „Nazis“ die „Oberschule für Mädchen/ hauswirtschaftliche Form“. Die Oberstufe einer solchen setzt 1938 ein. 1941 bestehen die ersten 15 jungen Damen dieses Abitur, das zum Studium einiger Fächer berechtigt. Ein uneingeschränktes (neusprachliches) Abitur gibt es erstmals 1943.
Als scharfe Gegnerin der „Nazis“ hat Moormann manchen Strauß zu fechten. Ihr Widerstand ist mehr religiös als politisch begründet. Sie verteidigt das christliche Fundament der Kultur unerschrocken, und manchmal auch mit weiblicher Schläue. Ihre Schülerinnen haben das gespürt und nicht selten als Stärkung in einer dunklen Zeit angenommen. In diesem Sinne wagt sie z. B. einen Briefwechsel mit der jüdischen Schülerin Anni Cohen (1911-96), die 1929 die Mittlere Reife erwirbt, aber 1936 mit ihrem Verlobten nach Südafrika flieht. Das konnte im Warendorfer Postamt den „Nazis“ nicht verborgen bleiben.
Politischer Gegenspieler wird hauptsächlich Kurt
Hachmann, 1938 von der NSDAP als Bürgermeister eingesetzt.
Sein
genaues Verhältnis zum Regime bedarf noch einer Klärung. In jedem Falle
erreicht er (1940) die Umbenennung der Schule in Justus-Möser-Schule,
zunächst allerdings noch nicht die Einsetzung eines neuen Direktors.
Erst Ende 1944 wird Moormann praktisch ihres Amtes enthoben; Dr.
Heinrich Donnermann (1893-1955) übernimmt zusätzlich zur Leitung der
Brun-Warendorp-Schule (Laurentianum) auch die der Oberschule für
Mädchen. Ostern 1945 endet mit dem Einmarsch der Amerikaner der
Unterricht.
Die „Entnazifizierung“ braucht das Kollegium nicht zu fürchten. Bereits am 8. Dezember 1945 nehmen beide Warendorfer Gymnasien notdürftig den Betrieb wieder auf. Maria Moormann ist es noch vergönnt, ihre Schule wieder in die Normalität zu führen. Am 1. Juli 1948 tritt sie krankheitsbedingt in den Ruhestand. Am 18. Nov. 1949 stirbt sie in Warendorf an Panmyelophtise und wird vier Tage später in Münster nach einem Requiem in der Lambertikirche auf dem Zentralfriedhof begraben. Eine schulische Trauerfeier folgt am 2. Dezember. Der Schulchor beschließt sie mit der Antiphon zum Magnificat: „Gaudent in coelis animae sanctorum, qui Christi vestigia secuti sunt...“ („Im Himmel freuen sich die Seelen der Heiligen, die der Spur Christi gefolgt sind...“)
Menschlich – Gemeinschaftlich – Weltoffen
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1871
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(zehn Wochenstunden). |
In Warendorf leben 68 Juden (1,39 % der
Gesamtbevölkerung) und 278 Protestanten (5,72
%). |
Deutsch-französischer Krieg. Gründung des
Deutschen
Reiches. Die Universität Zürich läßt erstmals
weibliche
Studenten zum Studium der Medizin zu |
1875 |
Die Schule hat mehr als 20
Schülerinnen und darf jetzt auch Mädchen
aufnehmen, die noch schulpflichtig sind. Das
Schulgeld beträgt jährlich 90 M in der ersten,
60 M in der zweiten und 36 M in der
dritten Klasse. |
Das heutige Gymnasium
Laurentianum wird Königliches Gymnasium und
fällt praktisch nicht
mehr der Stadt zur Last.
|
Gründung der "Deutschen
Sozialistischen Arbeiterpartei" in
Gotha. Albert Schweitzer
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1876
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Nach ihrer Heirat mit dem
Apotheker Oscar Eylardi (1826-98) überläßt die
Gründerin die Schule ihren Schwestern Agatha,
Maria und Cäcilia. |
In der Oststraße entsteht das "Kaiserliche
Postamt", eine Telegraphenstation gibt es schon
seit 1867.
|
Konrad Adenauer († 1967), erster Kanzler der
Bundesrepublik Deutschland, geboren. N. Otto
erfindet den Viertakt-Benzinmotor. |
1878 |
Die preußische Regierung bewilligt für drei
Jahre einen jährlichen Zuschuß von 1.400 M.
Gleichwohl beginnt der Niedergang der Schule,da
die drei Schwestern ihrer
Aufgabe nicht gewachsen sind. |
Die Stadtverordneten beschließen, für Konzerte,
"die vor einem trinkenden oder essenden
Publikum" stattfinden, eine Abgabe
von 10 M "zum Besten der Armen"zu erheben. |
"Gesetz gegen die
gemeingefährlichen Bestrebungen der
Sozialdemokratie". - Erstes
deutsches Krematorium in Gotha. |
1881
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Schließung der Schule.
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Die Münsteraner Firma Fleiter ersetzt in der St.
Laurentius-Kirche die Orgel von 1686 durch ein
neues
Instrument. |
Ermordung Zar Alexanders II. Erste elektrische
Straßenbahn in Berlin. |
1883 |
Unter der Bedingung, alsbald das
"Vorsteherinnen-Examen"
nachzuholen, darf Bertha Zimmer aus Trier in der
Emsstraße 2 (Anbau
des Rathauses) die Schule wieder eröffnen. Die
Regierung wird diese bis 1905 mit jährlich 600 M
unterstützen. |
Gründung eines "Bau- und
Verschönerungsvereins", der sich um öffentliche
Anlagen kümmern will.
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Tod von Karl Marx (* 1818). -
"Orient-Express" von Paris ins Osmanische Reich. |
1885
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Frl. Zimmer scheitert am Examen. Auguste
Bredenbeck leitet bis 1894 die Schule. Frl.
Zimmer steht ihr bis 1890 zur Seite.
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Personen, die sich zu Karneval maskieren wollen,
müssen eine Tageskarte zu 50 Pfennig lösen;
Schüler benötigen zusätzlich eine
Erlaubnis ihres Lehrers. |
Benz baut einen dreirädrigen
"Kraftwagen" mit Benzinmotor. König Ludwig II.
von Bayern beendet den Bau des Schlosses
Herrenchiemsee. |
1888 |
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Auf der neuen Eisenbahnstrecke
Münster - Warendorf verkehren täglich vier
Zugpaare. Die Fahrzeit
für die 25,55 km beträgt anderthalb Stunden. |
Tod Kaiser Wilhelms I. (* 1797). Theodor Storm
(1817-88) veröffentlicht den "Schimmelreiter".
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1889
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Erstmals unterstützt die Stadt
Warendorf die Schule, indem sie für drei Jahre
auf die Zahlung einer Miete verzichtet.
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Gründung einer Bank auf
genossenschaftlicher Basis,
Vorläufer der heutigen Volksbank.
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Für die Pariser Weltausstellung
entsteht der 300 m hohe Eiffelturm. Ebenfalls in Paris feiern Sozialisten erstmals
den 1. Mai als Tag der Arbeit |
1895 |
Auguste Nottebaum (1862-1931) übernimmt die
Schule, unterrichtlich unterstützt u. a. von
Antonia Schmitz (1873-1944) und Maria
Sprickmann-Kerckering (1861-
1937). |
Johannes Mahne gründet in
Warendorf einen Turnverein.
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Carl Röntgen entdeckt die nach ihm benannten
Strahlen. Tod des Sozialisten Friedrich Engels
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1902
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Die Schule erhält "miethfrei" zwei Räume im
ehemaligen Landgestüt am Münsterwall. |
An der Zumlohstraße erhält
Warendorf einen neuen Bahnhof (1995 abgebrannt).
Im Kreis
Warendorf gibt es insgesamt zwei
Kraftfahrzeuge; eines gehört dem Warendorfer
Fabrikanten Bernhard
Brinkhaus. |
Die Gebrüder Lindauer erfinden den Büstenhalter.
Erste Vergabe von Nobel-Preisen, u. a. an den
Historiker Theodor Mommsen.
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1905
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Die Unfähigkeit der Leiterin läßt den Plan
entstehen, die Schule einem Orden zu übergeben.
Die Königliche Regierung in Münster und die
Protestanten am Ort widersetzen sich. |
Die 17 Ratsherren der Stadt haben ein
Durchschnittsalter von 59 Jahren. |
Revolutionäre Unruhen in Rußland. Albert
Einstein entwickelt die Spezielle
Relativitätstheorie.
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1906
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Die Schule hat zuletzt noch 11 Schülerinnen und
wird im Sommer geschlossen. Franz Strumann
(1855-1920), seit 1900 Pfarrer der Alten Kirche,
betreibt die Gründung des "Schul-Vereins zu
Warendorf".
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Auf dem Marktplatz wird das Kreiskriegerdenkmal
feierlich eingeweiht.
Gründung eines katholischen Arbeitervereins.
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Fertigstellung des Simplon-Tunnels (19.823 m).
Erste Marokko-Krise. |
1907
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Die 1862 gegründete "Warendorfer
Gasgesellschaft" (zwischen
Münsterwall und Badestraße gelegen) wird von der
Stadt für 90.000 Mark gekauft. Straßen werden
fortan mit Gas beleuchtet. Der Gastwirt Aloys
Heimann betreibt in der Oststraße ein kleines
privates Kohle-
Elektrizitätswerk.
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Maria Montessori (1870-1952) eröffnet ihr erstes
"Kinderhaus".
Niederwerfung des Herero-Aufstandes in
Deutsch-Südwestafrika.
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1908
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Nach dem Umzug der Volksschule der Alten Pfarre
in die Klosterstraße
bezieht die Schule das freigewordene Gebäude an
der Lilienstraße. |
Die Stadt errichtet für 175.000 M in den
Emswiesen ein Wasserwerk.
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Eröffnung des ersten europäischen
Familien-Freibades in Wannsee bei
Berlin. Die Neuordnung des Mädchen-schulwesens in
Preußen eröffnet
Frauen grundsätzlich den Zugang zur Universität.
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1909
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Im Saale des Hotels Heimann zeigt ein
"Wanderkinematograph"
regelmäßig Filme.
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Banknoten werden gesetzliches Zahlungsmittel.
Staatsbesuch des
englischen Königs Eduard VII. († 1910) in
Berlin.
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1910 |
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Im Gesellenhaus führen "Kirchenchor und Chor der
Jungfrauen- Kongregation der Alten Pfarre"
erstmals Haydns Oratorium "Die
Schöpfung" auf.
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Internationales Pariser Abkommen zur Bekämpfung
unzüchtiger Bilder
und Schriften. Erster Dieselmotor für
Kraftwagen.
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1920
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Pfarrer Strumann stirbt und mit ihm der
"spiritus rector" des Schulvereins. Die
Schülerzahl ist auf 90 gestiegen. Vier
Lehrerinnen unterrichten.
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Die Stadtverordneten beschließen den Bau eines
Wasserkraftwerks an
der Ems.
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Wolfgang Kapp (1858-1922) putscht erfolglos
gegen die Reichsregierung.
Gründung der Deutschen Reichsbahn.
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1923
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Die Stadt übernimmt die Trägerschaft und schafft
"Satzungen für die
höhere Mädchenschule in Warendorf". Die
Verwaltung übernimmt ein zwölfköpfiges
Kuratorium. Erste Überlegungen, die Schule zu
einem Lyzeum mit sechs Jahrgängen ausbauen, das
eine Mittlere Reife vergibt.
Das hätte die Einstellung wenigstens einiger
akademisch gebildeter Lehrer verlangt. - Therese
Bracht (1893-1953) leitet die Schule
kommissarisch bis 1924.
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Der Magistrat beschließt den Druck von Notgeld,
zunächst im August 20
Milliarden Mark, im Oktober weitere 150
Billionen Mark.
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Hitler und Ludendorff putschen in München gegen
die "Regierung der
Novemberverbrecher". Besetzung des Ruhrgebietes
durch französische
Truppen. Die Inflation erreicht ihren Höhepunkt.
Ein US-Dollar kostet 4,2
Billionen Mark.
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1924
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Bei der Kommunalwahl tritt eine "Frauenliste" an
und gewinnt 21,3 % der
Stimmen
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Erste Olympische Winterspiele in Chamonix.
Tod von Wladimir Lenin
(* 1870).
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1925
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In der Stadt Warendorf sind 31 Kraftfahrzeuge
zugelassen (27 PKW, 4
LKW). In der Münsterstraße 8 wird die erste
Tankstelle gebaut. Vier Personen (0,05 % der
Bevölkerung) gehören keiner Religions-gemeinschaft an.
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Paul von Hindenburg wird im zweiten Wahlgang zum
Reichspräsidenten
gewählt. Neugründung der NSDAP.
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1927
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Westlich des damaligen Schützenhofes (heute
"Bürgerhof") entsteht an
der Münsterstraße der erste Sportplatz.
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Erster Fünfjahresplan in der UdSSR. Charles A.
Lindbergh überfliegt den
Atlantik in West-Ost-Richtung.
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1928
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Die Marienschule wird Lyzeum. Im Juli erster
großer Schulausflug in den Teutoburger Wald. Mit
Adam Wacker (1889-1959) tritt der erste Mann in
das Kollegium ein. Fächer: Mathematik und
Physik.
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Erstmals Installation von Verkehrsampeln, und
zwar an den Kreuzungen
Freckenhorster- / Münsterstraße sowie
Königsstraße / Krickmarkt.
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Walt Disney (1901-66) produziert den ersten
Micky-Mouse-Stummfilm.
Zwischen Berlin und Buenos Aires gibt es eine
regelmäßige
Funksprech-verbindung.
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1929
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Der 1922 gegründete Nachbarschaftsverein "Hinter
den drei Brücken" beschließt, alljährlich ein
Schützenfest zu feiern.
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Der "Schwarze Freitag" an der New Yorker Börse
löst die
Weltwirtschaftskrise aus. Nach dem Youngplan
soll Deutschland bis 1988
noch 105 Milliarden Goldmark an die Siegermächte
zahlen. |
1930
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Die Not der Weltwirtschaftskrise zwingt Eltern
zu Abmeldungen. Bis 1933 sinkt die Schülerzahl
von 157 auf 134.
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In der Reichstagswahl vom 14.9. gewinnt die
NSDAP 3,1 % der Stimmen
(Zentrum 67,7 %).
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Frankreich baut an seiner Ostgrenze die
Maginot-Linie gegen einen etwaigen deutschen
Angriff. Als erster Nichtamerikaner wird Max
Schmeling Boxweltmeister.
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1933
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Der "überwältigende Wahlsieg der nationalen
Front" (44% für die NSDAP, in Warendorf selbst
aber nur 19%) bringt den Schülerinnen am 8. März
einen unterrichtsfreien Tag. Über den Rundfunk
verfolgt die gesamte Schulgemeinde am 21.3. die
Eröffnung des neugewählten Reichstages
|
Infolge allmählicher Abwanderung, vor allem nach
Münster, gibt es in
Warendorf nur noch 41 Juden (0,49 % der
Gesamtbevölkerung).
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Machtübernahme der Nationalsozialisten, zügige
Errichtung eines totalitären Staates. In den USA
werden 547 abendfüllende Spielfilme
produziert.
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1934
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Auflösung des Elternbeirates und des
Schulausschusses durch die
Nationalsozialisten. Letzterer wird völlig neu
zusammengestellt. Bis zum Ende des Schuljahres
1933/34 treten 53 % der Schülerinnen dem BDM
bei. Seine Mitglieder haben samstags
unterrichtsfrei (bis 1936), die übrigen
Schülerinnen absolvieren einen
"nationalpolitischen Unterricht".
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Der letzte demokratisch gewählte Warendorfer
Bürgermeister (Dr. Heinz
Kreuzer) wird durch Lorenz Tewes ersetzt, zuvor
Kreisleiter der NSDAP in
Gelsenkirchen.
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Tod des Reichspräsidenten von Hindenburg.
Schalke 04 wird erstmals deutscher
Fußballmeister.
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1938
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Die Gymnasialzeit wird generell auf acht Jahre
verkürzt. Der Ausbau des Lyzeums zur "Oberschule
für Mädchen- Hauswirtschaftliche Form" beginnt.
Die Befugnisse des Schulausschusses gehen auf
den
Bürgermeister und Ortsgruppen-leiter der
NSDAP über, jetzt Kurt Hachmann.(1943 an der
Ostfront vermisst). |
In der "Reichskristallnacht" wird auch die
Warendorfer Synagoge verwüstet. Sechs Juden
werden so mißhandelt, daß sie ins Krankenhaus
geschafft werden müssen.
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Anschluß Österreichs. Münchener Abkommen zur
Abtretung der
sudetendeutschen Gebiete an das Deutsche Reich.
Erfindung des Kunststoffes "Nylon".
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1940
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Die städtische Oberschule erhält den Namen
"Justus-Möser-Schule". Religionsunterricht (eine
Wochenstunde) gibt es nur noch in den ersten
vier Klassen.
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Bei einem Luftangriff sterben im Juli auf dem
Wilhelmsplatz zwei
Menschen.
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Frankreichfeldzug. Luftschlacht um England. In
Mexiko Ermordung des
Bolschewisten und Stalin-Gegners Leo Trotzki.
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1941
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Die letzten sechs Warendorfer Juden werden in
den Osten deportiert und
dort ermordet
|
Hitlers Überfall auf die Sowjetunion und Japans
Überfall auf Pearl Harbour
weiten den Krieg zum Weltkrieg aus.
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1942
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Einrichtung eines neusprachlichen Zweiges, der
eine uneingeschränkte
Studienberechtigung vergibt.
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Wegen seiner Solidarität mit osteuropäischen
Zwangsarbeitern wird
Dechant August Wessing (Hoetmar) verhaftet
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Weiteste Ausdehnung des nationalsozialistischen
Machtbereichs.
Militärische Rückschläge in Afrika und in
Russland (Stalingrad).
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1944
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In Folge des Zustroms aus bombengefährdeten
Städten wächst die Schülerzahl auf 780 an (1938:
186), durchschnittlich 41,37 je Klasse. Die
Abiturientia 1945 wird vorzeitig in den
Arbeitsdienst entlassen. Amtsenthebung der
Direktorin. |
Allein in den Textil- und Landwirtschaftlichen
Maschinen-Fabriken steigt
der Anteil der "Fremdarbeiter" auf 32 %.
|
Invasion in der Normandie. Im Osten und im
Westen erreicht der Gegner
die deutsche Reichsgrenze.
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Die Geschichte des Mariengymnasiums ab 1945 bis zur Gegenwart...klicke hier |
Aus Anlass des Denkmaltages am 8. 9. 2024:
Motto: "Wahrzeichen - Zeitzeugen der Geschichte"
Der Warendorfer Bürger-Schützenhof – eine
Erfolgsgeschichte mit traurigem Ende
Der erste große Stadtbrand von Warendorf aus dem Jahre 1404
Das Portrait: Joos Brandkamp, Kirchen- und Kunstmaler
(1905 - 1983)
von Mechtild Wolf
100 Jahre Frauenwahlrecht - Erinnerungen an Clara
Schmidt in Warendorf und die Frauenbewegung
Clara Schmidt und die Frauenliste
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Verleihung des Heimatpreises der Stadt Warendorf an den Heimatverein Warendorf
Dankesworte des Heimatvereins zur Verleihung des Heimatpreises 2023
Gurt vettig Lüe bin Krinknommdag
Das Gadem am Zuckertimpen 4 – ein „Kleine-Leute-Haus“ ein Leitfaden, nicht nur für Kinder
Waffelnbacken im Gadem
Westfälisch Platt:
von Franz Schulte Nahrup
Friedhofsrundgang des Heimatvereins mit Mechtild Wolff
Klönsonntag mit Mechtild Wolff
Zum Tag des offenen Denkmals:
Die Gesellschaft Harmonie in Warendorf
Heimatfest Mariä Himmelfahrt
Erlebte Geschichte: Mariä Himmelfahrt in den 1920er
Jahren von Eugenie Haunhorst
Unser engagiertes Ehrenmitglied Kurt Heinermann verstarb
im Alter von 91 Jahren
Anni Cohen und ihre Familie - von Warendorf nach Südafrika und Palästina
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Eduard Elsberg erbaute das erste große Kaufhaus in Warendorf
von Mechtild Wolff
Der
Elsbergplatz
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Das Fahrrad, ein wertvoller Besitz
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Traditionelles Struwenessen an Karfreitag im Gadem am Zuckertimpen
Filmvorführung des Heimatvereins: "Als Warendorf sich wieder machte..."
Neujahrsgruß des Heimatvereins
Warendorfer Schriften Band 51/52 neu erschienen
Aus der Warendorfer Eisenbahngeschichte:
Der "Neue Bahnhof" in Warendorf von Mechtild Wolff
Aus der Warendorfer Eisenbahngeschichte:
Der "Alte Bahnhof" in Warendorf
Der Warendorfer Friedhof - Spiegel der Stadtgeschichte
Gebr. Hagedorn und Co, eine Landmaschinenfabrik mit Eisengießerei
Das Dezentrale
Stadtmuseum
ist in der Regel an Sonntagen von 15:00 - 17:00 Uhr geöffnet. Dazu
gehören das Rathaus, das Bürgerhaus Klosterstraße 7 mit den
handgedruckten Bildtapeten und das Gadem am Zuckertimpen 4
Der Eintritt ist frei.