Mitten in der Stadt, an der Freckenhorster Straße 13, 15 und 17
lag der Stadtbauernhof Kottrup-Westhoff. Die Wirtschaftsgebäude des
Hofes lagen hier in der Stadt - auf dem Bild kann man noch das große
Scheunentor für den Deelen-Eingang erkennen - die Felder lagen außerhalb
der Stadt im Westbezirk.
Außerdem
betrieb die Familie Kottrup eine der größten Schnaps-brennereien in
Waren-dorf. Kottrups Korn und später Westhoffs Korn war sehr beliebt in
den Kneipen. Früher wurde viel mehr Schnaps als Bier getrunken. Kalli
Buller erzählte: „Bei uns in der Gaststätte Buller an der Emsstraße
lagerte immer ein 200 Liter Fass Schnaps im Keller und man glaubte
nicht, wie schnell das leer war. Der Schnaps wurde in Huildöppkes
ausgeschenkte, die 2,5 cl fassten. Das war schon ein ordentlicher
Schluck.“ Den gönnten sich die Bauern am Sonntagmorgen, wenn sie durch
Wind und Wetter zur Kirche gefahren waren. Nach dem Ausspannen der
Pferde bestellte sie sich ein Huildöppken. Das wurde vor der Messe halb
leer getrunken, die zweite Hälfte gab es nach der Messe. Es soll nicht
selten vorgekommen sein, dass sich jemand während der Predigt aus der
Kirche schlich, um nach seinem Schnaps zu gucken und ein wenig zu
kosten!“
Auch beim Fettmarkt spielte der Schnaps eine große Rolle.
Hatten die Bauern ihre Pferde bei Niemer Everding untergestallt, wärmte
sie sich in der Kneipe auf und stärkte sich mit einem Töttchen, denn das
war die beste Unterlage für den ausgiebigen Rundgang über den Viehmarkt.
Zu dem Töttchen gehörte natürlich ein Schnaps. „Sonst bekommt es nicht!“
Auf dem Viehmarkt wurde dann jeder Handel mit einem Schnaps besiegelt -
oder auch mit zwei. Das gehörte zum Viehhandel dazu.
Bei den Landarbeitern musste morgens der „11Uhr-Zug“ kommen -
dann ging die Bäuerin mit der Schnapsflasche aufs Feld. Die Stärkung
brauchten die Arbeiter für die letzte Stunde Feldarbeit am des Morgen!!!
So kann man verstehen, dass eine Brennerei ein gutes Geschäft war, denn
es wurde fast ausschließlich einheimischer Schnaps getrunken. Den Weizen
für das Schnapsbrennen baute die Familie Westhoff auf eigenen Feldern im
Westbezirk an.
Dieser Grabstein erinnert an zwei Generationen der
Brennereibesitzer, die Eltern Christoph und Maria Kottrup und ihre
beiden Kinder Felix und Änne. Felix war der Erbe, aber er starb schon
1936 mit 19 Jahren. Sein tragischer Tod war ein großes Unglück, denn
jetzt gab es keinen Namensträger mehr. Es war ein Glücksfall, dass Änne
den Hans Westhoff heiratete, denn er war ein guter Geschäftsmann und
hatte eine fröhliche, gesellige Natur und war bei den Gastwirten gut
gelitten. Die Warendorfer Brennereibesitzer mussten sich nämlich abends
zur wohlschmeckenden Stunde immer mal in den Kneipen sehen lassen und
den Stammgästen einen austun - nur so lief das Geschäft gut. Natürlich
wurde Hans Westhoff auch Prinz Karneval - auch das war
geschäftsfördernd. Mit ihren Kindern Mechtild, Annette, Gaby und Hans
Felix lebten Änne und Hans Westhoff in dem schönen großen Bürgerhaus mit
angeschlossener Landwirtschaft an der Freckenhorster Straße.
Mechtild Wolff 2021
xt
Johanna
Brinkhaus
Hermann Josef
Brinkhaus
Laurenz Schmedding
Franz Strumann
Wilhelm
Veltmann
Familie
Miele
Familie
Dr. Kaloff
Familie Hanewinkel
Die sogenannten
"Paters-Gräber"
Heinrich
Friederichs
Bürgermeisters Diederich
Familie Hagedorn
Familie Bispinck
Familie
Kottrup Westhoff
Heinrich
Windelen