Hätte es den engagierten und feinsinnigen Künstler Joos
Brandkamp nicht gegeben, Warendorf sähe heute anders aus – nicht so
farbig, nicht so fröhlich!
Aus dem Warendorfer Kind, 1905 mit Emswasser getauft, wurde ein
Malermeister mit Leib und Seele. Ihm war die Liebe zu Farben schon in
die Wiege gelegt worden, denn seine beiden Großväter waren begabte
Malermeister. Kaum hatte Jos Brandkamp 1938 seine Meisterschule in
Münster beendet, brach der 2. Weltkrieg aus und er wurde zur Marine
gerufen. Aber auch dort erkannte man schnell seine Liebe zu Pinsel und
Farbe - er bekam in Cuxhaven die Verantwortung für die Tarnlackierung
der Kriegsschiffe.
Nach
Kriegsende ließ er sich als Malermeister in Warendorf nieder. Zuerst war
die Restaurierung der Kirchen sein Hauptarbeitsfeld, aber als in den
1980er Jahren die Altstadtsanierung begann, wandte er sich mehr und
mehr der Sanierung der historischen Bausubstanz zu. Da war viel zu tun,
denn in Warendorf waren fast alle Putzbauten beige/grau – auf alten
Photos kann man das gut erkennen. Das wollte Joos Brandkamp ändern und
ihm ist es zu verdanken, dass wir heute eine lebendig wirkende Stadt
haben. Er begann schon früh, Entwürfe für die farbliche Gestaltung
einzelner Bürgerhäuser, ja ganzer Straßenzüge anzufertigen, auch, wenn
er gar keinen Auftrag dazu hatte. Es war ihm wichtig, dass das
Gesamtkonzept der Straßen stimmte, die Farben der Häuser mussten ein
harmonisches Bild ergeben. So wurde es eine in Warendorf gängige Praxis,
dass Hausbesitzer, die einen Neuanstrich planten, sich erst einmal mit
Joos Brandkamp berieten.
Der
malte dann einen Entwurf, wie er sich die Hausfassade vorstellen konnte
und viele Hausbesitzer verließen sich gern auf seinen Rat. Warendorf
wurde immer farbenfroher, freundlicher und liebenswerter - das haben wir
Joos Brandkamp zu verdanken.
Wir finden seine Spuren überall in der historischen Altstadt.
Ein schönes Beispiel ist sein eigenes Haus an der Oststraße. Es war
ursprünglich sehr schlicht, wurde aber durch die mutige Farbgestaltung
und die Brandkampschen Veränderungen immer liebenswerter. Die Haustür
z.B. fand Joos Brandkamp Anfang der 1960er Jahre beim Abbruch des Hauses
Hunkemöller an der Münsterstraße und gestaltete sie farblich so, wie er
sich eine Haustür des 17. Jahrhunderts vorstellte. Den Katrollenkopf im
Giebel rettete er vor dem Müll, beseitigte die Brandspuren und bemalte
ihn liebevoll. Heute ist er eine Zierde des Hauses und erinnert an alte
Zeiten, als Heu und Stroh noch auf den Dachboden gezogen wurden.
Und sehr passend zu dem gediegenen Haus betrieb seine Frau
Maria Brandkamp ein wunderschönes Kunstgewerbegeschäft, eine wirkliche
Bereicherung für die Oststraße. Das Ehepaar Brandkamp ist mittlerweile
verstorben und das Haus ist in den Besitz der Gebrüder Weritz
übergegangen. Wie schön, dass hier wieder die Kunst eine Bleibe gefunden
hat.
Jan Krieft zeigt in seinem neuen Buch "Warendorf im Wandel" sehr schön,
wie eine kluge Farbgestaltung das Gesicht einer Stadt verändern kann
Mechtild Wolff 2024
Heinrich Blum, von allen "Mister Blum" genannt
Franz Joseph
Zumloh, der Begründer des Josephshospitals
Maria Anna
Katzenberger und Heinrich Ostermann
Hermann Josef
Brinkhaus,
Gründer der Firma Brinkhaus
Eduard
Wiemann und die Villa Sophia
Anna
Franziska Lüninghaus, Gründerin der Marienstiftung
Wilhelm
Zuhorn, Geheimer Justizrat und Geschichtsforscher
Bernard
Overberg, der Lehrer der Lehrer
Arthur
Rosenstengel, Seminarlehrer, Musikerzieher und Komponist
Pauline
Hentze, Begründerin der Höheren Töchterschule
Franz
Strumann, Pastor und Förderer der höheren Mädchenbildung
Dr. Maria
Moormann, die mutige Direktorin der Marienschule
Josef Pelster,
der Schulrat und Naturfreund
Wilhelm
Diederich, Bürgermeister von 1869-1904
Hugo
Ewringmann, Bürgermeister von 1904-1924
Theodor
Lepper, Stadtrendant und Retter in den letzten Kriegstagen
Clara Schmidt,
Kämpferin für die Frauenliste im Stadtparlament
Elisabeth
Schwerbrock, eine hochengagierte Stadtverordnete,
Eugenie
Haunhorst, die Kämpferin für ihre Heimatstadt
Paul Spiegel,
Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland
Paul
Schallück, der vergessene Nachkriegsschriftsteller
Heinrich
Friedrichs, ein Warendorfer Künstler
Theo
Sparenberg, Kinokönig und Tanz- und Anstandslehrer
Wilhelm
Veltman, Retter der historischen Altstadt
Rainer. A. Krewerth, ein schreibender Heimatfreund
Prof. Dr. Alfons
Egen
ein begnadeter Lehrer und Heimatfreund
Änneken Kuntze und ihre Schwester Lilli
Elisabeth Schwerbrock, Stadtverordnete in Warendorf
Anni Cohen und ihre Familie - von Warendorf nach Südafrika und Palästina
Eduard Elsberg erbaute das erste große Kaufhaus in Warendorf