Joos Brandkamp, der Kirchen- und Kunstmaler (1905-1983)
von Mechtild Wolff (2024)

Hätte es den engagierten und feinsinnigen Künstler Joos Brandkamp nicht gegeben, Warendorf sähe heute anders aus – nicht so farbig, nicht so fröhlich!

Aus dem Warendorfer Kind, 1905 mit Emswasser getauft, wurde ein Malermeister mit Leib und Seele. Ihm war die Liebe zu Farben schon in die Wiege gelegt worden, denn seine beiden Großväter waren begabte Malermeister. Kaum hatte Jos Brandkamp 1938 seine Meisterschule in Münster beendet, brach der 2. Weltkrieg aus und er wurde zur Marine gerufen. Aber auch dort erkannte man schnell seine Liebe zu Pinsel und Farbe - er bekam in Cuxhaven die Verantwortung für die Tarnlackierung der Kriegsschiffe.

Nach Kriegsende ließ er sich als Malermeister in Warendorf nieder. Zuerst war die Restaurierung der Kirchen sein Hauptarbeitsfeld, aber als in den 1980er Jahren die Altstadtsanierung  begann, wandte er sich mehr und mehr der Sanierung der historischen Bausubstanz zu. Da war viel zu tun, denn in Warendorf waren fast alle Putzbauten beige/grau – auf alten Photos kann man das gut erkennen. Das wollte Joos Brandkamp ändern und ihm ist es zu verdanken, dass wir heute eine lebendig wirkende Stadt haben. Er begann schon früh, Entwürfe für die farbliche Gestaltung einzelner Bürgerhäuser, ja ganzer Straßenzüge anzufertigen, auch, wenn er gar keinen Auftrag dazu hatte. Es war ihm wichtig, dass das Gesamtkonzept der Straßen stimmte, die Farben der Häuser mussten ein harmonisches Bild ergeben. So wurde es eine in Warendorf gängige Praxis, dass Hausbesitzer, die einen Neuanstrich planten, sich erst einmal mit Joos Brandkamp berieten. Der malte dann einen Entwurf, wie er sich die Hausfassade vorstellen konnte und viele Hausbesitzer verließen sich gern auf seinen Rat. Warendorf wurde immer farbenfroher, freundlicher und liebenswerter - das haben wir Joos Brandkamp zu verdanken.

Wir finden seine Spuren überall in der historischen Altstadt. Ein schönes Beispiel ist sein eigenes Haus an der Oststraße. Es war ursprünglich sehr schlicht, wurde aber durch die mutige Farbgestaltung und die Brandkampschen Veränderungen immer liebenswerter. Die Haustür z.B. fand Joos Brandkamp Anfang der 1960er Jahre beim Abbruch des Hauses Hunkemöller an der Münsterstraße und gestaltete sie farblich so, wie er sich eine Haustür des 17. Jahrhunderts vorstellte. Den Katrollenkopf im Giebel rettete er vor dem Müll, beseitigte die Brandspuren und bemalte ihn liebevoll. Heute ist er eine Zierde des Hauses und erinnert an alte Zeiten, als Heu und Stroh noch auf den Dachboden gezogen wurden.

Und sehr passend zu dem gediegenen Haus betrieb seine Frau Maria Brandkamp ein wunderschönes Kunstgewerbegeschäft, eine wirkliche Bereicherung für die Oststraße. Das Ehepaar Brandkamp ist mittlerweile verstorben und das Haus ist in den Besitz der Gebrüder Weritz übergegangen. Wie schön, dass hier wieder die Kunst eine Bleibe gefunden hat.


Jan Krieft zeigt in seinem neuen Buch "Warendorf im Wandel" sehr schön,
wie eine kluge Farbgestaltung das Gesicht einer Stadt verändern kann

Mechtild Wolff 2024

 

 Persönlichkeiten

Heinrich Blum, von allen "Mister Blum" genannt

Franz Joseph Zumloh, der Begründer des Josephshospitals

Maria Anna Katzenberger und Heinrich Ostermann

Hermann Josef Brinkhaus,
Gründer der Firma Brinkhaus

Eduard Wiemann und die Villa Sophia

Anna Franziska Lüninghaus, Gründerin der Marienstiftung

Wilhelm Zuhorn, Geheimer Justizrat und Geschichtsforscher

Bernard Overberg, der Lehrer der Lehrer

Arthur Rosenstengel, Seminarlehrer, Musikerzieher und Komponist

Pauline Hentze, Begründerin der Höheren Töchterschule

Theresa Kampelmann, die gestrenge Direktorin der Marienschule

Franz Strumann, Pastor und Förderer der höheren Mädchenbildung

Dr. Maria Moormann, die mutige Direktorin der Marienschule

Josef Pelster, der Schulrat und Naturfreund

Wilhelm Diederich, Bürgermeister von 1869-1904

Hugo Ewringmann, Bürgermeister von 1904-1924

Theodor Lepper, Stadtrendant und Retter in den letzten Kriegstagen

Clara Schmidt, Kämpferin für die Frauenliste im Stadtparlament

Elisabeth Schwerbrock, eine hochengagierte Stadtverordnete,

Eugenie Haunhorst, die Kämpferin für ihre Heimatstadt

Paul Spiegel, Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland

Paul Schallück, der vergessene Nachkriegsschriftsteller

Gedenkstunde zum 100 Geburtstag Paul Schallücks am 16. 6. 2022

Heinrich Friedrichs, ein Warendorfer Künstler

Theo Sparenberg, Kinokönig und Tanz- und Anstandslehrer

Wilhelm Veltman, Retter der historischen Altstadt

Rainer. A. Krewerth, ein schreibender Heimatfreund

Josef Heinermann, Bäcker und Bürgermeister

Opa Niehues

Gymnasialdirektor
Prof. Dr. Alfons Egen

Siegfried Schmieder - engagierter Heimatfreund mit großem Fachwissen

Dr. Franz Rohleder -
ein begnadeter Lehrer und Heimatfreund

Dr. Franz Kroos

Otto Freund
Engagierter Bürgermeister in den turbulenten Nachkriegsjahren

Änneken Kuntze und ihre Schwester Lilli

Elisabeth Schwerbrock, Stadtverordnete in Warendorf

Anni Cohen und ihre Familie - von Warendorf nach Südafrika und Palästina

Eduard Elsberg erbaute das erste große Kaufhaus in Warendorf

Kurt Heinermann

Joos Brandkamp, Kirchen- und Kunstmaler

Startseite Stadtmuseum Kirchen Lexikon Erlebte Geschichte Archiv Impressum
Bilderbogen Gadem St. Laurentius Persönlichkeiten  Datenschutzerklärung
Video Tapetensaal St. Marien Straßennamen      Satzung
  Torschreiberhaus Christuskirche Mariä Himmelfahrt      
Haus Bispinck St. Joseph Karneval
    Affhüppenkapelle Fettmarkt      


Heimatverein Warendorf e. V., Vorsitzende: Mechtild Wolff, An der Kreutzbrede 7, 48231 Warendorf, Tel: 02581 2135        
E-Mail: vorstand@heimatvereinwarendorf.de
Copyright: Heimatverein Warendorf (C) 2005 -2024 (Impressum und Datenschutzerklärung)