Franz
Kroos wurde 1908 in Münster geboren, besuchte dort das Gymnasium
Paulinum und studierte nach dem Abitur Zeitungs-wissenschaften, eine
damals ganz neue Wissenschaftssparte.
Trotz der Weltwirtschaftskrise gelang es ihm, für ein Jahr in die USA zu
gehen, um dort modernes Pressewesen zu studieren. Hier lernte er einen
umfassenderen Blick auf die in Unordnung geratene Welt. Mit seiner
Promotion schloss er 1933 sein Studium ab - eine schwierige Zeit für
einen tief in der christlichen Ethik verhafteten jungen
Zeitungswissenschaftler.
Franz Kroos suchte eine Nische und entschied sich für den Dienst in der
Kirche. Er folgte dem Ruf des Bischofs von Fulda und übernahm die
Schriftleitung des „Bonifatiusboten“ - in der NS Diktatur „eine
Gradwanderung zwischen Leben und Tod“, wie er selber sagte. Widerwillig
folgte er dem Ruf zu den Waffen - Krieg und russische Gefangenschaft
wurden eine bittere Zeit für ihn.
Aber er überlebte und begann nach dem Kriege als Verlagsleiter bei
Regensberg in Münster, einem Verlag, der unter der Naziherrschaft nicht
systemkonform gewesen war. Mit 41 Jahren machte ihn Bischof Michael
Keller zum Chefredakteur der neugegründeten Kirchenzeitung „Kirche und
Leben“, die zu einer der besten und auflagenstärksten Kirchenzeitungen
Deutschlands wurde. Einen Namen machte sich Franz Kroos durch seine
Beiträge in führenden Presseorganen, insbesondere durch seine
Biographien bedeutender Zeitzeugen.
Auch im Ruhestand ab 1973 legte er die Hände nicht in den Schoß. Er
übernahm vielfältige ehrenamtliche Tätigkeiten in Kirche und
Gesellschaft. Besonders erwähnt werden sollten die Herausgabe des
Jahrbuchs der Krippenfreunde „Die Weihnachtskrippe“ und die jährlichen
Krippenausstellungen im Heimathaus in Telgte, die der Grundstein für das
heutige Krippenmuseum „ Religio“ waren.
Durch die Ehe mit Elisabeth Schwerbock, der Tochter der engagierten und
mutigen Ratsherrin Elisabeth Schwerbrock vom Krickmarkt, hatte Dr. Franz
Kroos Warendorf zu seiner Wahlheimat gemacht. Eigentlich kehrte er in
die Heimat seiner Vorfahren zurück, einer alten Greffener Bauernfamilie.
In Warendorf wurde sein schönes Haus an der Quabbe zu einem
Kulturzentrum der besonderen Art. Seit 1977 war Franz Kroos
stellvertretender Vorsitzender des Heimatvereins und kämpfte erfolgreich
mit vielen anderen Heimatvereinsmitgliedern um eine altstadtgerechte
Sanierung unserer historischen Innenstadt, die eben keine autogerechte
Stadt werden sollte.
Eine liebenswerte Altstadt war sein Ziel, darum initiierte er den
Fassaden- und Blumenwettbewerb. Der Erfolg war überwältigend, die
historischen Häuser der Innenstadt bekamen mit Unterstützung des
Malermeisters Jos Brandkamp einen dezent farbigen Anstrich und die
„Stadt in Wiesen, Stadt in Gärten“ wurde zu einer blühenden Stadt, die
immer mehr Touristen anzog. Es wäre vielleicht eine gute Idee, diesen
Wettbewerb wieder aufleben zu lassen.
Besondere Verdienste hat Dr. Kroos sich um die „Warendorfer Schriften“
erworben. Es war ein Glücksfall, dass er 1978 die Schriftleitung dieser
Publikation des Heimatvereins übernahm, für die er durch seine
berufliche Tätigkeit prädestiniert war. In vielen eigenen Beiträgen
stellte er die oft überregionalen Bezüge Warendorfs heraus. Viele
weitere Forschungen und Publikationen müssten hier erwähnt werden,
würden aber den Rahmen sprengen.
Dr. Paul Leidinger hat aus Anlass des Todes von Dr. Franz Kroos am 18.
Juli 1985 eine ausführliche Würdigung seines Lebenswerkes in den
„Warendorfer Schriften“ Nr. 16-18 veröffentlicht. Dr. Franz Kroos hat
durch sein kluges Wirken wesentlich zur positiven Weiterwicklung der
historischen Stadt Warendorf beigetragen.
Infos: Dr. Paul Leidinger: Dr. Franz Kroos zum Gedächtnis in WS
16-18 1986-88
Mechtild Wolff 2018
Heinrich Blum, von allen "Mister Blum" genannt
Franz Joseph
Zumloh, der Begründer des Josephshospitals
Maria Anna
Katzenberger und Heinrich Ostermann
Hermann Josef
Brinkhaus,
Gründer der Firma Brinkhaus
Eduard
Wiemann und die Villa Sophia
Anna
Franziska Lüninghaus, Gründerin der Marienstiftung
Wilhelm
Zuhorn, Geheimer Justizrat und Geschichtsforscher
Bernard
Overberg, der Lehrer der Lehrer
Arthur
Rosenstengel, Seminarlehrer, Musikerzieher und Komponist
Pauline
Hentze, Begründerin der Höheren Töchterschule
Franz
Strumann, Pastor und Förderer der höheren Mädchenbildung
Dr. Maria
Moormann, die mutige Direktorin der Marienschule
Josef Pelster,
der Schulrat und Naturfreund
Wilhelm
Diederich, Bürgermeister von 1869-1904
Hugo
Ewringmann, Bürgermeister von 1904-1924
Theodor
Lepper, Stadtrendant und Retter in den letzten Kriegstagen
Clara Schmidt,
Kämpferin für die Frauenliste im Stadtparlament
Elisabeth
Schwerbrock, eine hochengagierte Stadtverordnete,
Eugenie
Haunhorst, die Kämpferin für ihre Heimatstadt
Paul Spiegel,
Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland
Paul
Schallück, der vergessene Nachkriegsschriftsteller
Heinrich
Friedrichs, ein Warendorfer Künstler
Theo
Sparenberg, Kinokönig und Tanz- und Anstandslehrer
Wilhelm
Veltman, Retter der historischen Altstadt
Rainer. A. Krewerth, ein schreibender Heimatfreund
Prof. Dr. Alfons
Egen
ein begnadeter Lehrer und Heimatfreund
Änneken Kuntze und ihre Schwester Lilli
Elisabeth Schwerbrock, Stadtverordnete in Warendorf
Anni Cohen und ihre Familie - von Warendorf nach Südafrika und Palästina
Eduard Elsberg erbaute das erste große Kaufhaus in Warendorf