Am
18. Juni 2014 jährte sich zum hundertsten Male der Todestag von Wilhelm
Zuhorn.
Aus diesem Anlass brachte der Heimatverein zum Dank und zur Erinnerung an diesen bedeutenden Bürger unserer Stadt eine Gedenktafel am Haus Zuhorn, Brünebrede 26 an. Die Enthüllung der Erinnerungstafel fand am Sonntag, den 29. Juni 2014 in Anwesenheit der Nachkommen von Wilhelm Zuhorn Marina Bross, Christoph Ketteler sowie Bärbel und Anne-Claire Gerbaulet sowie des stellvertretenden Bürgermeisters Dr. Erich Tertilt, der Vorsitzenden des Heimatvereins Frau Mechtild Wolff und zahlreicher Mitglieder des Heimatvereins statt. In ihrer Ansprache hob Mechtild Wolff die Verdienste und das hervorragende Engagement dieses bedeutenden Warendorfer Bürgers hervor.
Wilhelm Zuhorn wurde 1849 in Warendorf geboren. Er entstammte einer alten Kaufmannsfamilie, die schon seit über 200 Jahren in dem schönen Bürgerhaus an der Brünebrede ansässig war. Der junge Wilhelm besuchte das Gymnasium Laurentianum und studierte Rechtswissenschaften in Berlin, Bonn und Greifswald. Nachdem er an vielen Amtsgerichten reiche Erfahrungen gesammelt hatte, erfüllte sich 1894, damals war er 45 Jahren alt, sein langgehegter Wunsch, an das Amtsgericht seiner Vaterstadt versetzt zu werden. Hier wurde er Amtsrichter und 1903 Amtsgerichtsrat, also Aufsichtsrichter. Er verzichtete auf eine Karriere im höheren Richterdienst, um in Warendorf Amtsrichter bleiben zu können. Seine große Hingabe zum Richteramt und seine außerordentlichen Fähigkeiten fanden 1911 Anerkennung, als der König ihm den Ehrentitel „Geheimer Justizrat“ verlieh. Wegen seiner großen Ernsthaftigkeit, aber auch wegen seines Humors und seiner Menschlichkeit war er sehr beliebt. Er besaß in hohem Maße das Vertrauen der Bevölkerung und sprach im Gerichtssaal gerne „Platt“ mit den Leuten, wenn es die Verhandlung erleichterte.
Neben seiner dienstlichen Tätigkeit, widmete er sich mit ganzer Hingabe einer zweiten Aufgabe: der Erforschung der Geschichte seiner Heimatstadt. Er wurde der beste Kenner der Warendorfer Stadtgeschichte. Nach seinem Tode gab sein Sohn 1918, also nach Beendigung des Ersten Weltkrieges, die zwei von ihm vorbereiteten Bände der „Kirchengeschichte der Stadt Warendorf“ heraus. Sie erschienen mit tatkräftiger Hilfe des Verlegers Carl Leopold in der Schnellschen Buchhandlung. Eigentlich sollten drei Bände erscheinen, aber wegen des Krieges gab es großen Mangel an Papier. Man musste auf den Druck von vielen Bildern verzichten und das Werk auf zwei Bände dezimieren.
Heinrich Blum, von allen "Mister Blum" genannt
Franz Joseph
Zumloh, der Begründer des Josephshospitals
Maria Anna
Katzenberger und Heinrich Ostermann
Hermann Josef
Brinkhaus,
Gründer der Firma Brinkhaus
Eduard
Wiemann und die Villa Sophia
Anna
Franziska Lüninghaus, Gründerin der Marienstiftung
Wilhelm
Zuhorn, Geheimer Justizrat und Geschichtsforscher
Bernard
Overberg, der Lehrer der Lehrer
Arthur
Rosenstengel, Seminarlehrer, Musikerzieher und Komponist
Pauline
Hentze, Begründerin der Höheren Töchterschule
Franz
Strumann, Pastor und Förderer der höheren Mädchenbildung
Dr. Maria
Moormann, die mutige Direktorin der Marienschule
Josef Pelster,
der Schulrat und Naturfreund
Wilhelm
Diederich, Bürgermeister von 1869-1904
Hugo
Ewringmann, Bürgermeister von 1904-1924
Theodor
Lepper, Stadtrendant und Retter in den letzten Kriegstagen
Clara Schmidt,
Kämpferin für die Frauenliste im Stadtparlament
Elisabeth
Schwerbrock, eine hochengagierte Stadtverordnete,
Eugenie
Haunhorst, die Kämpferin für ihre Heimatstadt
Paul Spiegel,
Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland
Paul
Schallück, der vergessene Nachkriegsschriftsteller
Heinrich
Friedrichs, ein Warendorfer Künstler
Theo
Sparenberg, Kinokönig und Tanz- und Anstandslehrer
Wilhelm
Veltman, Retter der historischen Altstadt
Rainer. A. Krewerth, ein schreibender Heimatfreund
Prof. Dr. Alfons
Egen
ein begnadeter Lehrer und Heimatfreund
Änneken Kuntze und ihre Schwester Lilli
Elisabeth Schwerbrock, Stadtverordnete in Warendorf
Anni Cohen und ihre Familie - von Warendorf nach Südafrika und Palästina
Eduard Elsberg erbaute das erste große Kaufhaus in Warendorf