Hubert Wolff | Theodor Kreimer |
1913 stieg Theodor Kreimer aus der Firma seines Vaters „Josef Kreimer“ aus und gründete am Groneweg die mechanische Plüschweberei „Theodor Kreimer“. Es war ein schwieriger Start für die junge Firma, insbesondere durch den 1. Weltkrieg und die Geldentwertung. Kreimer konnte sich aber über Wasser halten und nahm 1922 sogar die erste Erweiterung vor. Theodor Kreimer wurde ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann. Er verfolgte seine Ziele mutig. Der Einsatz lohnte sich, das Geschäft florierte - bis 1929 die Weltwirtschaftskrise alles ins Wanken brachte. Auch diese Klippe wurde gemeistert. Die Firma Kreimer war ein Familien-betrieb, die Ehefrau Elisabeth hatte Prokura, so wie die einzige Tochter Änny. Aber für die Geschäfts-führung kam ein Mädchen nicht in Frage, sehr wohl aber ihr Ehemann Hubert Wolff, der 1936 als 50. Mitarbeiter in die Firma Kreimer eintrat. Mit dem National-sozialismus und dem 2. Weltkrieges kamen wieder schwierige Zeiten. Es durften nur noch kriegswichtige Textilien hergestellt werden: Wolldecken, Teppiche, Kleiderstoffe, Futterstoffe, aber auch grobes Sackleinen und Papiergewebe. Nach Kriegsende ging es wieder aufwärts, der Bedarf an Textilien aller Art war enorm. Die Firma wuchs und wuchs und zählte 1951 schon 150 Mitarbeiter. Neue Fabrikationshallen wurden gebaut, das Wirtschaftswunder begann.
1952 ging die Ära Theodor Kreimer zu Ende - er starb am 3. November
im Alter von 70 Jahren. Nun hatte Hubert Wolff die alleinige
Verantwortung und führte die Firma erfolgreich in die neue Zeit. Der
Dralon-Velours, die automatischen Webstühle, die eigene Färberei und ein
ausgeklügeltes Vertretersystem ließen die Firma Kreimer stetig wachsen.
Nicht nur auf dem Sofa und im Sessel saß man auf Kreimer Velours, auch
die Bundesbahn und die Autoindustrie statteten ihre Züge und Autos mit
dem neuen Dralon-Velours von Kreimer aus. Auch wenn die Firma Kreimer
bis zu 750 Mitarbeiter beschäftigte, so blieb sie doch ein
Familienunternehmen, in dem sich Einer für den Anderen verantwortlich
fühlte und wo man auch fröhliche Feste miteinander feierte. Nach diesen
rasanten Aufbau-jahren, in denen die Firma Kreimer zu einer der
bedeutendsten Velourswebereien Europas wurde, die ihren hochqualitativen
Velours in die ganze Welt exportierte, zeichneten sich dunkle Wolken am
Textilhimmel ab. Das allgemeine Textilsterben in Deutschland überlebte
auch Kreimer nicht und musste 1993 seine Werkstore schließen.
Weiterer Brief von Anna Seidel aus Illinois 1893
Die Bandweberei H. B. Heuveldop - die erste mechanische Weberei in Freckenhorst
Firma „Josef Kreimer“, Plüschweberei
„ZUCO“ - Firma Zurwieden & Co.
Die Veloursweberei „Theodor Kreimer“
Die neue Freckenhorster Weberfahne
Firma H. Brinkhaus, Werk Freckenhorst
"Textilstadt Warendorf"