„Erste Freckenhorster mechanische Plüschfabrik“ später „Firma Jostmann“
von Mechtild Wolff

Firma Jostmann an der Gänsestraße
 

 
Ludger und Mathilde Jostmann 
1900 gründete Bernhard Düwel die erste mechanische Weberei unter der Bezeichnung „Erste Freckenhorster mechanische Plüschfabrik“. Schon 1902 geriet das Unternehmen in Konkurs und ging in die Hände der Herren Breede, Herding, Meyer und Wilde über, die sie unter dem Namen „Erste Freckenhorster Plüschweberei“ weiterführten. 1907 schied Hermann Breede als Gesell-schafter aus. 1911 wurde die Firma von dem Kaufmann Wilhelm Jostmann aus Menden übernommen. Nach dem Ersten Weltkrieg erweiterte er die Plüschfabrik beträchtlich und war sehr erfolgreich. Gleich zu Beginn des Zweiten Weltkriegs mussten die Frecken-horster und Warendorfer Webereien den Betrieb für zwei Monate einstellen. Die Firma Jostmann blieb während der gesamten Kriegszeit geschlossen, da der Inhaber Wilhelm Jostmann als Soldat diente. Als die Produktion wieder aufgenommen werden konnte, stellte Wilhelm Jostmann neben Velours auch noch andere Möbelstoffe her, außerdem Inletts und gestreiften Matratzendrell. 1951 beschäftigte die Firma Jostmann 25 Mitarbeiter.

Wilhelm Jostmann war gleichzeitig Gemeindevorsteher von Freckenhorst Stadt, heute vergleichbar mit dem ehren-amtlichen Bürgermeister. 1951 schied er als Gemeindevorsteher aus - Nachfolger wurde Herr Averhoff und dann Anton Deiter. 1953 starb Wilhelm Jostmann. Die Firma Jostmann wurde in eine KG umge-wandelt und Valerie Jostmann wurde Komplementärin, die Söhne Walter und Ludger wurden Kommanditisten. Sie produzierten jetzt ausschließlich Mohair. Ihr treuester Kunde war die Polstermöbel-fabrik Pamme aus Delbrück.

1993 wurde auch die Firma Jostmann ein Opfer des Niedergangs der deutschen Textilindustrie, konnte aber ordnungsgemäß abgewickelt werden. Die Firmengebäude wurden 1994 abgebrochen, um dem Neubau eines Mehrfamilienhauses Platz zu machen.

 1950 Jaquardt Webstuhl

 

 

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