Die
Bezeichnung "Timpen" für eine Straße ist
nicht selten in Westfalen, im
Niederdeutschen bedeutet "Timpe" die
Ecke, die Spitze. Der Zuckertimpen sagt
aber nicht aus, dass es sich hier um
einbesonders süßes, angenehmes Viertel
handelt, "vielmehr wird der Namensteil
„Zucker“ zurückzuführen sein auf
„Züke/Süke“ (auch Zuike) bzw. das
zugehörige Verb in der Bedeutung von
„Seuche, Krankheit“, wohl aber auch
„Elend“ usw. und das zugehörige Adjektiv
„suik, siek“, hdt. siech). Dem
preußischen Katastergeometer ist 1828
die Bedeutung des
niederdeutschen.-Dehnungs-I wohl
unbekannt gewesen, so dass der „zucker“
entstand. Dem Warendorfer hingegen ist
im 20. Jh. das graphische Zeichen „z“
für weiches „s“ unbekannt geworden. Dr.
Bernward Fahlbusch weist daraufhin, dass
bisher kein Schriftbeleg für den
„Zuckertimpen“ vor der Katasteraufnahme
von 1828 bekannt ist . Die Bedeutung
wäre demnach in etwa „Elendswinkel“.
Daß das Leben im alten Warendorf
wirklich nicht zum Zuckerschlecken
war, sieht man in dem
Gadem am Zuckertimpen einem weißen
unscheinbaren zweistöckigen Gebäude.
Er gehört zum dezentralen Stadtmuseum,
in dem die Einrichtung und Lebensweise
der so genannten einfachen Leute im 18.
und 19. Jahrhundert dokumentiert ist.
Dieses kleine Arbeiterhaus ist auf jeden
Fall einen Besuch wert. Die Einrichtung
und die ausgestellten Gegenstände sind
authentisch und vermitteln einen
nachhaltigen Einrichtung von den
Lebensbedingungen weiter
Bevölkerungsschichten in damaliger Zeit.
Dr. Bernward Fahlbusch, (C 2007)
Bilder vom Zuckertimpen
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Bilder: Matthias Rinschen (c) 2006
Stadtmodell 1908
Die Herkunft von Straßennamen
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Zuckertimpen
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