Es beginnt das letzte Mai-Wochenende, doch nach einer kurzen
Visite hat der Frühling leider den Weg zu uns nicht mehr zurückgefunden.
Deshalb empfiehlt der Heimatverein Warendorf für dieses Wochenende
statt einer ausgedehnten Wanderung einen Spaziergang, den man jederzeit
abbrechen kann, sollte trotz regenfester Ausrüstung das Wandern keine
Freude bereiten. Als sinnvolle Alternative bieten sich anschließend
stille Minuten in der Gnadenkapelle Telgte und ein Besuch im
Religiomuseum gegenüber an. Eine Sonderausstellung steht unter dem
Motto: „Geld und Glaube“.
Der
Spaziergang über 7km, also knappe zwei Stunden, in der Bauerschaft
Vechtrup beginnt an der Straße von Milte nach Einen an der
Bushaltestelle Pleßner (Eingabe ins Navi: Harkampsheide 4). Der Weg
führt von der Straße fort und an der ersten Wegkreuzung nach etwa
200m links zur Ems runter. In östlicher Richtung geht er als Wanderweg
X 19 flussaufwärts weiter und nach einem Linksschwenk in den Wald auf
einen Hof zu. Wenige Meter danach verlässt man den X19 und bleibt auf
der Teerstraße, die kurz vor dem Haus Lonn nach links abknickt. Vor der
nächsten Hofstelle geht es zunächst rechts, dann nach einer Schranke
links um das Gebäude herum. Nach einem Rechtsschwenk bleibt man am
Feldrand, geht an einem versteckt liegenden Hühnerstall vorbei und dann
“bergab“ an einem abgehängten Emsarm zum Fluss runter, dem man nun einen
halben Kilometer flussaufwärts folgt. Zur Rechten bietet sich dem
Wanderer ein freier Blick über die Ems bis zur Raestruper Kapelle, zur
Linken hat er einen breiten, brachliegenden Ackerstreifen, der als
Pufferzone zwischen Feld und Fluss die Aufgabe hat, den überschüssigen
Mineraldünger, die Herbizide und Pestizide abzubauen, bevor sie ins
Flusswasser gelangen. Zudem bietet er neue Lebensräume für Pflanzen und
Tiere und erlaubt dem Fluss eine dynamischere Entwicklung.
Der Hinweg endet dort, wo auch das „Fischgewässer Telgte“
endet und das für Einen beginnt. Es geht nach links zum Wald hoch zum
X19, bis man zu dem vom Hinweg bekannten Gehöft gelangt. Hier hat man
die Wahl zwischen dem kürzeren Weg nach rechts zur Straße (K17) und über
den Radweg zum Wagen oder ein paar Meter weiter am Waldrand links zurück
zum Hinweg. Die Karte zeigt auch verschiedene Möglichkeiten, bereits auf
dem Hinweg den Spaziergang abzubrechen, um zum Auto an der K17 zu
kommen.
Doch vor der Rückfahrt sollte man noch einen Blick auf
die denkmalgeschützte Hofanlage Farwick, das Zentralgebäude des
Golfplatzes Hahues, werfen. Es wurde 1708 erbaut, der Speicher nebenan
im 16. Jh. Den Golfclub gründete man 1989. Er sagt von sich, dass er
Sport mit Natur und Umweltschutz verknüpft und dieses Ziel mit der
Anlage von Blumenwiesen, Hecken und Streuobstwiesen anstrebt. Es ist ein
guter Weg, auf diese Weise die münstersche Parklandschaft zu pflegen und
damit das Landschaftsbild der Heimat zu erhalten, meint
Norbert Funken.