Die Corona-Krise beschert Menschen einen Gewinn an
Zeit, den sie für längere Spaziergänge nutzen können. Der Heimatverein
Warendorf schlägt Ihnen eine Wanderung, etwa 10 km lang, vor. Dass er
zugleich auch Wissenswertes über Warendorf und das umliegende Land
einfließen lässt, versteht sich von selbst.
Die Rundweg beginnt an der Georg-Leber-Kaserne, der Sportschule der
Bundeswehr. Es ist ratsam, die abgebildete Karte mit der markierten
Route auszuschneiden und mitzunehmen. Auf dem Weg zur Sportschule haben
Sie vielleicht links den Waldstreifen entdeckt, der den Stadthagen,
früher ein Schutzwall um den Ort, markiert. Zwischen ihm und der damals
befestigten Stadt lag das dünn besiedelte Stadtfeld mit seinen
kümmerlichen Gärten und Feldern.
Auf der anderen Seite lagen hier die Velsener und Gröblinger Mark,
das Gebiet der heutigen Wanderung. Die Marken wurden noch extensiver
genutzt als das Stadtfeld und dienten bis zu ihrer Besiedlung und
Aufforstung mit Nadelhölzern Mitte des 19. Jahrhunderts lediglich als
Holz- und Plaggenlieferant. Plaggen nannte man die abgeschälte obere
Wald- und Heideschicht, die, mit Viehdung gemischt, als Ackerdünger
verwendet wurde. Erst die Verwendung von Kunstdünger und der Einsatz von
Landmaschinen machten die ausgelaugten Marken zu
nutzbaren Landflächen.
Von der Sportschule kommend biegen Sie vor der Deula nach links ab.
Die „Deutsche Lehranstalt für Agrar- und Umwelttechnik“ ist seit 1951 in
Warendorf für die Ausbildung der angehenden Landwirte und Gartenbauer
zuständig.
Sie folgen dem Wanderzeichen X 17 und gelangen nach einigen Links-
und Rechtswendungen auf die Rückseite des DOKR (Deutsches
Olympiade-Komitee für Reiterei) und der FN, der Reiterlichen Vereinigung
(FN= Fédération Équestre National) durch einen
parkähnlichen Laubwald zum Ortsteinbach. Der
begradigte Bachlauf umfließt im Halbkreis im Norden die Stadt und mündet
in Höhe der Kottrup-Seen in die Ems. Mehrmals müssen Sie sich auf dem
X-Weg nach rechts und links wenden, bis Sie auf einen Weg stoßen, der
mit einer Raute (<>) markiert ist. Diesem Weg folgen Sie
ein gutes Stück, treffen wieder auf den Ortsteinbach und gelangen über
Feldwege zur Langen Wieske. Knapp hundert Meter müssen Sie auf dem
Radweg dieser Straße folgen, um dann nach links wieder einen ruhigeren
Weg einschlagen zu können. An den schnurgeraden Wegen, Straßen, Bächen
und Gräben merken Sie, dass die Flurbereinigung der 50er und 60er Jahre
hier radikal zugeschlagen hat. Zunächst begann man mit der Regulierung
der Bäche, um die vernässten Äcker und Grünflächen nutzbarer zu machen.
Es schloss sich eine neue Verteilung der landwirtschaftlichen
Nutzflächen und die Anlage eines neuen Wegenetzes an.
Nach dem letzten Waldstück verlassen Sie den „Rautenweg“ , gehen also
nicht zur Sassenberger Straße, sondern nehmen den Weg rechts am Waldrand
entlang zum Hof Hörstmann und links und anschließend rechts weiter
zur Langen Wieske. Das Gelände der Sportschule können Sie auf dem Radweg
der Straße umgehen und nach einer knapp zweistündigen Wanderung
erreichen Sie wieder den Parkplatz.
Karte: "Wandern im Münsterland" Hrsg.: Westfälischer Heimatbund