Auf dem Heumarkt steht seit 1991 ein Spielbrunnen. Der Aachener Künstler Bonifatius Stirnberg hat eine überlieferte Episode aus der Stadtgeschichte des 18. Jahrhunderts künstlerisch umgesetzt: Handwerker hatten sich über die vielen Arbeitszeiten beklagt und nach Unnachgiebigkeit der Arbeitgeber den Montag einfach „blau gemacht" (sich frei genommen). Sie nutzten den Tag allerdings nicht nur für persönliche Erledigungen, sondern auch zum Feiern. Nach der Überlieferung sollen sie Salat und andere Speisen erbettelt und gesammelt haben und damit in Körben zum Heumarkt gezogen sein. Dort wuschen sie nicht nur das Gemüse am Brunnen, sondern maskierten sich und machten allerhand Unfug. Die Belästigung und die ausschweifenden Feierlichkeiten mit weiteren Ausfallstunden führten 1768 schließlich zum Verbot unter Androhung von Strafen. Auf Initiative der Altstadtfreunde, die bei einer Studienreise nach Aachen dort die vielen Spielbrunnen in der alten Kaiserstadt entdeckt hatten, entstand diese Plastik im öffentlichen Raum. Damit sollte die Wohn-und Lebensqualität der Anlieger verbessert und gleichzeitig die Stadt für Besucher noch interessanter gemacht werden. Außerdem ließ sich auf eine äußerst populäre Art und Weise Geschichte vermitteln. Finanziert wurde der Brunnen vor allem mit der Hilfe der Sparkasse und der NRVV-Stiftung.
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