Während es heute selbstverständlich ist, Kleidung in allen möglichen Farben zu tragen, waren bis ins frühe 20. Jahrhundert nur rot, blau und verschiedene mehr oder weniger dunkle Brauntöne als Textilfarben bekannt. Wirklich leuchtend rote Kleidung war dem "gemeinen" Volk außerdem verboten zu tragen, es war dem Adel bzw. dem König vorbehalten. Im übrigen war dieser Farbstoff extrem teuer, wurde er doch aus den Purpurschnecken gewonnen. (Aus 12000 Purpurschnecken läßt sich ca. 1g Purpur gewinnen.)
Damit blieb als Textilfarbstoff neben verschiedenen Pflanzenfarbstoffen, die überwiegend braune Farbtöne erzeugten, vor allem der blau färbende Indigo, gewonnen aus der in Indien verbreiteten Indigopflanze oder dem bei uns vorkommenden Färberwaid. Das Indigo selbst aber ist wasserunlöslich und kann deshalb nicht direkt auf die Textilfaser aufgebracht werden. Daher bringt man es durch verschiedene chemische Verfahren in eine wasserlösliche Form, mit der die Faser dann getränkt werden kann. Diese Form ist allerdings fast farblos. Durch die allmähliche Reaktion mit Luftsauerstoff gewinnt sie ihre blaue Farbe zurück und ist dann auch nicht mehr wasserlöslich. Damit ist Indigo ein recht guter, relativ dauerhafter Farbstoff für Textilien und wird bis heute für manche Baumwollstoffe (Jeans) verwendet. Auch der in Westfalen sehr beliebte Blaudruck wurde und wird mit Indigo durchgeführt.
Die Arbeit der Färber bestand nun in der Vorbereitung
der Textilfasern, der Herstellung der Küpe, also der
farblosen Lösung des Indigos sowie in dem Tränken der
Textilien darin. Zum Schluß ließ man die Faser einfach
an der Luft blau werden. Da der Vorgang
selbstständig ablief, hatte man als Färber dann nichts
zu tun: Man machte "blau".
Bild: Wkipedia, Shisha-Tom, Indigo, historische Farbstoffsammlung der Technischen Universität Dresden
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Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Purpur