Das Grabmal der
Familie Kaloff
...außerdem im Warendorfer Lexikon:
Was für Schottland das Loch Ness, ist für
Warendorf der Kolk ohne Grund
Es gibt ihn wirklich, diesen Kolk ohne Grund und ein
Bisschen unheimlich ist er auch. An warmen Tagen steigen
Blasen an die Oberfläche und manchmal gurgelt und
gluckert das Wasser. Und bisweilen hört man - an
besonders ruhigen Tagen - dort ein Glöckchen läuten. Wo
dieser Kolk liegt? Geht man vom Emssee entlang der Ems
in Richtung Gasthaus Herrlichkeit, so finden sich nach
kurzer Wegstrecke in der Nähe des Spielplatzes eine
Wegzweigung nach links. Nach wenigen Metern geht man den
Weg rechts und hat nun auf der rechten Seite einen alten
Emsarm, der nicht mehr mit der Ems in Verbindung steht,
man erkennt ihn an seiner gebogenen, bananenartigen
Form. Auf der linken Seite des Weges liegt
der Kolk ohne Grund, ein wenig versteckt in einem
kleinen Wald. Dessen Ursprung geht nach einer alten Sage
bis in die Zeit der Stadtgründung, in der der Teufel
eine nicht unwesentliche Rolle spielt.
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von Mechtild Wolff
Die heidnischen Sachsen hatten auf ihrem Opferplatz,
dort, wo heute die Laurentiuskirche steht, einen Turm
errichtet, den man später Heidenturm nannte.
Als um 800 unter Karl dem Großen und Liudger, dem ersten
Bischof von Münster, das Christentum eingeführt wurde,
baute man an genau diesem Platz das erste Gotteshaus. In
den Heidenturm hängte man die Glocke.
Laut erklang ihre Stimme und rief die Umwohner zum
Dienst an dem „einzig wahren Gott“, dem Gott der
Christen.
Die Zahl der Wodans-Anbeter wurde immer geringer. Darüber herrschte in der Hölle große Aufregung. Die Glocke mit dem Gebimmel musste verschwinden!
Wimmernd erklang das Glöcklein. Ein Blitz fuhr
hernieder, der Glockenbalken wurde zersplittert.
Der Teufel ergriff die Glocke schleuderte sie in
einem ungeheueren Schwung heraus aus der Stadt. Sie
landete im „Grundlosen Kolk“, der nun auch
„Glockenkuhle“ genannt wurde. Dort ruht sie nun seit
vielen hundert Jahren.
Am Feste Mariä Himmelfahrt können „reine Seelen“ mittags
um 12 das Glöcklein leise und traurig klingen hören.
aus alten Überlieferungen, erzählt von
Mechtild Wolff (c) 2007