1888,
also als eines der ersten Gräber hier auf dem neuen Friedhof, errichtete
die Werkstatt T. Rolf dieses ungewöhnliche und aufwendige Denkmal für
die Familie des Apothekers Jodocus Veltmann.
Über dem reich geschmückten Postament erhebt sich ein Sockel,
der einen angedeuteten kleinen Sarkophag trägt. Dieser ist mit Girlanden
geschmückt und mit einem Kreuz überhöht. Auf der Tafel im Sockel des
Kreuzes steht: Grabstätte der Familie Apotheker Jodocus Veltmann. Die
Namen der anderen Familienangehörigen befinden sich auf separat
eingesetzten Tafeln.
Auch Wilhelm Veltmann und seine Frau Elisabeth liegen hier
begraben. 2006, viel zu früh, verstarb Wilhelm Veltmann in Alter von 76
Jahren. Er war Warendorfer mit Leib und Seele und kaum jemand kannte das
Städtchen so gut wie er, bis in den letzten Winkel.
Sein Motto war: „Gutes tut man nur durch Taten“.
30 Jahre lang war er aktives Mitglied im Heimatverein, davon 13
Jahre als stellv. Vorsitzender. Als in den 1970er Jahren das
Sophienstift abgerissen worden war und eine rigerose Stadtsanierung
diskutiert wurde, machte er sich zum Wortführer der Warendorfer Bürger,
die die Altstadt in ihrer historisch gewachsenen Struktur erhalten
wollten. Eine autogerechte Stadt, die den Abriss ganzer Straßenzüge in
der Altstadt erfordert hätte, konnte er sich nicht vorstellen. Mit
seiner freundlichen Direktheit kämpfte er als Vertreter für den
Heimatverein im 1979 einberufenen „ Beirat für die Altstadterneuerung“.
Sein Ziel war der Erhalt des geschichtlichen Stadtgrundrisses.
1980
begründete er mit dem Heimatverein zusammen die „Altstadtfreunde“, deren
unermüdlich tätiger Vorsitzender er viele Jahre lang war. Mit ihren
aktiven Arbeitseinsätzen erreichten die Altstadtfreunde, dass es schick
wurde, ein altes Haus in der Innenstadt zu kaufen, es zu sanieren und
dort zu wohnen. Viele von Ihnen werden sich daran erinnern. Das Haus
Kolkstiege 1 wurde zur Initialzündung! Die damals ziemlich entvölkerte
Innenstadt wurde wieder ein beliebter Wohnstandort.
Es gäbe noch so vieles von Wilhelm Veltmann zu erzählen, z.B.
von seinen informativen Vorträgen, von seinen amüsanten Stadtrundgängen,
bes. von den wunderbaren Stadtbesichtigungen: Grün ist die Altstadt!
“War früher bürgerschaftlicher Gestaltungswille mitbestimmend
für Aufbau und Blüte der mittelalterlichen Stadt, so ist heute die
Erneuerung dieser Stadt ohne bürgerschaftliche Initiative undenkbar.“
Das sagte Wilhelm Veltman in einem
Vortrag bei einem Symposium zum Thema Stadtentwicklung.
Diese Aussage hat bis heute nichts an Wichtigkeit verloren.
Vieles, was wir heute an Warendorf schätzen und lieben ist
nicht zuletzt Wilhelm Veltmann zu verdanken.
Der Warendorfer Friedhof in Bildern
Ein Rundgang über den Warendorfer Friedhof
Das Grabdenkmal der Familie Kaloff
Die Grabstätte der Familie Hanewinkel
Das Grabmal des Künstlers Heinrich Friederichs
Die Grabstätte der Familie Miele
Die Grabstätte der Familie Veltmann
Die Grabstätte des Bürgermeisters Diederich