Bis 1944 wurden die Franziskanerpaters in der Grablege des
Franziskanerklosters begraben.
Diese Grablege, auch Coemeterium genannt, wurde 1734/35 von den
Franziskanern direkt neben dem Waschhaus an der Klostermauer angelegt.
In vier übereinander liegenden Reihen befanden sich 48 Grabkammern.
Jedes Grab war mit einer Metallplatte verschlossen, auf der der Name des
verstorbenen Paters, sein Todestag, Lebensalter, Ordensstand und
Priestertum zu lesen war. Pater Ansgar Volmer gab in seiner Publikation
von 1939 einen Einblick in die Beerdigungskultur der Franziskaner.
„Stirbt jemand im Kloster, so werden die Gebeine des
Mitbruders, der am längsten im Coemeterium ruht, aus seiner
Begräbnisstätte entfernt. Früher wurden diese Gebeine in einen Raum
gelegt, der sich unmittelbar an das Coemeterium anschloss. Seit 1935 hat
man die Gebeine vor dem Coemeterium in einem gemeinsamen Grab beigesetzt
und mit einer Steinplatte verschlossen.“ soweit Pater Volmer.
Bis 1944 wurden in dieser oberirdischen Grablege die Paters und
Brüder beigesetzt. Danach war das nicht mehr erlaubt und die
Franziskaner wurden hier auf dem Friedhof begraben.
Das Coemeterium blieb aber unverändert erhalten.
Für
viele Warendorfer war diese Grablege hinter den Klostermauern ein
geheimnisvoller Ort, er hatte
etwas Mystisches.
Oberirdische Grablegen sind in Norddeutschland etwas sehr
Seltenes, darum wurde die Grablege der Franziskaner auch unter
Denkmalschutz gestellt, denn dieses Warendorfer Coemeterium war das
Letzte seiner Art in NRW.
2008 änderte sich die Situation grundlegend. Das Paterskloster
wurde an einen Investor verkauft, der an genau dieser Stelle ein
Wohnhaus bauen wollte. In einer Nacht und Nebel-Aktion wurden die
Grabkammern leer geräumt, die Gebeine eingeäschert und hier auf dem
Friedhof bestattet.
Die Stadt Warendorf nahm die Grablege aus der Denkmalliste
heraus und erteilte eine Abbruchgenehmigung. Der Heimatverein und die
Altstadtfreunde haben noch mit Unterstützung vieler Bürger dagegen
protestiert, völlig ohne Erfolg. Heute steht ein Wohnhaus an der Stelle
der Grablege und WAF ist um ein wichtiges Kulturgut ärmer geworden.
Johanna
Brinkhaus
Hermann Josef
Brinkhaus
Laurenz Schmedding
Franz Strumann
Wilhelm
Veltmann
Familie
Miele
Familie
Dr. Kaloff
Familie Hanewinkel
Die sogenannten
"Paters-Gräber"
Heinrich
Friederichs
Bürgermeisters Diederich
Familie Hagedorn
Familie Bispinck
Familie
Kottrup Westhoff
Heinrich
Windelen