Eugenie Haunhorst wurde als drittes von fünf Kindern am 14. 12. 1912 in Warendorf geboren. Ihre Eltern waren Eugenie und Eduard Göcke, der als Lehrer an der Münsterwallschule tätig war.
Ihre Erlebnisse in der Kindheit und Jugend hat sie in ihren
Beschreibungen sehr authentisch und lebendig festgehalten.
Ihre sorgfältig recherchierten Berichte sind stets
mit einem Augenzwinkern geschrieben, die geschilderten
Personen liebevoll dargestellt. Gleichwohl werden dem Leser die
Unterschiede der Verhältnisse des frühen 20. Jahrhunderts
zur heutigen Zeit eindrucksvoll vor Augen geführt. Alle
Texte sind illustriert mit Fotos aus der damaligen Zeit.
Der Heimatverein Warendorf ist Eugenie Haunhorst
außerordentlich dankbar dafür, daß sie ihre Erinnerungen
in dieser Form zusammengestellt und zur Veröffentlichung auf
seiner Website zur Verfügung gestellt hat.
Unter anderem zu
lesen......
Weihnachten in den 20er Jahren
Krippen wurden gebastelt, Lieder gesungen und auch die
Schaufenster waren festlich geschmückt. Und man ging am
Weihnachtsmorgen in die "Ucht", die westfälische Bezeichnung für
die Christmette, freute sich über eine Apfelsine und ein paar
Datteln auf dem Weihnachtsteller. Auch in den
20er Jahren war Weihnachten wie heute das schönste Fest des
Jahres, aber es war weniger laut und hektisch. Aber trotz des
geringeren Wohlstandes war es mindestens so schön wie heute.
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Mariä Himmelfahrt in Warendorf
am Anfang des 20 Jahrhunderts
"Mit einem „Blubb“ erstrahlte der Bogen in hellem Flammenmeer.
Wunderschön!" So erlebte Eugenie Haunhorst als Mädchen die
Illumination der Marienbögen am Abend vor der großen
Stadtprozession an Mariä Himmelfahrt. Und dann die Prozession:
Streng geordnet ging es durch die festlich geschmückte Stadt:
Engelchen und die Kommunionkinder, die Jungfrauenkongregation
und der Mütterverein führten die Prozession an, in der vier
auserwählte, „reine“ Jungfrauen die wundertätige Madonna
durch die Straßen der Stadt trugen.
Eugenie Haunhorst malt mit ihrer Schilderung ein
lebendiges und anschauliches Bild dieses Festes in der Zeit
ihrer Kindheit. Es zeigt die Unterschiede zur heutigen Zeit,
aber auch die über Jahrhunderte bewahrte Tradition.
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Die Flussbadeanstalt an der Ems
Bereits im Juni 1886 wurde in Warendorf die erste Badeanstalt
eröffnet. Natürlich waren die Badezeiten entsprechend der Sitte
nach Geschlechtern aufgeteilt, sogar die Jungen und Mädchen
durften nicht zusammen schwimmen. Der Komfort der
Flussbadeanstalt war nicht mit dem heutiger Schwimmbäder
vergleichbar, dennoch war diese Einrichtung ein erheblicher
Fortschritt in einer Zeit, in der Badezimmer in den Wohnungen
absoluter Luxus waren. Besonders eindrucksvoll ist in diesem
Zusammenhang die Schilderung der vorhandenen Badekabinen in der
Ems, die sie zusammen mit ihrer Mutter benutzte.
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Die Warendorfer
Gasanstalt
Dass Warendorf nach dem 1. Weltkrieg Selbstversorger für Strom und Gas
war, ist heute weitgehend unbekannt. Zu dieser Zeit war Gas der
wichtigste Energieträger für die Beleuchtung der Häuser und vor
allem auch der Straßen. Hier ist zu lesen, wie schwer die Arbeit
in der Kokerei an der heutigen Wallpromenade war, und welche
Rolle sie z. B. bei der Behandlung von Kindern spielte, die an
Keuchhusten erkrankt waren.
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Der Lange Jammer –
sozialer Wohnungsbau vor 150 Jahren
Kleine Schlafräume, ein Wohnraum und der Fußboden aus
gestampftem Lehm, so sah der soziale Wohnungsbau für arme und
mittellose Bürger vor 150 Jahren aus. Das lange Fachwerkhaus
stand am Wilhelmsplatz und wurde eigentlich eher gemieden.
Trotzdem war es eine soziale Maßnahme für viele arbeitslose
Weber, die durch die Einführung der mechanischen Webstühle ihre
Einkünfte verloren hatten.
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Vom Eisschrank zum
Kühlschrank
Wie war das eigentlich, als es noch keine Kühlschränke gab bzw.
diese für den normalen Haushalt zu teuer in der Anschaffung
waren? Die Lösung hört sich einfach an, war jedoch mit
erheblichem Aufwand verbunden: Das Eis, das sich im Winter
bildete, mußte in Blöcken in Eiskellern für den Sommer gelagert
werden. In Warendorf findet sich noch heute ein solcher
Eiskeller an der Kolksttiege.
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Der
Stadtbauernhof Kalthoff
In der Stadt Warendorf waren so genannte Ackerbürger keine
Seltenheit, also Einwohner, die vor den Toren der Stadt Land
besaßen oder gepachtet hatten und dieses bewirtschaften. Noch
heute zeugen die vielen "Deelentore" in der Innenstadt von den
Bauernhöfen, die sich hier befanden. Bis die späten 50er Jahre
des 20. Jahrhunderts bestanden solchen Stadtbauernhöfe in
Warendorf, die fester Bestandteil der Warendorfer
Wirtschaftsstruktur waren. Das Leben auf und mit diesem
Bauernhof verlief ganz anders, als man es heute gewohnt ist.
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Beinahe wäre aus dem Tor- ein Klo - Häuschen geworden
Die amüsante Geschichte beschreibt die Geschichte einer
öffentlichen Bedürfnisanstalt am Münstertor. Diese wäre nämlich
benahe in einem der dortigen Torhäuser eingerichtet worden,
hätte sich nicht die Tochter Möhne des Professors Buschmann mit
ihren Bedenken durchgesetzt.
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Die
Familien am Wilhelmsplatz in den schweren Jahren nach dem ersten
Weltkrieg
Das Leben der Menschen nach dem 1. Weltkrieg geschildert
am Beispiel der am Wilhelmsplatz ansässigen Familien zeigt diese
Geschichte. Die Menschen hatten Probleme, die Not war groß, man
verstand sich aber in der Nachbarschft zu helfen und sich mit
den Verhältnissen zu arrangieren. Die Namen alter Warendorfer
Familien werden hier lebendig.
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