Gut
besucht war auch die vierte Informations- und Diskussionsveranstaltung
des „Arbeitskreises EmsinÂsel" im Hotel Emshof. Erneut wurden die Pläne
der Stadt zurückgewiesen.
Bilder: Poschmann
Warendorf (ap).
„Erstmal muss das Grundstück her. Und dass man das bekommen kann, davon
bin ich fest überzeugt", sagte Manfred Stelthove. Mehr als 30 Jahre war
Stelthove GeschäftsÂführer des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes.
Bei der nunmehr
vierten Diskussionsrunde des Arbeitskreises Emsinsel meldete sich
Stelthove zu Wort. Warten solle die Stadtmit dem Erwerb des Geländes
allerdings bis nach der Bürgermeisterwahl, so Stelthove weiter. „Und
dann setzen sie für vier Wochen einen Referendar dran, der das Projekt
entwickelt."
Warendorf (al* Eine
Bebauung der Emsinsel hält Friedrich Wolters, der ehemalige
GeÂschäftsführer des Büros zur UniÂsetzung des Landes-Förderprogramms
„Regionale 2004 - links und rechts der Eins", für absolut falsch.
„Unerträglich" sei für ihn der Gedanke einer „neuen AltÂstadt": „Das ist
absoluter Käse, grober Unfug. Das treibt mir diÂrekt den Schweiß auf die
Stirn", sagte Wolters.
„Dem Fluss seine
Insel - den Bürgern ihren Park" war das Thema einer weiteren
öffentÂlichen VeranstalÂtung des „ArÂbeitskreises
Emsinsel", und nit
dem bekannten Stadtplaner Friedrich Wolters (Coesfeld, Bild) war ein
Gastreferent geladen, der „Tacheles" redete. Der Referent war gebeten
worden, einige Gedanken zu Stadt und Fluss jenÂseits der ausgetretenen
Pfade zu formulieren. „Reden Sie mit den großen Wolkenschiebern mit Här‑
te und Charme, aber
ohne BitterÂkeit im Leben."
Im Vorfeld hatte der
Redner zuÂnächst einige Bilder präsentiert, die unter anderem den
jahreszeitÂlichen Wandel der Eins zeigten. Ebenfalls zeigte er altes
KartenÂmaterial, auf dem der Fluss noch nicht reguliert war. „Diese
Schleifen der Eins muss man natürlich bei der Entwicklung der Emsinsel
im Kopf haben." WolÂters lobte das Engagement des Arbeitskreises, „das
Wildnis mit Kultur verbindet".
In Anbetracht
sprunghaft angestiegener Naturkatastrophen sei es klug, „mit
landschaftlichen Ressourcen vernünftig umzugeÂhen." Warendorf habe zwar
sehr viele Qualitäten, von Telgte komÂmend zeige die Stadt aber ein
„schreckliches Bild". Um diesen städteplanerischen Fehler nicht zu
wiederholen, empfahl Wolters, auf der Einsinsel keine Bebauung
zuzulassen. „Das weckt nur BeÂgehrlichkeiten." Eine Wohnbebauung für
junge Familien schloss er aus. „Die sind schon pleite, wenn sie
anfangen. Denn pro Bauwerk sind an dieser Stelle 15 Bohrpfeiler nötig."