Die Gestaltung der „Emsinsel“ ist eine Jahrhundertchance für
die Stadt Warendorf. Diese Entscheidung wird die Attraktivität der Stadt
prägen und mitentscheidend sein, ob Warendorf langfristig für seine
Bürger und seine Besucher reizvoll sein wird. Darum gilt es nun, alle
Ideen und Möglichkeiten auszuloten, um eine Planung für die „Emsinsel“
zu erstellen, die auch von den nachfolgenden Generationen als gelungene
Bereicherung für unsere liebenswerte Stadt empfunden wird.
Der Rat möge beschließen, ein kompetentes Team eines
Landschaftsplaners, unterstützt von einem Stadtplaner, zu beauftragen,
einen Rahmenplan zur Entwicklung der sogen. „Emsinsel“ zu erstellen.
Die hier gemeinte erweiterte Emsinsel erstreckt sich nach
Durchführung der Pläne zur „Neuen Ems“ von der André-Marie-Brücke
im Westen bis zur Überlaufschwelle an der Fußgängerbrücke im
Osten. Als naheliegende Bezeichnung dieser Liegenschaft im
„Landschaftsschutzgebiet Emstal Warendorf“ und Naturschutzgebiet
„Emsaue“ wird „Neue Emsinsel“ vorgeschlagen.
Begründungszusammenhang
Das angestrebte städtebaulich-freiraumplanerisches
Entwicklungskonzept für den gen. Liegenschaftsbereich betont den engen
Bezug der Altstadt und auch der Nordstadt zur „Neuen Emsinsel“. Neben
der räumlichen Nähe ist es der historisch gewachsene Zusammenhang von
Stadt und Wasser. Es stellt sich die Frage einer durchgeplanten
Verwendung des gesamten Geländes. Dafür sind verschiedene Wege denkbar,
die nach einer sorgfältigen Betrachtung der Rahmenbedingungen untersucht
und in Form von Entwicklungsszenarien dargestellt werden sollten. Die
unterschiedlichen Belange und Interessen müssen vorurteilsfrei und
ergebnisoffen diskutiert werden können. Dabei spielen die
Wasserrahmenrichtlinie der EU, die als verpflichtendes Ziel die
Herstellung eines „guten Zustandes“ der Gewässer vorgibt, und die
Maßnahmen zur Erreichung dieses Zieles eine besondere Rolle. Aber auch
städtebauliche Ziele, welche im Sinne der Kontinuität der historischen
Entwicklung eine bauliche Nutzung einschließen, sind gleichwertig zu
betrachten; ebenso wie das Bedürfnis der Warendorfer Stadtbevölkerung
nach Erholung in der Landschaft und das Naturerlebnis am Wasser.
Zwei Schwerpunkte: 1. Im Rahmen eines Flächennutzungsplans
spielen der Lohwall, die Linnenwiese und die westlich anschließenden
„Emswiesen“ (Flur 32) nach Einrichtung der „Neuen Ems“ im Flächenbedarf
eine besondere Rolle.
2. Das bürgerschaftliche Interesse zielt auch weiterhin auch
auf die Industriebrache (4,2ha), nachdem dort ein neuer Besitzer seine
Akzente setzen möchte. Dazu gibt es allerdings schon länger konkrete
Wünsche aus der Warendorfer Bürgerschaft, wie im Folgenden verdeutlicht:
„Die Emsinsel für alle – Zukunftsplanung mithilfe der
Bürgerschaft“,
Ergebnisse der 6. Veranstaltung des AK Emsinsel am 24. 2. 2016 im
Emshof: Die Teilnehmer wünschen sich für die Industriebrache Brinkhaus
in Zukunft vorrangig eine Parkerweiterung und variabel gestaltete
Veranstaltungsflächen; Bildung, Kunst, Gastronomie, Spiel und Sport und
eine Jugendherberge sind weitere Schwerpunkte. Denkmalpflege wird
gefordert, Wohn- und Geschäftsbau abgelehnt. (u. a.:
http://www.heimatvereinwarendorf.de/emsinsel/)
2(2)
So lassen sich im Zuge einer solchen Betrachtung mögliche
Zukunftsvisionen entwickeln, etwa von einem wiederhergestellten
naturnahen Zustand mit einer rein landschaftlich geprägten „Emsaue“ im
Landschaftsschutzgebiet „Warendorfer Emstal“ oder eines erweiterten
Emsseeparks als großer Stadtpark vor dem Tor der Altstadt oder auch
eine, die aus der Alt- und Nordstadt in die Flusslandschaft
hinausgreift. Für die aufgeführten Fälle könnte man gute und prominente
Beispiele finden, vielleicht bekommt man auch Alles miteinander
verträglich unter einem Dach zusammen.
Der Weg zu einer Entscheidung könnte darin bestehen, die
aufgezeigten Möglichkeiten in Form von Szenarien gestalterisch-baulich
zu visualisieren und sie mit der Bürgerschaft, wichtigen Akteuren in
Warendorf, den verantwortlichen Kommunalpolitikern und den zuständigen
Genehmigungs- und Fachbehörden zu diskutieren.
Großer Arbeitskreis Emsinsel
Alfred Kiel und Sigfrid Krebse, Sprecher
Warendorf, 24. Oktober 2017
in Zusammenarbeit mit Heimatverein Warendorf (Vorsitzende
Mechtild Wolff) und Altstadtfreunde Warendorf (Vorsitzender Laurenz
Sandmann) und folgenden Vereinen vor Ort:
Kneipp Verein Warendorf e. V., Vorsitzende Christel Hoof
BUND Kreisgruppe Warendorf, Hiltrud Brüggemann
NABU Kreisverband Warendorf e.V., Christel Johanterwage
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Anlagen
- Liegenschaftskarte u.a. Flur 32, 31, 26
(http://geoportal.kreis-warendorf.de/planen-bauen)
- Schutzgebiete in Deutschland, Gemarkung Warendorf, Kreis
Warendorf: Landschaftsschutzgebiet/ Kulturlandschaft „Warendorfer
Emstal“/ Naturschutzgebiet „Emsaue“, Bundesamt für Naturschutz,
Bonn (www.geodienste.bfn.de/schutzgebiete)
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Kontakt: Großer Arbeitskreis Emsinsel
Alfred Kiel und Sigfrid Krebse
(Sprecher im AK)
02581 1265 (+ AB) und 02581 61427 (+ AB)
info-emsinsel-waf@t-online.de
Münsterwall 55, 48231 Warendorf