Leserbriefe zum geplanten Abriss des Bürgerhofes

Bau oder Baum — das ist hier die Frage: Überplanung des Bürgerhof-Geländes
von Dr. Bernd Tillessen

„Gravierende Sünden führten schon in der Vergangenheit, beispielsweise 1974, trotz bestehenden Denkmalschutzes zum Abriss des Sophienstiftes, um im Rahmen eines privaten Neubaues eines Apotheker-und Ärztehauses Platz zu schaffen für einen Busparkplatz und entsprechende Verbreiterung der Sassenbergerstraße. Unglaublich! Unwiederbringlich!

Wenige Jahre später fielen zahlreiche alte Platanen entlang der Münsterstraße trotz Baumsatzung der Axt zum Opfer, da sie für die bequeme Anwohnerschaft zu viel Laub und damit Arbeit bescherten.

Und unlängst noch wurde das Gelände des altehrwürdigen Franziskanerklosters durch Verdichtungsbebau­ung unglaublich verschandelt. Schändlich! Eine Bausünde sondergleichen. Überwiegend Leerstand. Wer möchte auch schon dermaßen verdichtet wohnen? Reines Verlustabschreibungs-Objekt.

Frage am Rande: Wer eigentlich ist zuständig und verantwortlich für den momentanen völlig verlausten Rest-Klostergarten und die alte Klostermauer?

Und nun sollen, um endlich das Problem Bürgerhof loszuwerden, mit einem Teil der Grünfläche des Schützenparks auch fünfzehn alte, erhaltenswerte und durch Satzung geschützte Bäume einem mutmaßlich vollkommen überflüssigen, weiteren Lebensmittelmarkt weichen? Unwiederbringlich, wenn sie denn gefallen sind und darum: Energischer Protest!

Die Bäume sind vollkommen gesund. Krank ist das Gewissen derer, die sie abholzen wollen. Auch Warendorf wird sich in der Zukunft daran messen lassen müssen, es zu schaffen für den Erhalt seiner wertvollen historischen Altstadt und den Bestand von Grünflächen und geschützten Bäumen zu sorgen, nicht jedoch daran, deren Substanz peu a peu weiter zu zerstören, um die Interessen privater Unternehmen oder vorgeblich wohlmeinender Investoren zu befriedigen!

Die zukünftige Neugestaltung der Emsinsel lässt in diesem Zusammenhang auch nicht eben Gutes erahnen...

Zitat Barack Obama bei seiner Amtseinführung: Denkt daran, dass Eure Völker Euch daran messen, was Ihr schafft, und nicht daran, was Ihr zerstört."

Dr. Bernd Tillessen

 

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