Die Resonanz in der örtlichen Presse war eher verhalten und auch
innerhalb der Warendorfer Bürgerschaft scheint ein größerer Widerstand
gegen das Projekt nicht zu bestehen: Eine "Lösung" für den seit längerer
Zeit ungenutzten Bürgerhof in Warendorf soll gefunden sein. Das alte
Gebäude soll abgerissen werden. Dabei werden viele Warendorfer schöne
Erinnerungen mit diesem Gebäude verbinden, das für Bälle,
Karnevalsfeiern, sogar für Konzerte genutzt wurde.
Für dieses Gebäude soll ein K&K Markt - wohl in der für solche
Einkaufszentren übliche Flachbauweise errichtet werden. Ein Teil des
alten Baumbestandes des angrenzenden Stadtparks soll abgeholzt werden
und für Parkplätze genutzt werden. Als "Ausgleich" wird in einem - wie
ich es verstanden habe - "schwierigen" planungsrechtlichen Verfahren der
Standort des K&K am Affhüppenesch aufgegeben.
Diese Planung muß aus verschieden Gründen noch einmal durchdacht
werden:
1. Ein Gebäude kann man nur einmal abreißen. Ist der Bürgerhof erst
einmal beseitigt, wird dort ein weiterer Flachbau entstehen. Dieses
Einkaufsgebiet an der B64 ist schon jetzt kein städtebauliches
Schmuckstück und wird durch éinen K&K-Großmarkt noch erweitert.
2.
Eine Erweiterung der Einkaufsmöglichkeiten in diesem Bereich stellt
einen weiteren Schritt zur Verödung der Warendorfer Innenstadt dar.
Selbst der Wegfall des Marktes am Affhüppenesch ist kein Argument
dagegen, weil er wesentlich ungünstiger liegt als das durch Marktkauf,
Toom, ATU, Aldi usw. stark frequentierte Gebiet an der B64.
3. Die Abholzung des Baumbestandes zugunsten von Parkplätzen usw.
bedeutet einen ökologischen Schaden, der kaum wieder gut zu machen ist.
Gerade in diesem Bereich mit der auch durch Schwerlastverkehrstark
frequentierten B64 bedeutet jeder Baum, erst recht ein größerer
Baumbestand in Form ein kleinen Parks eine wahre Wohltat für das
Stadtklima, sei es durch Verbesserung der Luftqualität, durch
Lärmminderung oder auch für kurze Erholungsspaziergänge.
Natürlich muss sich eine Stadt weiterentwickeln und an die Erfordernisse der Zeit anpassen. Aber diese Entwicklung muss geplant erfolgen, wobei sich die Planung nicht nur an kurzfristigen kommerziellen Interessen orientieren darf sondern immer das Ganze im Auge behalten muss. Sicher eine nicht immer leichte Aufgabe.