Die historischen Bildtapeten im Hause Klosterstraße 7 sind
jetzt mit Unterstützung der Nordrhein-Westfalen-Stiftung restauriert
worden und stehen der Öffentlichkeit wieder zur Besichtigung zu den
Öffnungszeiten des Dezentralen Stadtmuseums zur Verfügung.
Zwei Räume des von 1812 bis 1816 von dem Arzt und preußischen
Hofrat Dr. Franz-Joseph Katzenberger errichteten Wohnhauses wurden mit
im Handdruck hergestellten Bildtapeten der Pariser Manufaktur Dufour &
Leroy aus den Jahren 1823/24 ausgestattet. Die eine Bildtapete hat als
Motiv aus der griechischen Mythologie „Telemach auf der Insel Kalypso“,
während die Bildtapete des größeren Gartensaales „Die Inkas
oder die Zerstörung des Reiches von Peru“ zeigt. Die Motive der beiden
Tapeten gehen auf französische Romane zurück. Solche Panoramatapeten
findet man vornehmlich in den Wohnsitzen des ländlichen Adels im
Münsterland – Haus Stapel bei Havixbeck, Haus Rüschhaus, Schloss Rheda
- , vereinzelt auch in Bürgerhäusern.
Die aus Rechtecken von 55 mal 44 Zentimetern zu jeweils 25
Bahnen von 2,60 Metern Länge zusammengesetzten Tapeten - hinzu kommen
noch Sockeltapeten von 62 Zentimetern Höhe - bezog Dr. Katzenberger
über die um 1800 an der Krückemühle in Warendorf gegründete Kunst- und
Tapetenhandlung des Malers Bernhard Frye.
Im Laufe der Jahre hatte die Farbe der Tapeten zwar
nicht viel von ihrer Leuchtkraft eingebüßt, durch die Nutzung der Räume
in fast 190 Jahren waren jedoch Schäden entstanden, die eine
Restaurierung erforderten. An einzelnen Stellen löste sich die Tapete
von der Wand. Fehlstellen ergaben sich durch nachträglich eingebaute
Ofenanschlüsse, der Lichteinfall hatte einzelne Stellen
verbleichen lassen.
Nachdem durch den Eigentümer des Hauses, Dr. Thomas Weritz, in
beiden Räumen eine museumsgerechte Heizung eingebaut worden war, wurden
durch die Paderborner Firma ars colandi seit Ende 2011 von einer
Restauratorin in mühevoller Arbeit die Schäden beseitigt. Dabei
wurde auf eine detailgetreue Wiederherstellung aus Kostengründen
verzichtet, Fehlstellen wurden nur farblich an die Umgebung angepasst.
Literatur:
W. Suwelack, Das kostbare Haus Klosterstraße 7 in Warendorf,
Warendorfer Schriften, Band 25 – 27, Warendorf, 1997, S. 141 f.
Pl. (Paul Leidinger), Woher kamen die Tapeten im Haus
Klosterstraße 7?. Warendorfer Schriften, Band 21 -24, Warendorf, 1993,
S. 452.
L. Sandmann, NRW-Stiftung fördert Tapetenrestaurierung,
Warendorfer Kiepenkerl, Nr. 59 vom Dezember 2011, S. 15 f.
A.S. Schönhagen, Tapezierte Kolonialfantasien – Auf den Spuren
der Inkas im Münsterland, in: J. Hoenes u.a., Landschaftlichkeit ...,
Berlin (Reimer), 2010, S. 173 – 182.
Tapetensaal
Wiedereröffnung des
Tapetensaal (18. 1. 2009)
Restaurierung der Tapeten im
Tapetensaal (2011)
Biedermeierstube
Haus Bispink
Gadem
Advent im Gadem
Das Gadem wird weihnachtlich
geschmückt (25. 11. 11)
Putzaktion im Gadem
9.1.12
Torschreiberhaus
Ausstellung im
Torschreiberhaus:
Alter Weihnachtsschuck (26.11.11)