Auch in Warendorf gilt der Wille der Bürgerschaft: "Die Verwaltung der Gemeinde wird durch den Wil-len der Bürgerschaft bestimmt, die vom Rat der Stadt vertreten wird."
Quelle: www.warendorf.de
Aufstellungsbeschluss
im Rat vom 24.06.2009
Verfahren 2014 noch offen
Die Stadt möge den Erwerb der Industriebrache anstreben, um
eine Flächenaufteilung zu vermeiden und eine umfassende und
ange-messene Gestaltung für alle Bürger und Besucher zu ermöglichen.
Das entspricht der einzigartigen Lage. Der Gebäudekomplex ist
ein Pfropf in der innerstädtischen Emslandschaft und soll unter Verzicht
auf Neubauten aufgelöst werden. Geschützte und schutzwürdige Gebäude
bleiben als Zeugnisse der industriellen Stadtgeschichte erhalten.
Ihre Nutzung soll der Bürgerschaft dienen.
Dazu haben wir beantragt, ein Rahmenkonzept zu erstellen, damit
Fördermöglichkeiten erkundet werden können und eine vergleichende
Bewertung des Konzeptes ermöglicht wird.
1847 | Gründung der Firma Brinkhaus & Wiemann a. d. Kirchstraße. |
1879 | Nach der Trennung von E. Wiemann Neubau der Mechanischen Buntweberei und Färberei H. Brinkhaus auf der Bleichwiese an der Ems; |
1895 | Erweiterung des ersten Websaals. |
1897 | notwendige Erweiterungen am Einspruch der Wasserbaubehörden wegen latenter Überschwemmungsgefahr gescheitert, deshalb Gründungen der Zweigwerke in Sassenberg (1898), Weberei Ludorff (1905-1909) und Freckenhorst (1907). |
1911 | Spezialisierung auf die Herstellung von Inlett. |
1917 | neuer Websaal von 2500m². |
1923 | Ausrüstungssaal, Wäscherei, Kesselhaus und der
(dritte) Schornstein |
1932 | Arrondierung des ursprünglichen „Etablissements“, Genehmigungen der Wasserbehörde mit erheblichen Auflagen. Nach Regulierung der Ems Erweiterungen in das ehemalige Überschwemmungsgebiet hinein, hier jedoch aufgrund des wenig tragfähigen Grundes jedes neue Betriebsgebäude auf Pfählen gebaut. |
1950 | Wagenhalle und das Pförtnerhaus, entworfen von Professor H. Bartmann, Münster, auf 95 Bohrpfähle 13 m tief gegründet. |
1952 | neuer großer Websaal, |
1955 | die große Färbereihalle (12 x 80 m) am Breuelweg und die fünf südlich anschließenden gewölbten Sheddach-Hallen in Stahlbetonskelettbauweise über 126 Bohrpfählen, 14 m tief. |
1959 |
neues Kesselhaus, Turbine für die Stromerzeugung und neues Kanaltrennsystem mit Düker a. d. Alten Ems. |
1961 |
Uferbefestigung zum Hochwasserschutz |
1972 | Einstieg in die Konfektionsstufe: westlich an die Färberei anschließend die Bettenfabrik. 1975 Hochregal-Lager als Abschluss des Firmenareals nach Norden, davor das neue Gebäude für Verwaltung und Näherei. 1978 die Grenze der möglichen Ausdehnung erreicht: über 70% der verfügbaren Fläche sind überbaut. |
1990 |
Bau des Umweltprojekts Energiezentrale im östlich
angrenzenden Park |
2003 | endgültige Einstellung der Produktion. Ab 2005 die Wagenhalle als Feuerwache Nord benutzt. 2011 Insolvenzeröffnungsverfahren. |
2013 | Vorkaufsrecht der Stadt Warendorf, Ratsbeschluss vom 23.12.2013 |
42000 m2 Fläche dicht neben der Warendorfer Altstadt müssen neuen Aufgaben zugeführt werden, denn die nicht mehr benutzten Betriebsgebäude der ehemaligen Weberei liegen wie ein massiver Klotz eingezwängt zwischen der Neuen und der Alten Ems und dem Emssee, sie trennen die Grünzone des Emsseeparks im Osten (oben) vom Lohwall im Nordwesten (links unten). Die Bestandteile der Textilfabrik Brinkhaus im Einzelnen:o:p>
1 der historische Kern (1879) mit dem denkmalgeschützten Bürobau und dem jüngeren Verwaltungsflügel an der Ems
2 die erste Erweiterung (1917)
3 die zweite Erweiterung mit Kesselhaus, Schornstein und Wäscherei (1923)
4 der neue Websaal (1950)
5 die Wagenhalle am Eingang der Fabrik (1950), jetzt noch Feuerwache Nord
6 die Färberei am Breuelweg (1955) -
7 Die Bettenfabrik,
8 das Fertiglager,
9 die Näherei und die neue Vertriebsverwaltung (1970) -
10 die 300 m lange Spundwand des Hochwasserschutzes an der Ems (1961) -
11 die umweltfreundlich konzipierte Energiezentrale im Park vom
östlich gelegenen ‚Haus Bleiche‘.
Im Frühjahr 2014 haben Mitglieder des Heimatvereins und der
Altstadtfreunde einen Arbeitskreis Emsinsel gebildet und in mehreren
Themengruppen Vorschläge zur Nutzung des Brinkhaus – Geländes
entwickelt. Die Vorschläge wurden am 27. Mai im Ratssaal öffentlich
vorgestellt, mit überwiegend positiver Resonanz. Unter Berücksichtigung
dieser Meinungstendenz und zahlreicher nachfolgender Bürgeräußerungen
wurden drei Vorschläge zu einem in sich abgestimmten Gesamtvorschlag
zusammengefasst. Dieser wurde im August den Ratsfraktionen und der
Verwaltung als Bürgerantrag übermittelt. Im Oktober und November folgten
Gespräche mit allen Fraktionen sowie mit Bürgermeister Jochen Walter und
den Dezernenten der Stadt.
Unser Anliegen:
·
Letzte überplanbare Großfläche in der Innenstadt
erhalten: keine unumkehrbare Zerstückelung der Fläche durch
privilegierte private Nutzung zulassen
·
Rückbau der Industrieanlage, Erhaltung der
denkmalgeschützten Gebäude für bürgerschaftliche Zwecke
·
Lückenschluss der innerstädtischen Grünanlagen an
der Ems
· Keine Gefährdung der wirtschaftlichen Basis der Altstadt durch Konkurrenz auf der Emsinsel (Handel, Gewerbe, Wohnungswirtschaft)
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Arbeitskreis Emsinsel
Mitglieder im Heimatverein Warendorf e.V. und bei den
Altstadtfreunden Warendorf e.V. / Ansprechpartner: Karl – Heinz
Elling, Klaus G. Ring, Werner A. Starke und Sigfrid Krebse -
Warendorf, 05.01.2015