Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren
des Rates der Stadt Warendorf !
In den vergangenen Monaten hat die Initiativgruppe Emsinsel die
zukünftige Nutzung des ehemaligen Brinkhaus-Geländes (“Emsinsel“)
beraten und die Ergebnisse dreier Arbeitskreise am 27. Mai in einer
öffentlichen Veranstaltung im Rathaus erläutert. Die Resonanz der über
80 Bürger war sehr positiv. Die überwiegende Mehrheit der Anwesenden
forderte eine Renaturierung der Emsinsel und eine Nutzung, die für die
gesamte Bevölkerung eine Bereicherung darstellt. Am Schluss der
Veranstaltung wurde die Absicht bekundet, das Gespräch fortzusetzen.
Mitglieder eines Arbeitskreises haben nun in internen
Beratungen aus den drei Vorschlägen der Arbeitskreise ein Gesamtkonzept
erstellt. Dabei wurde auch die Meinungstendenz in der Diskussion am 27.
Mai als Grundlage berücksichtigt. Wir übermitteln dieses durch
Planungseckpunkte beschriebene Konzept in der Hoffnung, dieses in einem
konstruktiven Gedankenaustausch weiter verdeutlichen zu können. Die
herausragende Chance, die Innenstadt städtebaulich und
landschaftspflegerisch aufzuwerten, sollte nicht ungenutzt bleiben oder
durch schnelle, unangemessene Lösungen gefährdet werden.
Der jetzige Gebäudepfropf besteht vor allem aus den im 20.
Jahrhundert über den historischen Kern hinausgewachsenen
Betriebsgebäuden, aus der damaligen Zeit verständlich, für die Lage aber
inzwischen problematisch. Durch Wiederherstellung einer durchgehenden
Grünzone kann der Emspark als “grüne Lunge“ der Altstadt erweitert und
eine ökologische Brücke im Zuge der jetzt unterbrochenen Emsaue
geschlagen werden. In Verbindung mit dem Erhalt und geeigneten Nutzungen
der denkmalgeschützten und denkmalwerten Gebäude kann so auch eine
Steigerung der Attraktivität des Parks gelingen, wie sie zu Beginn der
Landesgartenschau-Planung diskutiert worden ist.
Die nachfolgend aufgeführten Planungseckpunkte verdeutlichen
das Gesamtkonzept und begründen den von uns hiermit gestellten
Bürgerantrag.
Warendorf im August 2014
Mit freundlichem Gruß
Karl-Heinz Elling, Klaus Ring, Werner Starke
Der Rat möge die hier aufgelisteten Planungseckpunkte
beschließen als Grundsätze und
Vorgaben für einen zu erstellenden beschlussfähigen
Nutzungsentwurf.
Der Rat möge beschließen, dass die Verwaltung vorrangig
Möglichkeiten der
Bezuschussung durch Bezirksregierung, Landesregierung, Bund und
EU erkundet,
betreffend den Flächenerwerb und die natur-, denkmal- und
kulturpflegerische
Umwandlung der Industriebrache auf der Emsinsel.
-
Die Nachfolgenutzung des ehemaligen Brinkhausgeländes (“Emsinsel“) soll
der Einzigartigkeit der Lage in Nachbarschaft zur Altstadt und zum
Landgestüt sowie im Zuge der innerstädtischen Emsaue angemessen sein.
Dies betrifft die Nutzungsart und die Gestaltung.
- Die Nutzung der einzigartigen Fläche kann nur öffentlichen
Belangen und damit der gesamten Bürgerschaft und den Besuchern, nicht
aber privilegierter privater Nutzung dienen.
- Eine Parzellierung des Geländes soll vermieden werden, auch
zur langfristigen Erhaltung der großflächigen Gestaltung.
- Die derzeitige massive Bebauung des Werksgeländes wird auf
einen historischen Kernbestand reduziert, um den “Pfropf“ in der
ansonsten grünen Emsaue zu beseitigen.
- Denkmalgeschützte und denkmalwerte Gebäude bleiben als
Zeugnisse der industriellen Stadtgeschichte erhalten und werden für
gemeinschaftliche Anliegen umgestaltet. Hier sind denkbar: Gastronomie,
verschiedene Märkte, Begegnungs-, Event- und Spielflächen,
industriegeschichtliche und archäologische Dokumentationen und Objekte,
Informationen zur Ems …
- Neubauten auf der Emsinsel sind nicht vorgesehen: Wohnen und
Gewerbe in der Altstadt dürfen nicht durch Konkurrenz auf der Emsinsel
beeinträchtigt werden. Es soll auch kein neuer “Pfropf“ entstehen.
- Die frei werdenden Flächen werden in Erweiterung des
Emsauenparks umgestaltet. Die Emsinsel soll in ihrer Erscheinung und
Funktion wieder als Teil der Emsaue erkennbar werden.
- Die seit längerer Zeit notwendige Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und die Belange des Hochwasserschutzes sind jetzt auch hier angemessen zu berücksichtigen.
- Ein mögliches Interesse des Landgestüts an einer
Flächennutzung soll vorrangig bedacht werden.
Initiativgruppe Emsinsel im August 2014
Kontaktadresse: Werner Starke, Sassenberger Str. 23, 48231
Warendorf, Tel.: 02581-7109
mail:
wernerantonstarke@gmx.de