Bürgerantrag an den Rat der Stadt Warendorf zur Nutzung der Emsinsel (22. 8. 2014)
Der Antrag im vollen Wortlaut

Initiativgruppe Emsinsel
 in Zusammenarbeit mit Heimatverein Warendorf und Verein der Altstadtfreunde Warendorf

 

An Herrn Bürgermeister Jochen Walter und den Rat der Stadt Warendorf

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren des Rates der Stadt Warendorf !

In den vergangenen Monaten hat die Initiativgruppe Emsinsel die zukünftige Nutzung des ehemaligen Brinkhaus-Geländes (“Emsinsel“) beraten und die Ergebnisse dreier Arbeitskreise am 27. Mai in einer öffentlichen Veranstaltung im Rathaus erläutert. Die Resonanz der über 80 Bürger war sehr positiv. Die überwiegende Mehrheit der Anwesenden forderte eine Renaturierung der Emsinsel und eine Nutzung, die für die gesamte Bevölkerung eine Bereicherung darstellt. Am Schluss der Veranstaltung wurde die Absicht bekundet, das Gespräch fortzusetzen.

Mitglieder eines Arbeitskreises haben nun in internen Beratungen aus den drei Vorschlägen der Arbeitskreise ein Gesamtkonzept erstellt. Dabei wurde auch die Meinungstendenz in der Diskussion am 27. Mai als Grundlage berücksichtigt. Wir übermitteln dieses durch Planungseckpunkte beschriebene Konzept in der Hoffnung, dieses in einem konstruktiven Gedankenaustausch weiter verdeutlichen zu können. Die herausragende Chance, die Innenstadt städtebaulich und landschaftspflegerisch aufzuwerten, sollte nicht ungenutzt bleiben oder durch schnelle, unangemessene Lösungen gefährdet werden.

Der jetzige Gebäudepfropf besteht vor allem aus den im 20. Jahrhundert über den historischen Kern hinausgewachsenen Betriebsgebäuden, aus der damaligen Zeit verständlich, für die Lage aber inzwischen problematisch. Durch Wiederherstellung einer durchgehenden Grünzone kann der Emspark als “grüne Lunge“ der Altstadt erweitert und eine ökologische Brücke im Zuge der jetzt  unterbrochenen Emsaue geschlagen werden. In Verbindung mit dem Erhalt und geeigneten Nutzungen der denkmalgeschützten und denkmalwerten Gebäude kann so auch eine Steigerung der Attraktivität des Parks gelingen, wie sie zu Beginn der Landesgartenschau-Planung diskutiert worden ist.

Die nachfolgend aufgeführten Planungseckpunkte verdeutlichen das Gesamtkonzept und begründen den von uns hiermit gestellten Bürgerantrag.

Warendorf im August 2014

Mit freundlichem Gruß

 

Karl-Heinz Elling, Klaus Ring, Werner Starke

  

  

Antrag:

Der Rat möge die hier aufgelisteten Planungseckpunkte beschließen als  Grundsätze und

Vorgaben für einen zu erstellenden beschlussfähigen Nutzungsentwurf.

Der Rat möge beschließen, dass die Verwaltung vorrangig Möglichkeiten der

Bezuschussung durch Bezirksregierung, Landesregierung, Bund und EU erkundet,

betreffend den Flächenerwerb und die natur-, denkmal- und kulturpflegerische

Umwandlung der Industriebrache auf der Emsinsel.

 

Planungseckpunkte zur Nutzung der Emsinsel

- Die Nachfolgenutzung des ehemaligen Brinkhausgeländes (“Emsinsel“) soll der   Einzigartigkeit der Lage in Nachbarschaft zur Altstadt und zum Landgestüt sowie im Zuge der innerstädtischen Emsaue angemessen sein. Dies betrifft die Nutzungsart und die Gestaltung.

 

- Die Nutzung der einzigartigen Fläche kann nur öffentlichen Belangen und damit der    gesamten Bürgerschaft und den Besuchern, nicht aber privilegierter privater Nutzung   dienen.

- Eine Parzellierung des Geländes soll vermieden werden, auch zur langfristigen Erhaltung der großflächigen Gestaltung.

- Die derzeitige massive Bebauung des Werksgeländes wird auf einen historischen Kernbestand reduziert, um den “Pfropf“ in der ansonsten grünen Emsaue zu beseitigen.

- Denkmalgeschützte und denkmalwerte Gebäude bleiben als Zeugnisse der industriellen Stadtgeschichte erhalten und werden für gemeinschaftliche Anliegen umgestaltet. Hier sind denkbar: Gastronomie, verschiedene Märkte, Begegnungs-, Event- und Spielflächen, industriegeschichtliche und archäologische Dokumentationen und Objekte, Informationen zur Ems …

 

- Neubauten auf der Emsinsel sind nicht vorgesehen: Wohnen und Gewerbe in der Altstadt dürfen nicht durch Konkurrenz auf der Emsinsel beeinträchtigt werden. Es soll auch kein neuer “Pfropf“ entstehen.  

 

- Die frei werdenden Flächen werden in Erweiterung des Emsauenparks umgestaltet. Die Emsinsel soll in ihrer Erscheinung und Funktion wieder als Teil der Emsaue erkennbar werden.

 

- Die seit längerer Zeit notwendige  Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und die Belange des Hochwasserschutzes sind jetzt auch hier angemessen zu berücksichtigen. 

        

- Ein mögliches Interesse des Landgestüts an einer Flächennutzung  soll vorrangig bedacht werden.    

  

  

Initiativgruppe Emsinsel im August 2014

Kontaktadresse: Werner Starke, Sassenberger Str. 23, 48231 Warendorf, Tel.: 02581-7109

mail:  wernerantonstarke@gmx.de

 

 

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