Warendorf, im Juni
2006,
Liebe
Heimatfreunde,
keiner hat so viel über seine Heimat geschrieben wie er, kaum
einer hat sie so sehr gehasst und sich dennoch so sehr nach ihr
gesehnt wie dieser große deutsche Dichter, dessen 150. Todestag
wir im Februar begangen haben. Die Rede ist von Heinrich Heine,
in Düsseldorf geboren, in Paris 1856 gestorben, wo er die
letzten Lebensjahre verbrachte, verzehrt von langer Krankheit
und dem Verlangen, seine Heimat wiederzusehen, die ihn oft „um
den Schlaf gebracht" hatte, wo er „geliebt, gehasst und
geschmäht" wurde.seine Heimat geht. Aus seinen Werken spricht
eine Heimatliebe, die vielen heute abhanden gekommen ist. In
einem druckfrischen Werbefaltblatt eines süddeutschen
Heimatvereins, der schon im Namen - und dies ganz bemisst! - auf
das Wort Heimat verzichtet hat und sich Geschichts- und
Museumsverein nennt, taucht nur einmal, und das in einer
gestelzten Formulierung („Förderung heimatpflegerischer
Belange"), der Begriff Heimat auf. Darf oder muss man den
Schluss daraus ziehen, dass das Wort Heimat und damit ein
Lebensgefühl ausstirbt?
Der
französische Romanautor Alexandre Dumas sagte über Heine: „
Wenn Deutschland Heine nicht liebt, nehmen wir ihn gerne auf,
aber leider liebt Heine Deutschland über Gebühr" Heine
scheint
darauf mit dem
Bekenntnis zu antworten: "Ich liebe Deutschland und die
Deutschen; aber ich liebe nicht minder die Bewohner des übrigen
Teils der Erde. " Ein wohltuender Satz über Heimatliebe,
nicht nur in der hitzigen Phase einer Fußballweltmeisterschaft.
Im Namen des
Vorstandes grüßt Sie Ihr
Norbert Funken |