Die
Familie
Schnepfe kam nach dem 2. Weltkrieg aus Thüringen nach Bielefeld. Vater
Moritz Schnepfe arbeitete zunächst bei Jobis und war maßgeblich am
Aufstieg der Firma beteiligt. Dann gründete er seine eigene Firma, die
auch Kostüme, Jacken und Mäntel nähte. Die Firma beschäftigte bald über
100 Mitarbeiter. Er nahm seine beiden Söhne mit ins Geschäft und merkte
bald, dass die Situation nicht glücklich war. Darum übernahm er 1952 in
Warendorf den in Konkurs gegangenen Betrieb Althoff neben Ahmerkamp am
Affhüppen Esch. Hier richtete sein Sohn
Karl eine Näherei ein. Die Firma Karl Schnepfe nähte hochwertige
Kostüme, Jacken und Mäntel und hatte sehr guten Erfolg. Schnepfes
elegante Damenmode wurde in den „ersten Häusern Deutschlands“ verkauft.
Mitte der 1980er Jahre spezialisierte sich die Firma Schnepfe in
Warendorf auf Mäntel und Jacken mit Pelz, Pelzinnenfutter und
Pelzbesatz. Ihr Verhäng-nis wurde die Propaganda der Tierschutzverbände
und der „Grünen“ - das Tragen von Pelzen wurde gesellschaftlich
geächtet. Sogar Webpelze ließen sich nicht mehr verkaufen. Das Geschäft
mit den Pelzen kam zu Erliegen und die Firma musste 1990 schließen. 120
Mitarbeiter wurden arbeitslos, 18 Lehrlinge mussten sich eine neue
Lehrstelle suchen.