Karfreitag wird wie jedes Jahr im Gadem Zuckertimpen 4 die "Kochmaschine" mit Holz befeuert. Fleißige Frauenhände von Heimatverein und Altstadtfreunden backen dann von 12 bis 14 Uhr in Öl die traditionellen Struwen.
Struwen, auch Strüvken, Püfferken oder Ölgekläpkes genannt, sind ein altes Karfreitagsgericht aus Buchweizen- oder Weizenmehl, Hefe, Milch, etwas Zucker und Salz sowie Rosinen. Frisch vom Herd können die Struwen in der Wohnküche des Gadems verzehrt werden. Dazu wird Muckefuck, ein Ersatzkaffee aus gemälzter Gerste gereicht.
In einer Urkunde eines münsterschen Bischofs wurde im 11. Jahrhundert zur Schlichtung eines Streits im Kloster Freckenhorst bestimmt, dass den Insassen an Feiertagen zum Abendessen eine im Volk als "struva" genannte Speise gereicht wird.
Der Reinerlös des Struwenbackens fließt in die Unterhaltung des aus dem 17. Jahrhundert stammenden Museumshauses.