Wie
jedes Jahr wird auch diesmal zu Karfreitag im Gadem Zuckertimpen 4 die
alte Kochmaschine angeworfen, um darauf Struwen zu backen. Am 19. April
können Interessierte in dem Armeleutehaus von 12 bis 14 Uhr die Struwen
probieren. Struwen sind ein altes Karfreitagsgericht hier im Münsterland
aus Buchweizen- oder Weizenmehl, Hefe, Milch, Rosinen sowie etwas Zucker
und Salz, das in der Pfanne auf dem mit Holz befeuerten Herd in Öl
gebacken wird. In anderen Gegenden werden die Struwen auch Strüvken,
Ollikrappen oder Püffelkes genannt. Urkundlich erwähnt sind die Struwen
erstmals in einer Urkunde des münsterischen Bischofs Erpho von 1090.
Zu den Struwen frisch vom Herd servieren fleißige Helferinnen von
Heimatverein und Altstadtfreunden auf Wunsch auch Muckefuck, einen
früher gebräuchlichen Ersatzkaffee aus gerösteter Gerste. Der
Reinerlös des Struwenbackens fließt in die Unterhaltung des aus dem 17.
Jahrhundert stammenden Museumshauses, das Heimatverein und
Altstadtfreunden gemeinsam gehört.