Genauso sollte es sein: Wieder fanden viele Kinder (und natürlich auch
Eltern und Großeltern) am ersten Sonntag des Jahres den Weg in das
kleine "Arme-Leute-Haus" am Zuckertimpen. Von der begeisternd und
engagiert vortragenden Mechtild Wolff ließen sie sich in eine Zeit
entführen, in der weder Fernsehen noch Radio das Leben bestimmten, in
der es keine Kühlschränke gab und auch die Toilette mit Wasserspülung
für die Menschen ein unvorstellbarer Luxus war. Die Kinder sahen
Spielzeug ihrer Urgroßeltern und waren beeindruckt von den einfachen
Verhältnissen, in denen die Familien des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
lebten. Und als Marie Louise Mönnigmann einen Wunschzettel an das
Christkind zeigte, den sie als siebenjährige geschrieben hatte, und als
die Kinder ihre "Haarepuppe" aus dieser Zeit in den Arm nehmen durften,
betrachteten die Kinder fast ehrfürchtig dieses Spielzeug aus einer
längst vergangenen Zeit.
Einmal mehr zeigte der Erfolg dieses Tages, daß das "Museum zum
Anfassen" Jung und Alt begeistert. Modernes Museum: kompetent,
anschaulich ideenreich.
Am ersten Sonntag im neuen Jahr ist im Gadem (Zuckertimpen 4) und im Torschreiberhaus (am Osttor) Kindersonntag. Jeweils um 15 und 16 Uhr beginnt Mechtild Wolff eine Führung durch das „Kleine-Leute-Haus“ am Zuckertimpen, bei der die Kinder erfahren, wie eine Fuhrmannsfamilie und eine Lokomotivputzerfamilie vor fast 100 Jahren in Warendorf lebten. Wie wohnten zwei Familien in solch einem kleinen Häuschen? Wie kam man ohne Waschmaschine, ja sogar ohne fließendes Wasser zurecht? Was machten die Kinder ohne Fernsehen, ohne Computer und ohne Handys? Wie wurde damals Weihnachten gefeiert?
Zu dieser Führung lädt der Heimatverein ganz besonders Kinder, aber natürlich auch interessierte Erwachsene ein. Nach dem Rundgang durch das Gadem geht es durch den winterlichen Garten in das Torschreiberhaus, wo der Arbeitsalltag und das Familienleben eines Torschreibers erlebt werden kann. Passend zur Weihnachtszeit zeigt der Heimatverein hier die Ausstellung „Weihnachtsgeschenke für Puppenmütter“, die viele Kinderaugen zum Leuchten brachten. Erinnerungen an die eigene Kindheit werden wach beim Anblick der schönen Puppen, der Puppenstube und Puppenschule und der vielen Spielsachen.
Die Ausstellungen sind sonntags von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Mehr Infos: www.heimatverein-warendorf.de