Zur Jahreshauptversammlung 2012 konnte die Vorsitzende des Heimatvereins Warendorf, Mechtild Wolff, knapp 40 Mitglieder begrüßen. Bürgermeister Jochen Walter überbrachte Grüße von Rat und Verwaltung. Er lobte das Engagement des Heimatvereins bei der Bewerbung der Stadt um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2017. Bei anderen Themen sei der Heimatverein nicht immer ein bequemer Partner der Verwaltung gewesen, er dankte aber für die gemeinsamen Diskussionen.
Im Jahresbericht stellte Mechtild Wolff die Veranstaltungen und Radtouren des Heimatvereins mit Bildern vor, hob die Gespräche am Runden Tisch zu verschiedenen Themen hervor:
die Führungen durch unsere schöne Stadt, die Erkundung alter
Grabdenkmäler, die Ausstellungen im Dezentralen Stadtmuseum, die
Ausflüge in umliegende Gemeinden etc
Zu den Kassenberichten von Paul Wiedenlübbert und Wolfgang Reisner bestätigten die Kassenprüfer Klaus Oortmann und Michael Sternberg eine ordnungsgemäße Kassenführung. Die Versammlung erteilte dem Schatzmeister und dem gesamten Vorstand für 2011 Entlastung.
Laurenz Sandmann stellte die Restaurierungsarbeiten an den Tapeten des Hauses Klosterstraße 7 vor. Eine Präsentation von Michael Sternberg erinnerte noch einmal an die vom Heimatverein organisierte Studienreise in die Pfalz.
Schließlich entspann sich eine lebhafte Diskussion zu den Planungen am Bürgerhof. Bürgermeister Jochen Walter legte dem Heimatverein nahe, für seine Auffassung in den Ratsfraktionen zu werben.
Wir leben in einer Zeit, in der Tradition und Brauchtum immer mehr an Stellenwert verliert. Jeder will modern sein, will mit der Zeit gehen. Aber ohne ein Fundament in der Geschichte und in der Tradition ist all das nur kurzlebig und oft nicht nachhaltig.
Der Heimatverein hält ganz bewusst an diesen alten Werten fest und befasst sich intensiv mit der Geschichte und der Weiterentwicklung unserer Stadt.
In diesem Jahr wird der Heimatverein Warendorf und gleichzeitig der Kreisheimatverein 110 Jahre alt, das ist schon außergewöhnlich.
Am 14. Mai 1902 wurde der Heimatverein für die Stadt und den Kreis Warendorf aus der Taufe gehoben. Den Gründungsaufruf unterzeichnete Landrat Gerbaulet, unterstützt u. a. von Amtsgerichtsrat Wilhelm Zurhorn, dem Gymnasialdirektor Dr. Gansz und dem Verleger des Emsboten Carl Leopold. Mit diesem Verein beginnt die organisierte Heimatpflege im Ostmünsterland. Schon seit 1880 hatte es in Warendorf einen Verschönerungsverein gegeben, der sich die Pflege des traditionellen Stadt- und Ortsbildes zu Aufgabe gemacht hatte. Eine wechselvolle Geschichte erfährt der Heimatverein, er nimmt in guten Jahre sehr vielfältige Aufgaben wahr im Bereich Museumswesen, Denkmalschutz und Ortsgestaltung und im Umwelt- Landschafts- und Naturschutz, kommt aber in Kriegszeiten und während der Inflation ganz zu erliegen. Die vielfältige Geschichte hier aufzuzeigen, würde unsere zeitlichen Möglichkeiten sprengen. Wir können aber stolz sein auf solch eine lange Tradition und ich hoffe, dass unser Warendorfer Heimatverein sich noch lange für unsere schöne Stadt einsetzen kann.