Warendorf (wst) Dass historische Filme mit Lokalkolorit nichts
von ihrer Anziehungskraft verloren haben zeigte sich einmal mehr am
vergangenen Sonntagnachmittag: Der Heimatverein hatte nach der Premiere
am 9. Juni 1996 im Theater am Wall zur 2. Aufführung des Films „Als
Warendorf sich wieder machte - Warendorf in der Nachkriegszeit 1949 –
1951“ geladen. Diesmal in den Tapetensaal des Bürgerhauses Klosterstraße
7 – der sich für den Andrang als viel zu klein erwies. Flugs
wiederholten die Verantwortlichen um Mechtild Wolff und Konrad
Heinermann die Filmvorführung nach Ende der ersten Aufführung und
konnten so wenigstens das Gros der Interessierten befriedigen.
„Ein ganz herzliches Dankeschön gilt Konrad Heinermann, der die
Filmsequenzen, die Klaus Eiling in der Nachkriegszeit auf
16-Millimeter-Zelluloid gebannt hatte, Anfang der 90-er Jahre zusammen
mit Wolfgang Elpers und Willi Schütte als VHS-Kassette für die Nachwelt
erhalten hat. Von ihm und Matthias Rinschen stammt auch die Idee, sie im
Zuge des technischen Fortschrittes als DVD herauszugeben, denn wer hat
heute schon noch einen Video-Recorder?“ fragte die Vorsitzende des
Heimatvereins. Alsdann versprach sie den Besuchern 21 heitere und
historische Beiträge aus der Nachkriegszeit. „Genießen Sie die
Erinnerungen der mit Texten und der sonoren Stimme von Rainer A.
Krewerth sowie der einfühlsamen Musik von Torsten Brand unterlegten
Ausschnitte. Einige von ihnen werden sich als junge Lausbuben oder
adrette Mädchen wiederentdecken. Freuen Sie sich auf die Modenschau und
die Reitertage im April 1951, den Kinderfestumzug zur 750-Jahr-Feier der
Stadt und auf das Jux-Fußballturnier der ‚Lyra‘“ schloss Mechtild Wolff
ihre Einführung in die nachfolgenden 21 Szenen. Der Film zeigte dann
authentische Szenen aus der Zeit nach dem Krieg, in denen sowohl die
Honoratioren – stets in Frack und Zylinder - als auch die Kinder und
die normalen Bürger der Stadt bei verschiedenen Anlässen gezeigt wurden.
Viele „Aaahs“ und „Ooohs“ der Zuschauer zeugten vom großen
Wiedererkennungswert der Aufnahmen, die ein wirkliches Kleinod der
Warendorfer Stadtgeschichte darstellen.
Szenen aus „Als Warendorf sich wieder machte – Warendorf in der
Nachkriegszeit 1949 – 1951“. Die DVD kann bei Konrad Heinermann,
Gildeweg 11, Telefon 8950, zum Preis von 8 Euro erworben werden
1949: Die neue Emsbrücke wird gebaut – 1950: Die Emsbrücke wird
eingeweiht – Erstkommunion an St. Laurentius – Die „Lyra“ spielt
Jux-Fußball – Das 100. Schützenfest der „Eintracht“ – Fußballspiele des
SV Warendorf 11 – Der erste Spatenstich zum Theater am Wall – Mit
Ringbecks Bussen über Land – Das Sängertreffen des Sängerkreises Emsland
– Die Grundsteinlegung zur Grundschule im Norden – Die Einweihung der
Ludgeri-Siedlung – 1951: Die Warendorfer Reitertage – Der Rat empfängt
seine Ehrengäste – Nach dem Festakt im Theater am Wall – Die Modenschau
des Moderings – Die Einweihung der Gedächtniskapelle – Der
Kinderfestumzug zur 750-Jahr-Feier – Staffelläufe am Bürgerschützenhof –
Das Treffen der Ehemaligen auf dem Markt – Der große Festumzug zum
Stadtjubiläum – Die erste Kirmes auf dem Lohwall
Die Vorführung war ein großartiger Erfolg. Schon vor 17.00 Uhr war kein Sitzplatz im Tapetensaal mehr frei, sodaß eine zweite Präsentation um 18.00 Uhr angesetzt wurde, bei der der Tapetensaal erneut voll besetzt war.