Am Sonntagnachmittag war der Rathaussaal mit vielen Freunden der textilen Vergangenheit in Warendorf, Freckenhorst und Sassenberg gefüllt. Die Stühle im Alten Ratssaal reichten nicht für alle Besucher aus. Die Vorsitzende des Heimatvereins, Mechtild Wolff, beschrieb noch einmal die Geschichte der textilen Vergangenheit Warendorfs, Freckenhorsts und Sassenbergs. Sie wies darauf hin, dass über 2.700 Besucher sich die Ausstellung angesehen hätten.
Pia Buschermöhle mit Heinz Hellmann | Mechtild Wolff | Norbert Funken |
In die Welt der Weber führte Heinz Hellman als
Tuchmachergeselle ein und sang das Freckenhorster Weberlied, begleitet
von der Querflötistin Pia Buschermöhle.
Mechtild Wolff erinnerte an die für Warendorf bedeutende Zeit
der Leineweberei und die Blütezeit und den Niedergang der heimischen
Textilindustrie. Sie dankte allen, die mitgeholfen haben, diese
Ausstellung zu gestalten und die in den so beliebten Textilgesprächen an
den Sonntag-nachmittagen die Geschichte der Weberei und der
Textilindustrie lebendig gemacht haben.
Norbert Funken unternahm eine amüsante „Fahrt ins Blaue“ (in
die blau blühenden Flachsfelder) und zeigte, wie in unserer Sprache, in
Sprichworten und Redensarten, in Gedichten und Liedern das Spinnen,
Hecheln und Weben noch immer präsent ist. Nie verlor er bei der
amüsanten Auflistung der Redensarten „den Faden“, er hatte immer „alle
Fäden in der Hand“, verfolgte zielgenau den „Roten Faden“, blieb mit den
Zuhörern „auf Tuchfühlung“, kriegte sich aber nicht mit ihnen „in die
Wolle“ und wollte sie auch nicht „durch die Zähne ziehen“ (wobei die
Zähne des Hechelkamms gemeint sind). Und das Publikum rief auch nicht:
„Der spinnt ja wohl.“ und „flachste“ mit ihm, wenn er sie alle „über
einen Kamm scheren“ wollte.
Mit vielen Bildern aus der Blütezeit der heimischen
Textilfirmen, von der Arbeit im Betrieb, von Betriebsfesten und den so
beliebten Ausflügen wurden bei den ehemaligen Mitarbeitern Erinnerungen
an längst vergangene Zeiten geweckt, die bei einem Gläschen Wein wieder
aufgefrischt und ausgeschmückt wurden.
1959 Betriebsfest der Firma Theodor Kreimer
Das war ein fulminanter Abschluss der so sehr erfolgreichen
Ausstellung „Kette und Schuss“, die mit ihren über 2700 Besuchern eine
auch für den Heimatverein überraschend hohe Zahl an Interessenten
angezogen hatte.
Wir danken allen, die uns unterstützt haben.