Arthur Rosenstengel
Theodor Lepper
Theo Sparenberg
Wilhelm
Zuhorn
Der Friedhof ist ein Spiegel der Gesellschaft, er dokumentiert Geschichte. Auf unserem sehr schön gestalteten Warendorfer Friedhof sind Menschen begraben, die zu ihrer Zeit für unsere Stadt von großer Bedeutung waren. Einige dieser engagierten Bürger haben wir uns bei einem sonntäglichen Friedhofsrundgang in Erinnerung gerufen.
Der Geheime Justizrat Wilhelm Zuhorn (1849-1914) hat sich neben seiner Tätigkeit als Amtsgerichtsrat in Warendorf intensiv mit der Stadtgeschichte befasst und die „Kirchengeschichte der Stadt Warendorf“ erstellt. 1902 gründete er den „Verein für Orts- und Heimatkunde im Kreis Warendorf“ und war der erste Vorsitzende bis zu seinem Tode 1914. Die Vereinszeitschrift „Warendorfer Blätter für Orts- und Heimatkunde“ wurde von Wilhelm Zuhorn liebevoll gestaltet.
Arthur Rosenstengel (1854-1911), war ein beliebter Seminarlehrer, Musikerzieher und Komponist. Er hat Generationen von zukünftigen Lehrern am Lehrerseminar für das Fach Musik begeistert! Rosenstengel prägte in seinen 23 Warendorfer Jahren aber auch das Musikleben dieser Stadt. Seine Konzerte und die Gesangsabende mit den von ihm geleiteten Chören erfreuten sich großer Beliebtheit. Seine zahlreichen Kompositionen und Chorwerke sowie die geistlichen und weltlichen Lieder fanden weite Verbreitung und werden noch heute gesungen und gespielt.
Dem Stadtrendant Theodor Lepper (1889-1979) ist zu verdanken, dass Warendorf das Kriegsende so glimpflich überstanden hat. Durch seine Umsicht und seinen Mut wurde in den letzten Kriegstagen ein Kampf um Warendorf vermieden und die Stadt konnte unbeschadet den Siegermächten übergeben werden. Dafür sind wir ihm sehr zu Dank verpflichtet.
Der Kinokönig und Tanz- und Anstandslehrer Theo Sparenberg (1893-1968) hat nicht nur Generationen von Jugendlichen in die Tanzkunst und die Welt der perfekten Etikette eingeführt, er brachte auch Glanz in das Landstädtchen Warendorf. In seinen Lichtspielhäusern an der Freckenhorster Straße und im „Theater am Wall“ waren die aktuellsten Filme zu sehen, aber auch Konzerte und Theaterstücke mit berühmten Schauspielern brachten etwas von Duft der großen weiten Welt.
„Heimat ist da, wo wir die Namen der Toten kennen!“ Ein wunderbarer Satz, denn es beheimatet uns, wenn wir auf dem Gang über den Friedhof die Namen von alten Bekannten, Freunden, Nachbarn oder Lehrern wiedersehen, Menschen, die zu unserem Leben gehört haben.
Einladung des
Heimatvereins zu einem Friedhofsrundgang
Termin: Sonntag, den 4. November 2012 um 15 Uhr.
Treffpunkt: Am großen Kreuz in der Mitte des Friedhofs
Ehrengrab für Bürgermeister Diederichs
Der Warendorfer Friedhof ist ein Ort der Trauer und der Erinnerung, aber auch ein Ort der Ruhe, der Begegnungen und des Trostes.
Die besondere Schönheit des Warendorfer Friedhofs besteht in der liebevollen Gestaltung der Gräber und einer Mischung aus historischen und modernen Grabdenkmälern, eingebettet in alten Baumbestand.
Viele Grabmonumente stehen schon über 100 Jahre auf den Familiengruften. Sie sind ein Spiegel ihrer Zeit und ein Stück Geschichte unserer Stadt. Sie sind aber auch eine Erinnerung an Persönlichkeiten, die zu ihrer Zeit von großer Bedeutung für unsere Stadt waren, heute vielfach aber in Vergessenheit geraten sind.
Sie kommen aus den verschiedensten Berufen, haben in ganz unterschiedlichen Zeiten gelebt, unter ganz unterschiedlichen Lebensbedingungen. Nur eines ist ihnen gemeinsam: Sie alle waren engagierte Bürger. Das Leben und Wirken einiger Warendorfer Persönlichkeiten wollen wir uns bei der Friedhofsbegehung am kommenden Sonntag in Erinnerung rufen.