Vom
Aronstab als angeblichem Liebesmittel über die Vierblättrige
Einbeere und dem antiken Bezug ihres botanischen Namens Paris bis
zum Wiesenschaumkraut, das wegen der Wirkung seiner Inhaltsstoffe
auch Bettseicher
oder Harnsamen genannt wurde, reichte der Bogen der letzten
naturkundlichen Radtour des Warendorfer Heimatvereins. Eine
25-köpfige Gruppe startete vom Alten Laurentianum aus. Während Franz
Bülte den naturkundlichen Teil übernommen hatte und auf die
verschiedenen Frühlingsblumen hinwies, informierte Wolfgang Reisner,
wie manche dieser Pflanzen früher in der Volksmedizin genutzt
wurden und vor allem, welche Bedeutung man ihnen früher im
Aberglauben zugewiesen hatte.
So zeigte Franz Bülte anhand einer aufgeschnittenen Blüte des
Aronstabes den raffinierten Befruchtungsmechanismus dieser Pflanze.
Wolfgang Reisner erzählte dazu, dass sich früher Mädchen Blätter
des Aronstabes oder Zehrwurzelkrauts, wie es auch genannt wurde, in
die Schuhe legten, wenn sie zum Tanze gingen, damit ihnen die
jungen Burschen zuflogen.
Die Fahrt ging südlich vom Kreishaus durch die Freckenhorster
Bauerschaft Hägerort über den Römerweg zu den dortigen
Bärlauchvorkommen. Auf dem weiteren Weg nach Vohren sah man im
Vorbeifahren an einer Blänke ein Wildgänsepaar rasten und Rehe äsen
Die Zeit verging wie im Fluge, bis die Gruppe zur Rast in einem
Bauernhofcafe einkehrte. Auch auf dem Rückweg nach Warendorf gab es
weitere Erläuterungen. Im Hanseviertel verabschiedete Franz Bülte
die Teilnehmer, die sich für die informative Tour bedankten.
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