Bei strahlendem Sonnenschein starteten 32 Teilnehmer zu einer Busfahrt
des Warendorfer Heimatvereins in den Nethegau. Die Nethe ist ein kleiner
Fluss, der bei Neuenheerse entspringt und in die Weser mündet. Als
Nethegau bezeichnet man das Land um Brakel zwischen dem Eggegebirge und
der Weser.
Erste Station bildete die Stiftskirche in Neuenheerse, die
einzige romanische Säulenbasilika Westfalens mit einem wuchtigen Altar,
beherrscht von einer barocken Darstellung der Himmelfahrt Mariens. Nach
einer Führung durch die Kirche ging es weiter nach Gehrden bei Brakel.
Durch die ehemalige Kirche des Benediktinerinnenklosters führte eine
Kunsthistorikerin. Schon das niedrige Portal der Kirche mit seinen
kunstvollen Eisenbeschlägen und einem Klopfer mit Dämonengesicht
beeindruckte. Die reiche Innenausstattung umfasste Werke von einem
romanischen Taufstein über Darstellungen der Gotik und des Barock bis
zum 20.Jahrhundert. Interessant war am Hauptaltar ein Gemälde der
Heiligen Dreifaltigkeit, bei dem auch der Heilige Geist als Person von
dem Barockmaler Rudolphi dargestellt worden war, was eigentlich seit dem
Trienter Konzil von der Kirche verboten worden war.
Während der Reise brachte Norbert Funken, der zusammen mit
Wolfgang Reisner die Fahrt organisiert hatte, den Teilnehmern Friedrich
Wilhelm Weber nahe, der den Nethegau mit seinem Werk Dreizehnlinden
berühmt gemacht hatte.
Nach der Mittagspause in den ehemaligen Klostergebäuden in
Gehrden schloss sich eine Stadtführung durch Brakel an. Dabei wurde auch
auf Probleme der hier durchgeführten Stadtsanierung eingegangen.
Den Abschluss der Fahrt bildete eine Kaffeepause hoch über Bad
Driburg in der Nähe der Ruinen der Iburg, ehe es wieder zurück nach
Warendorf ging.