Dreihundert Jahre Geschichte der
Auswanderung lernte eine 30-köpfige Gruppe des Heimatvereins Warendorf
beim Besuch des Bremerhavener Auswanderermuseums kennen. Eine Führung
ging durch die verschiedenen Stationen vom Abschied am Hafenkai, den
Zuständen auf den Schiffen, über die Befragung durch die amerikanischen
Einwanderungsbehörden bis zur New Yorker Central Station, von der aus
die Einwanderer ihre Eisenbahnreise in den Westen der USA antraten.
Insgesamt über 7 Millionen Menschen wanderten allein zwischen
1830 und 1974 über Bremerhaven nach Nordamerika, Argentinien, Australien
und Brasilien aus. Neben den Schicksalen der Aussiedler, die für
ausgewählte Personen nachverfolgt werden konnten, ist im Museum auch die
Geschichte der Einwanderung nach Deutschland dargestellt. Angefangen mit
den französischen Hugenotten des 18. Jahrhunderts bis zu den
Gastarbeitern und Asylanten konnte deren Weg nach Deutschland verfolgt
werden. Es bestand auch die Möglichkeit, in einer Datenbank
festzustellen, ob Verwandte früher ausgewandert warLokalen.
Nach der Mittagspause im Museumsrestaurant fuhr die Gruppe in das Heimatmuseum des Kreises Diepholz in Syke. Beeindruckend war die Darstellung des Handwerks mit kompletten Werkstätten von Sattlern, Schustern, Friseuren oder Barbieren, die früher auch Zähne zogen.
Eine historische Gaststube und eine Schulklasse mit dem
Mobiliar der 50er Jahre gehörte ebenfalls zur Ausstellung. Die reiche
Vor- und Frühgeschichte des Kreises Diepholz war mit vielen Funden
präsent. Während des gemeinsamen Kaffeetrinkens auf der Tenne eines
alten, mit Reet gedeckten Bauernhauses, stieß der Warendorfer
Baudirektor Pesch zu der Gruppe. Er führte anschließend durch Syke, wo
er bis vor kurzem das Bauamt geleitet hatte, und erläuterte die
Grundzüge der dortigen Stadtsanierung.