St. Lamberti, die Kirche der Münsteraner Bürgerschaft, war am Samstag das Ziel einer kleinen Gruppe des Warendorfer Heimatvereins. Der ehemalige Vorsitzende Norbert Funken hatte die kunsthistorische Führung angeregt und mit Hermann Hagenhoff einen fach- und sachkundigen Führer gewinnen können.
Hagenhoff führte die Warendorfer Gruppe durch und um das Gotteshaus, mit dessen Bau die Münsteraner Bürger im Jahre 1375 begonnen hatten. 1520 wurde die heutige St.-Lamberti-Kirche fertig, bereits das vierte Gotteshaus an dieser Stelle. Der markante Turm steht allerdings erst seit Ende des 19. Jahrhunderts und ist dem Freiburger Münster nachgebildet. Im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört, war die dreischiffige gotische Hallenkirche in den 50-er Jahren wiederaufgebaut und vor einigen Jahren restauriert worden.
Hermann Hagenhoff wusste den Gästen nicht nur vieles über die Architektur des Gebäudes und seine Kunstwerke zu berichten, sondern erzählte auch so manches Döhneken, hatte sogar miterlebt, wie hier Geschichte geschrieben wurde: Als kleiner Junge saß er in der Kirche, als der damalige Bischof von Münster und frühere Pfarrer von St. Lamberti, der spätere Kardinal Clemens August Graf von Galen, von der Kanzel seiner ehemaligen Pfarrkirche eine seiner berühmten Predigten gegen die Nazis hielt.