Proppenvoll war der Saal in der Gaststätte Porten Leve am
Donnerstagabend bei der Veranstaltung des Heimatvereins, als Hans
Rennemeier alte Warendorfer Ansichten aus seiner umfangreichen Sammlung
zeigte. Die Poalbürger freuten sich über die Begegnung mit ihrer
Heimatstadt aus Jugendjahren und viele Neubürger tauchten in die
Vergangenheit ihrer neuen Heimat ein.
Hotel
Gildemeister an der Oststraße
Alte Postkarten eröffnen ein Stück vergangener
Kultur. Als es noch kein Telefon gab, hielt man mit Familie und Freunden
Kontakt durch das Schreiben von Briefen und gerne auch Postkarten, denn
die kosteten nur das halbe Porto. Allerdings gaben sie nur wenig Raum
für Nachrichten, denn es durfte nur die Bildseite beschrieben werden,
die andere Seite war ausschließlich der Adresse vorbehalten.
Diese Correspondenz-Karten geben einen intensiven
Einblick in die Zeit, in der sie gedruckt wurden. An vielen
Innenstadthäusern sieht man noch die großen Scheunentore, die an die
Ackerbürgerstadt Warendorf erinnern. Auch die Blütezeit der
Leineweberkunst hat deutliche Spuren hinterlassen, denn nur weil
Warendorfer Leinen in der ganzen Welt begehrt war, kam Reichtum in die
Stadt und es entstanden die prächtigen Bürgerhäuser, die in dieser
Vielzahl für solch ein kleines Landstädtchen eher ungewöhnlich waren.
Mühle und
Waschplatz an der Ems um 1900
Ein anderer spannender Bereich ist die Ems mit dem
Waschplatz, an dem die Hausfrauen ihre Wäsche wuschen, wo später das
Elektrizitätswerk gebaut wurde und die Mühle immer bedeutender und
größer wurde. An der Ems qualmten damals noch die Schornsteine der
Textilbetriebe.
Ja, in Warendorf
hat sich vieles verändert,
einige prächtige Altstadthäuser mussten der Modernisierung der
Nachkriegsjahre weichen. Aber glücklicherweise sind
viele Bürgerhäuser und
Fachwerkhäuser erhalten geblieben und
wurden liebevoll restauriert.
Die
historischen Ansichtskarten, die Hans Rennemeier in informativer und
unterhaltsamer Weise zeigte, regten zu interessanten Diskussionen über
unser Städtchen an. „Heute sieht unsere Altstadt farbiger und fröhlicher
aus, das haben wir der umsichtigen Altstadtsanierung in den 1980er zu
verdanken“, stellte die Vorsitzende Mechtild Wolff abschließend fest.
Freckenhorsterstraße um 1917
Lithographie aus dem Jahre 1902
Der Heimatverein Warendorf lädt zu einem
Lichtbildervortrag von Hans Rennemeier über
Warendorf auf alten Ansichtskarten am
Donnerstag, 24.1., um 19,30 Uhr in den Saal
der Gaststätte Porten-Leve, Freckenhorster
Straße, ein.
Auf vielfachen Wunsch soll der bereits mit
großem Andrang vor einem Jahr gehaltene
Vortrag wiederholt werden. Seit Ende des 19.
Jahrhunderts gibt es Ansichtskarten. Die auf
den Karten aus Warendorf gezeigten alten
Straßenzüge und Ansichten sind die durch
die bauliche Entwicklung, vor allem der
Nachkriegszeit, inzwischen verschwunden. Es
wird ein interessanter Abend mt hohem
Erinnerungswert werden.