Initiative des Heimatvereins: Lebensqualität in der Innenstadt erhöhen - Spielplätze nicht verkaufen
von Mechtild Wolff (13.3.11)


Die Stadt will bis Ostern klären, wie viele Spielplätze verkauft werden können, so war es in der Tagespresse zu lesen.
Der Vorstand des Heimatvereins machte sich per Fahrrad auf die Rundreise, um die 12 Spielplätze in der Kernstadt in Augenschein zu nehmen, die laut Ratsbeschluss aufgegeben werden sollen. Und wirklich, fast alle Spielplätze waren schon abgeräumt.
So auch der kleine Spielplatz am Münsterwall. Nun muss die Frage diskutiert werden: Soll hier eine Baufläche entstehen?
Die Heimatvereinsmitglieder waren einhellig der Meinung, dass diese öffentliche Fläche geradezu ideal ist, um neue Freizeitangebote in der Altstadt anzubieten. Im Umfeld dieses Platzes befindet sich ein großes Seniorenheim und viele Wohnungen, die von älteren Bürgern bewohnt werden. Da liegt es nahe, hier einen Verweilplatz im Freien zu gestalten, der mit Spiel- und Beschäftigungsangeboten ausgestattet ist und zu zwangloser Geselligkeit und Gesprächen einlädt. Große Schach-, Mühle- und Mensch ärgere dich nicht-Spiele könnten in den Boden eingelassen werden, eine Boule-Bahn wäre eine tolle Bereicherung und an Pick-nick-Tischen könnte der mitgebrachte Kuchen genossen werden. Solch ein Treffpunkt für Jung und Alt würde eine Bereicherung für die Innenstadt. Auf unkonventionelle Weise können die Bürger hier ihrer Kreativität freien Lauf geben.
Im Zumlohpark bietet sich an, an Stelle des aufgelösten Spielplatzes den wunderschönen Park durch einige wegbegleitende Spielgeräte aufzuwerten, damit ein Spaziergang mit Kindern spannender gestaltet werden kann. Vorher muss aber das leidige  Hundekotproblem gelöst werden!!!!
„Tief enttäuschte Eltern erlebten wir am Spielplatz Wiemann-Bisping-Weg. Sie konnten überhaupt nicht verstehen, warum der einzige Spielplatz im gesamten Wohngebiet aufgelöst werden soll. Natürlich leben hier nicht mehr so viele junge Familien, wie bei der Entstehung des Baugebietes, aber diese Entwicklung ist dem steten Wandel unterworfen. Auch die Hausbesitzer sehen die große Gefahr, dass ein Haus in einem Baugebiet ohne Spielplatz an Wert verliert!“ erklärte Mechtild Wolff.
Genau so enttäuschend ist die Auflösung des Spielplatzes an der Kapellenstraße, der in Zusammenarbeit mit der Nachbarschaft als Treffpunkt vor erst 12 Jahren eingerichtet wurde und von den Nachbarn gut betreut wurde. Hier wurde eine gut funktionierende Partnerschaft zwischen Stadt und Bürgern zerstört.
Einige der anderen abgeräumten Spielplätze können sicher verkauft werden.
Dem muss ein gründlicher Abwägungsprozess vorausgehen, denn der Gewinn der Verkaufsaktion wird sehr eingeschränkt sein, weil Bebauungsplanänderungen gemacht werden müssen, die hohe Verwaltungskosten mit sich bringen.
Andererseits ist zu bedenken, dass in den meisten Fällen die Spielplätze von den Hausbesitzern der Wohngebiete bezahlt wurden. Darf die Stadt den Wert eines Grundstücks einfach schmälern, indem sie Spielplätze schließt?
Grundsätzlich sollte die Stadt aber erst die Überlegung anstellen:
Wie können die öffentlichen Plätze zu einer größeren Attraktivität unserer Stadt beitragen?
All diese Fragen möchte der Heimatverein bei einem „Runde Tisch-Gespräch“ im April diskutieren, zu dem wir zeitnah einladen werden.
 

Bilder: Wolfgang Reisner (C) 2011

 

 

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