Die
Stadt will bis Ostern klären, wie viele Spielplätze verkauft werden
können, so war es in der Tagespresse zu lesen.
Der Vorstand des Heimatvereins machte sich per Fahrrad auf die
Rundreise, um die 12 Spielplätze in der Kernstadt in Augenschein zu
nehmen, die laut Ratsbeschluss aufgegeben werden sollen. Und wirklich,
fast alle Spielplätze waren schon abgeräumt.
So auch der kleine Spielplatz am Münsterwall. Nun muss die Frage
diskutiert werden: Soll hier eine Baufläche entstehen?
Die Heimatvereinsmitglieder waren einhellig der Meinung, dass diese
öffentliche Fläche geradezu ideal ist, um neue Freizeitangebote in der
Altstadt anzubieten. Im Umfeld dieses Platzes befindet sich ein großes
Seniorenheim und viele Wohnungen, die von älteren Bürgern bewohnt
werden. Da liegt es nahe, hier einen Verweilplatz im Freien zu
gestalten, der mit Spiel- und Beschäftigungsangeboten ausgestattet ist
und zu zwangloser Geselligkeit und Gesprächen einlädt. Große Schach-,
Mühle- und Mensch ärgere dich nicht-Spiele könnten in den Boden
eingelassen werden, eine Boule-Bahn wäre eine tolle Bereicherung und an
Pick-nick-Tischen könnte der mitgebrachte Kuchen genossen werden. Solch
ein Treffpunkt für Jung und Alt würde eine Bereicherung für die
Innenstadt. Auf unkonventionelle Weise können die Bürger hier ihrer
Kreativität freien Lauf geben.
Im Zumlohpark bietet sich an, an Stelle des aufgelösten Spielplatzes den
wunderschönen Park durch einige wegbegleitende Spielgeräte aufzuwerten,
damit ein Spaziergang mit Kindern spannender gestaltet werden kann.
Vorher muss aber das leidige Hundekotproblem gelöst werden!!!!
„Tief enttäuschte Eltern erlebten wir am Spielplatz Wiemann-Bisping-Weg.
Sie konnten überhaupt nicht verstehen, warum der einzige Spielplatz im
gesamten Wohngebiet aufgelöst werden soll. Natürlich leben hier nicht
mehr so viele junge Familien, wie bei der Entstehung des Baugebietes,
aber diese Entwicklung ist dem steten Wandel unterworfen. Auch die
Hausbesitzer sehen die große Gefahr, dass ein Haus in einem Baugebiet
ohne Spielplatz an Wert verliert!“ erklärte Mechtild Wolff.
Genau so enttäuschend ist die Auflösung des Spielplatzes an der
Kapellenstraße, der in Zusammenarbeit mit der Nachbarschaft als
Treffpunkt vor erst 12 Jahren eingerichtet wurde und von den Nachbarn
gut betreut wurde. Hier wurde eine gut funktionierende Partnerschaft
zwischen Stadt und Bürgern zerstört.
Einige der anderen abgeräumten Spielplätze können sicher verkauft
werden.
Dem muss ein gründlicher Abwägungsprozess vorausgehen, denn der Gewinn
der Verkaufsaktion wird sehr eingeschränkt sein, weil
Bebauungsplanänderungen gemacht werden müssen, die hohe
Verwaltungskosten mit sich bringen.
Andererseits ist zu bedenken, dass in den meisten Fällen die Spielplätze
von den Hausbesitzern der Wohngebiete bezahlt wurden. Darf die Stadt den
Wert eines Grundstücks einfach schmälern, indem sie Spielplätze
schließt?
Grundsätzlich sollte die Stadt aber erst die Überlegung anstellen:
Wie können die öffentlichen Plätze zu einer größeren Attraktivität
unserer Stadt beitragen?
All diese Fragen möchte der Heimatverein bei einem „Runde
Tisch-Gespräch“ im April diskutieren, zu dem wir zeitnah einladen
werden.
Bilder: Wolfgang Reisner (C) 2011