Das Wetter meinte es am Sonntagabend mit der Serenade des Heimatvereins Warendorf nicht sonderlich gut. Umso wichtiger wurde das, was im Tapetensaal des Hauses Klosterstraße 7 musikalisch geboten wurde. Das aber konnte sich durchaus hören lassen, so dass die zahlreichen Gäste ihr Kommen nicht bereuten.
Es ging um den 250. Todestag von Georg Philipp Telemann, der genau auf diesen Tag fiel. Mangel an Stücken gab es für Franziska Betting und Klaus Kemmer (Klavier), Paula Betting und Dr. Hartwig Quirll (Violine), Klaus Dinger (Violoncello), Meike Bruckmann (Klarinette) und Rica Bruckmann (Flöte) wahrlich nicht, gilt doch der Komponist bei manchen, als flüchtiger Vielschreiber, der ganz aufach Notenseiten zu füllen verstand.
Diesem Vorurteil widersetzte sich der Abend aber bewußt. Dr. Ekkehard Gühne als Betreuer des Ensembles stellte daher den Magdeburger Pfarrerssohn, der fast ein halbes Jahrhundert lang als Musikdirektor in Hamburg wirkte, zunächst einmal in seine Zeit, die eben ein anderes Musikverständnis hatte als wir Heutigen. Dann aber gab es sehr interessante Musik.
Zu nennen wäre ein solides Quartett in g-Moll, dann eine interessante „Sonate Polonoise“, in der Teleman polnische Folklore geschickt anklingen ließ. Hauptwerk des Abends wurde aber die Ouverture in C-Dur, auch „Wassermusik“ genannt. Den meisten ihrer Tänze gab Telemann Überschriften, die sich auf die Sagenwelt de Antike bezogen, gewissermaßen ein kleines Stück „Programm-Musik“.
Diese heiteren Anspielungen stellten die Musiker geschickt heraus. So konnte das kleine Rendezvous der Götter und Göttinnen beginnen, von der „schlafenden Thetis“ über den Tritonus mit seinem Muschehorn bis hin zum verlieben Meeresgott Neptun. Ein kleiner „Kammersturm“ („Der stürmende Aeolus“ durfte natürlich nicht fehlen.
Die Zuhörer genossen einen geistreichen Abend, der nicht zuletzt manche falschen Vorstellungen von Telemann und seiner Kunst geraderückte.
Zu seiner diesjährigen musikalischen Serenade lädt der
Heimatverein Warendorf herzlich ein. Unter der Gesamtleitung von Dr.
Ekkehard Gühne musizieren am Sonntag (25. Juni) ab 19.30 Uhr im
„Tapetensaal“ des Hauses Klosterstraße 7 insgesamt acht
Instrumentalisten Werke von Georg Philipp Telemann (1681-1767).
Das Konzert fällt auf den 250. Todestag des Magdeburger
Pfarrerssohnes, so dass der Abend auch ein wenig das Leben des
seinerzeit hochberühmten Komponisten beleuchtet und versucht, ihn aus
einer Zeit heraus zu verstehen, die den Musiker eher als
Handwerker denn als Künstler im heutigen Sinne begriff.
Gleichwohl kommt die Musik nicht zu kurz.
Es erklingen kleinere Stücke, als Hauptwerk folgt dann aber die
Ouvertüre in C-Dur, auch „Wassermusik“ genannt. Als barocke
„Programm-Musik“ greift sie Episoden aus der griechischen Sage auf, z.
B. den „verliebten Neptunus“, aber auch Handfestes aus Hamburg, wo
Telemann fast fünfzig Jahre lang wirkte, z. B. „Ebbe und Flut“.Als
Liebhaber der Tonkunst wollen die Musiker ihre Freude am Musizieren
weitergeben und hoffen auf offene Ohren.
Wir freuen uns mit Ihnen auf einen musikalischen Genuss!
Mechtild Wolff für den Heimatverein Warendorf e.V.