Zu einem literarischen Spaziergang mit Norbert Funken hatte der Heimatverein Warendorf am 8.6. eingeladen. Nach einer Einführung in das Thema Heimatdichter und Heimatliteratur auf dem Marktplatz führte Norbert Funken die Teilnehmer an der Oststraße zur Stelle, wo früher das Gebäude der fürstbischöflichen Post gestanden hatte.
Hier übernachtete der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe 1792 bei der Rückkehr vom Krieg in Frankreich. Aus den Aufzeichnungen seines Dieners kann entnommen werden, was Goethe in Warendorf für Kost und Logis ausgegeben hat. Den Warendorfer Schriftsteller Otto A. Böhmer und sein Goethebuch stellte Norbert Funken vor. Weiter ging es zum Gebäude der Schnell´schen Buchhandlung. Der Verleger Leopold hatte Kontakt zum großen Heimatdichter Augustin Wibbelt und brachte einige seiner Werke in hohen Auflagen heraus.
Die nächste Station bildete das Geburtshaus von Christoph Bernhard Schlüter, In den Lampen. Dieser hatte als Professor der Philosophie in Münster früh das Talent der Dichterin Anette von Droste Hülshoff erkannt und sie ge-fördert. Einen großen Teil des Spazierganges bildete der Warendorfer Schriftsteller Paul Schallück und sein Roman Engelbert Reinecke, mit dessen Handlungsort Niedernhagen wohl Warendorf gemeint war. Schallücks kritische Äußerungen über Warendorf waren s. Zt. hier auf Ablehnung gestoßen. Den Abschluss fand der Spaziergang schließlich am Geburtshaus von Paul Schallück.