Wie
in den vergangenen Jahren schloss der Heimatverein Warendorf das
Halbjahr mit einem literarisch-musikalischen Abend im historischen
Tapetensaal
des Hauses Klosterstraße 7 ab. Norbert Funken hatte wie immer den
literarischen Part übernommen, während Dr. Ekkehard Gühne (Flöte)
mit Klaus Dinger (Violoncello) und Klaus Kemmer (Klavier) den
musikalischen Teil bestritten. Der Abend war Musik und Literatur des
Jahres 1812, in dem das Haus Klosterstraße 7 errichtet worden war,
gewidmet.
Mit einem Satz aus einem Notturno des Adalbert Gyrowetz aus dem
böhmischen Budweis, um 1812 in der damaligen Musikwelt populärer als
Haydn oder Beethoven, begann der Abend. Norbert Funken ging auf die
Warendorfer und die Weltgeschichte des Jahres 1812 ein. In diesem
Jahre wurde der Friedhof in Lage des heutigen Zumlohplatzes erstmals
belegt, mit Opfern einer Masemepidemie.
Er las aus den 1812 erschienenen Hausmärchen der Gebrüder Grimm das Märchen vom alten Großvater und dem Enkel vor, das unlängst in einer großen Tageszeitung im Hinblick auf Probleme zwischen Jung und Alt wieder abgedruckt worden war. Nach weiteren Sätzen des Stückes von Gyrowetz las Norbert Funken aus den Kalendergeschichten des Johann Peter Hebel.
Das
Treffen Johann Wolfgang von Goethes mit dem Komponisten Ludwig van
Beethoven 1812 im Kurort Teplitz wurde beleuchtet. Schließlich
befasste er sich mit dem Professor Sprickmann, dem ersten
literarischen Förderer der Anette von Droste Hülshoff. Den Abschluss
des Abends bildete ein Trio des Beethovenschülers und Pianisten
Ferdinand Ries.