Der
Dichter Johann Wolfgang von Goethe übernachtete vom 9. zum 10. Dezember
1792 in Warendorf. Auf der Rückkehr von der Kampagne in Frankreich, dem
Krieg gegen das revolutionäre Frankreich, fand er sein Nachlager in der
fürstbischöflich-münsterschen Poststation in Warendorf. Der Heimatverein
brachte am 9.12.2009 am Gebäude Oststraße 5, dem ehemaligen Hotel
Kaiserhof, an dessen Stelle früher die Poststation gelegen war,
eine Tafel an. Bürgermeister Jochen Walter, der Geschäftsführer der
Elmer Immobiliengesellschaft Christian Peitz, Norbert Funken und Dr.
Ekkehard Gühne vom Vorstand des Heimatvereins sowie Horst Breuer vom
Kulturamt der Stadt Warendorf enthüllten die Tafel.
Bisher ging man davon aus, dass Goethe in Münster übernachtet habe und
von dort über Warendorf nach Paderborn gefahren sei. Der Warendorfer
Posthistoriker Wilhelm Fleitmann hatte erstmals auf die Übernachtung
Goethes in Warendorf verwiesen. Bei der letztjährigen Studienreise von
Heimatverein und Altstadtfreunden nach Thüringen ließen sich Mitglieder
des Heimatvereins im Goethe-Schiller-Archiv in Weimar die Aufzeichnungen
von Goethes Diener über die Ausgaben bei dieser Reise zeigen. Danach
mußte von ihm in Warendorf "Sperrgeld" gezahlt werden. Das bedeutet,
dass die Postkutsche mit Goethe abends nach Schließen der Stadttore hier
ankam. Dem Pförtner oder Torschreiber waren dafür, dass er das Tor noch
einmal öffnete, ein "Sperrgeld" zu zahlen.