Aus: Die Glocke Warendorf | Warendorf | 17.05.2016 |
Warendorf (bjo). Das Projekt „Emsinsel für alle“ nicht durch
voreilige Entscheidungen gefährden – diesen Wunsch hat der „Arbeitskreis
Emsinsel“ bei einem Spaziergang am Pfingstmontag deutlich gemacht.
Mehr als 70 interessierte Bürger waren der Einladung zu einem
Rundgang über das Gelände gefolgt und verschafften sich so einen
Eindruck von den aktuellen Planungen der Stadt Warendorf sowie zu den
Vorstellungen des Arbeitskreises.
Ein
wesentlicher Unterschied: Während die Stadt mit der von ihr
favorisierten „Variante 5“ beabsichtigt, die neue Ems auf Höhe des
Marienheims und damit durch den Park auf den Emssee zuzuleiten, schlägt
der Arbeitskreis vor, die neue Ems mit „Variante 2“ über die
Brinkhaus-Brache zum Emssee zu führen und damit nicht nur die gewachsene
Parkstruktur zu erhalten, sondern den Park auch erweitern zu können, wie
Karl-Heinz Elling verdeutlicht.
„Warum sollte man Parkfläche aufgeben, damit auf der Emsinsel
privat gebaut werden kann?“, fragte sich am Montag nicht nur Elling
angesichts der rund 6000 Quadratmeter, die durch einen Durchstich
verloren gehen würden. „Es ist zu schade, da einzugreifen, wenn es auch
andere Möglichkeiten gibt.“
Auch bei einigen der Bürger, die zum
Spaziergang über die Emsinsel gekommen waren, löst die „Variante 5“
Bedenken aus. „Das ist nichts anderes, als die Emsinsel baufähig zu
machen, um sie mit Wohnungen zukleistern zu können“, benannte Alfred
Kiel seine Einschätzung. „Das Grundstück wird wertvoller gemacht. Es
geht nur darum, Investoren die Möglichkeit zu geben, Geld anzulegen“,
befürchtet er.
Eine Gefahr sieht auch
Heimatvereinsvorsitzende Mechtild Wolff. „Es wird immer deutlicher, dass
die Verwaltung und die Mehrheit der Ratsmitglieder andere Vorstellungen
als die Bürger haben“, ist sie überzeugt. Die Emsinsel könne eine
wichtige Bereicherung für die Freizeitgestaltung der Stadt werden.
Derzeit sei allerdings zu befürchten, dass die Weichen falsch gestellt
würden. Diese Sorge teilt Birgitt Helms. Die Zweite Vorsitzende des
Warendorfer Wassersportvereins sorgt sich um zukünftige
Segelmöglichkeiten. „Ein Zufluss in der Mitte des Sees könnte zu einer
Versandung führen.“
Eines jedenfalls scheint sicher – egal, ob „Variante 2“ oder „Variante 5“ zum Zuge kommt: „Ein Emskraftwerk am HoT ist Stand heute Schnee von gestern“, sagte Franz Reinhard. Die heutige Ems führe schlicht nicht mehr genügend Wasser.