Können
Sie sich vorstellen, dass die Stadtväter und Mütter von London einen
Teil des Hyde-Parks verkaufen, um stadtnahen Wohnraum zu schaffen oder
dass die Stadt New York Grundstücke im Central-Park verkauft, um dort
ein Bürohochhaus zu errichten? Selbst als die Stadt New York pleite war,
wäre das nie in Frage gekommen, denn jeder Verantwortliche weiß, wie
wichtig stadtnahe Grünanlagen für die Bürger sind.
Nur in Warendorf ist das anders! Unsere Verwaltung und die
Mehrheit unseres Rates lehnen den Kauf des Brinkhaus-Geländes ab - aus
finanziellen Gründen, wie sie sagen. Nur glauben kann das niemand, denn
es gibt bis zu 80% Zuschüsse für die Neugestaltung einer
Industriebrache. Kein Wunder, dass die Gerüchte über die wahren Gründe
ins Kraut schießen!
Warum wäre die bürgerfreundliche und naturnahe Gestaltung der
Emsinsel so wichtig für Warendorf? Die Gebäude der Firma Brinkhaus
bilden heute einen Pfropf in der durchweg grünen Emsaue und sind eine
Barriere im Zugang zum Emspark. Eine kluge Stadtplanung würde sich die
einmalige Chance nicht entgehen lassen, den Emspark hier zu öffnen und
auf dem neu erworbenen Gelände attraktive Freizeitmöglichkeiten auch
für Jung und Alt zu schaffen. So könnte Warendorf mal wieder einen
„Pusch“ bekommen, den es dringend nötig hätte.
Aber „April, April“, die Stadtverantwortlichen werden
Wohnbebauung, ja vielleicht sogar gewerbliche Bebauung genehmigen, und
das möglichst hoch und möglichst eng aneinander - nur so kann der
Investor Geld verdienen. Die „Neue Ems“ wird durch den Emspark geleitet
und sorgt für Hochwasserschutz im neuen Baugebiet - alles prima
vorbereitet.
Die Bürger gucken in die Röhre, der Traum von einer
Attraktivierung des Emsparks ist dann ausgeträumt - die Emsinsel ist
eben doch nicht für alle da.