Überblick über die letzten Aktionen zum Erhalt und zur Weiterentwicklung des Emsseeparks im Zusammenhang mit der Sanierung der Industriebrache (Brinkhausgelände)

Emsinsel: Ergebnisse des Moderationsprozesses zur Entwicklung der Industriebrache auf der Emsinsel
Diskussion im Plenum nicht zugelassen - Verärgerung bei vielen Bürgern
(8. 10. 2019)

Die Ergebnisse wurden im voll besetzten Sophiensaal vorgestellt. Eine große Zahl von Bürgern fand keinen Sitzplatz und mußt während der Veranstaltung stehen. Eine Diskussion wurde laut Pressebericht (WN) im Plenum nicht zugelassen. Ein Ärgernis für viele Teilnehmer.

Haben Bürgermeister, Verwaltung und Politik vor dem Bürger kapituliert? Sie haben es nicht gewagt, mit den vielen anwesenden Interessierten zu diskutieren. 

 

Leserbrief zur Informationsveranstaltung am 8.10.2019 von Dr. Bernward Fahbusch

 Ca. 150 Interessierte verfolgten die Informationsveranstaltung über den auf der Basis breitester Sondierungsgespräche erreichten Planungsstand. Kompromissmöglichkeiten und momentan sich noch ausschließende Positionen wurden deutlich dargestellt.

Aus vier grundsätzlichen Entscheidungen, die der Rat zu treffen hat, wurden 29 konkrete Einzelentscheidungen nachvollziehbar abgeleitet. Diese müssen die aufgezeigten Konflikte zwischen „Wohnen“ und „Grünanteil“ lösen. Eine gute Grundlage weiterer Arbeit wäre  somit geschaffen worden, wenn nicht der Ratsbeschluss vom 30.6.2016 (TOP 8) für die Planungsgruppe als unhinterfragbare Vorentscheidung zu berücksichtigen gewesen wäre. Der Beschluss nämlich, die Umlegung der Ems durch den Park vorzunehmen. Der Expertengruppe ist das nicht vorzuwerfen.

 Vorwerfen muss man es dem Rat, die Möglichkeit eines Flussverlaufs durch die Industrielandschaft ausgeschlossen zu haben, - und vor allem, nicht einzusehen, dass dieser Beschluss geändert werden kann. Würde er geändert, gäbe es eine weitere Variante der Planung: mutmaßlich kostengünstiger, mutmaßlich bürgerfreundlicher, v.a. mutmaßlich umweltverbessernder. Am Rande: Gleich zweimal schloss Moderator Henrik Freudenau eine Verkaufsbereitschaft des momentanen Eigentümers der Fläche nicht aus.

Also: Diejenigen, die in einem Jahr als Bürgermeisterkandidaten sich zur Wahl stellen, müssen Position beziehen: Ob sie den Ratsbeschluss vom 30.6.2016 beibehalten oder abändern wollen.

Dr. Bernward Fahlbusch

Warendorf

 

KLIMASCHUTZ KONKRET! JETZT HANDELN! HÄNDE WEG VOM EMSPARK !!!
SCHOCKIERENDES ERGEBNIS DER BAUMZÄHLUNG AUF DER EMSINSEL.
141 ALTE BÄUME MÜSSEN FÜR DIE GEPLANTEN PROJEKTE GEFÄLLT WERDEN!
Ergebnis der Baumzählung auf der Emsinsel am 4.10.2019
von Mechtild Wolff, Bilder von Klaus Koglin

Trotz des stabilen Regenwetters kamen viele Bürger am Freitag zur Baumzählung in dem Emspark und waren geschockt, wie viele dicke, alte Bäume für die Umlegung der Ems gefällt werden müssen – 141 Bäume müssen weg!!! Das erscheint dem Normalbürger wie ein Schildbürgerstreich, in einer Zeit, in der alle Welt mehr Bäume, mehr Grün fordert. Nur mit mehr Grün können wir unser lokales Klima positiv beeinflussen, zum Wohle der Bürger. Neuanpflanzungen irgendwo in der Landschaft helfen uns da nicht!
Warum ist diese Erkenntnis noch nicht in Warendorf angekommen?

 

Bilder von der 3. Mahnwache am 19. 9. 2019 zur Rettung des Heimatvereins und des AK Emsinsel
Die Emsinsel ist für alle da!
KLIMASCHUTZ KONKRET! JETZT HANDELN! HÄNDE WEG VOM EMSPARK !!!
130 ALTE BÄUME DÜRFEN NICHT GEFÄLLT WERDEN!

Plattdeutsch: Nen vullet  Ächterstüöwken
von Franz Schulte Nahrup (18. 9. 2019)

Dat Ächterstüöwken was rappelvull un Franz Schulze Nahrup konn daobie Gäste ut Milte un Aohlen begrüßen. An de brunen Blessen von de Besökers konn man seien, dat de Ene of Annere uthüsig west wüör un allerhand Sunne kriegen harr. Putzmunter un kriergel wassen alle Stammbesökers dao.

Met dat Leed „Moderspraoke wat klingst du söt“ gong et loss. Mathilde Kempkes was uthüsig west un harr nen Vetellsel von „ Dat wiede Kieken üöwe denn See“. Josef Bussmann wuss di wat von „Henrich bie Schult Gneisepin in Kost“. Et gaw dao so wennig to iäten, dat he nich richtig wat tüschken de rRngsten harr un auck wanners dao düör de Latten gong. Met „ Leiwe Herr lot langsam goahn und de Tiet es manchens staohn“ harr sick Helmut Brokamp trächte legget. Roswitha Wienströer harr lustige Vetellsels und Riemsels fö düsse Nommdag praot. Well dat Vullmoandtiet was, sang man dat Leed „Et schint de Moand so hell up düsse Welt“. Daobie konnen de Besökers es derbe Damp aflaoten, well dat se ümmer tohöen mossen. Danao kam Ernst Ruhe ut Milte sine graute Tiet . He is jä wied üöwe nienzig Jaohre aolt un hät wat üöwe seine Tiet bienene schriewen. „ De aollen Tieten – wat fröher alls noa anners was“.  Viele Lüe häbt daobie nen lück gneset un dacht, dat häw ick auck bieliäwt. Drei, veer Leeder wourn noa sungen un dann gawt met „Gurd gaohn – auk so – bäs en anner Maol“ den Schluß von enen lustigen Nommdag. Et gaw die vierl to lachen. Dat neichste Krinkdriäpen is an 16. Oktober wiee int Kolpinghuus.

Warendorfer Bürger wehren sich:
Keine Bebauung auf dem Brinkhausgelände! Keine Rodung von 130 Bäumen!
Natur schützen heißt Klima schützen!
Zweite machtvolle Demonstration gegen die Pläne des Investors und der Planungsbüros (9. 9. 2019)

Die „Neue Ems“ soll durch den Emspark gelegt werden und den schönen Park verkleinern. Über 100 alte Bäume müssten dafür gefällt werden.Welch eine absurde Naturzerstörung!

Die „Neue Ems“ verändert den Emssee, verkleinert den Lohwall und nimmt unserer Ems 80% ihres Wassers!!!! Wie soll das funktionieren?

Geht es hier wirklich darum, den Fischen den Aufstieg in den oberen Teil der Ems zu ermöglichen oder soll hier einem Investor ein hochwasserfreies Baugrundstück vorbereitet werden?

Auf dem gut besuchten Marktplatz demonstrierten weit über 100 Teilnehmer der zweiten Mahnwache des Heimatvereins und des AK Emsinsel für den Erhalt des Emsparks und für eine gemeinwohlorientierte Umnutzung der Brinkhaus-Brache. Damit wollten sie den Bürgermeister und die Ratsmitglieder des Hauptausschusses auf die Forderung nach einer grünen Emsinsel aufmerksam machen. „Noch mehr Bürger als in der vergangenen Woche sind gekommen und wollen mit ihren phantasievollen Plakaten für eine grüne Emsinsel kämpfen“, stellt Alfred Kiel erfreut fest.

„Ein Areal wie die Emsinsel bebauen zu wollen ist nach heutigen Erkenntnissen völlig undenkbar. Es ist unverständlich, dass es solche Pläne in unserer Zeit noch gibt“, kommentiert eine Architektin die geplante Bebauung auf der Emsinsel. Die Heimatvereinsvorsitzende Mechtild Wolff betonte: „Wir brauchen mehr Grün für ein gutes Kleinklima in unserer Stadt, das kann auf der Emsinsel geschaffen werden! Die Brinkhaus-Brache muss eine Erweiterung des Emsparks werden mit Attraktionen für Jung und Alt.“

Auf vielen Plakaten war der Protest gegen die Emsumlegung durch den Emspark zu lesen.  „Wir lassen uns doch unseren Emspark nicht kaputt machen“, machten die Teilnehmer deutlich. „Wir kämpfen für den Erhalt unseres wunderschönen Emsparks und für die Wiederherstellung der Emsaue. Wir tun das für unsere Kinder und Enkel“, sagte der AK Emsinselsprecher Sigfrid Krebse abschließend.

Die nächste Mahnwache findet statt am Donnerstag, den 19.9.2019 um 16.30 Uhr vor dem Rathaus. In der anschließenden Ratssitzung haben die Bürger im Rahmen der Bürgerfragestunde um 17 Uhr die Möglichkeit, Fragen an den Bürgermeister und die Ratsmitglieder zu stellen.

 

 

Rede von Frau Mechtild Wolff auf der 2. Demonstration gegen die Zerstörung des Emsparks des Heimatvereins und des Arbeitskreises Emsinsel am Montag, dem 9.9.2019 um 16.30 Uhr  auf dem Marktplatz vor dem Rathaus: HÄNDE WEG VOM EMSPARK !!!


 

Ich heiße Sie alle herzlich willkommen hier auf unserem historischen Marktplatz, vor dem Rathaus, in dem die von uns gewählten Ratsvertreter über das Wohl und Wehe in unserer Stadt entscheiden.

Schön, dass Sie auch heute wieder dabei sind, um für den Erhalt unseres wunderschönen Emsparks und für die Wiederherstellung der Emsaue zu kämpfen. Viele von Ihnen haben wieder tolle Plakate mitgebracht und ich würde mir sehr wünschen, dass sich Politik und Verwaltung das auch mal anschaut, um zu merken, dass sich viele Bürger sehr konstruktive Gedanken machen und gute Ideen haben, wie sich unser schönes Städtchen zu einem noch lebenswerteren Wohn- und Lebensraum entwickeln kann.

„Das neue Zauberwort in der CDU heißt Zuhören!!! sagte zumindest Annegret Kramp-Karrenbauer. Ich bin mal gespannt, ob sich bis nach Warendorf schon herumgesprochen hat.

Bei unserer Mahnwache in der letzten Woche haben sich viele Anwesende empört gezeigt über die geplante Bebauung auf der Emsinsel. Viele dicht aneinander stehende, 3-4stöckige Häuser sollen einen neuen Stadtteil in unserem Emspark bilden.

Von einer Architektin kam im Nachgang zu unserer Mahnwache der Kommentar: Ein Areal wie die Emsinsel bebauen zu wollen ist nach heutigen Erkenntnissen völlig undenkbar. Sie konnte gar nicht verstehen, dass es solche Pläne in unserer Zeit noch gibt.

Ja, genau so sehen wir das auch. Wir brauchen viel stadtnahes Grün und die Emsinsel ist die einzige Fläche, die dafür geeignet ist.

Immer wieder beklagen Innenstadtbewohner, dass das Grün sukzessive aus der Stadt verschwindet und unser Stadtklima sich verschlechtert, was man besonders an heißen Tagen bemerken kann. Wenn wir das Weltklima ein Stück besser machen wollen, dann müssen wir mit dem Kleinklima hier bei uns anfangen.

Wie scheinheilig ist es doch, Ländern wie Brasilien - sicher nicht zu Unrecht - vorzuwerfen, sie schadeten durch Abholzung und Brandrodung dem Klima, aber hier in der eigenen Stadt das Abholzen wichtiger Grünzonen bereitwillig zu dulden. Viele Beispiele aus den letzten Jahren haben wir, z.B. die Bebauung am Franziskanerkloster, wo „Bauen im Klostergarten“ genehmigt und beworben wurde - heute gibt es dort eine sehr dichte Bebauung, aber den Klostergarten mit seinem einzigartigen alten Baumbestand gibt es nicht mehr.

Oder das Schräder-Dreieck an der Dr.-Rau-Allee. Hier befand sich noch vor wenigen Jahren ein einzigartiges Arboretum, also prächtige alte Bäume aus aller Welt. Und heute? Ein kleines Zipfelchen Grün, ansonsten massive Bebauung mit einem Ärztezentrum. Auch die damals mit einem roten Band versehenen Bäume, weil sie geschützt werden sollten, haben die Baustelle nicht überlebt.

Ja, und genau so soll es im Emspark und auf der Emsinsel gehen - der Kommerz soll siegen, denn Geld ist mächtiger als die Wünsche der Bürger. Und darum stehen wir hier, um für eine grüne Emsinsel zu kämpfen, für eine Emsinsel, die unsere schöne Stadt für Jung und Alt noch attraktiver macht.

Diese Entscheidung liegt in den Händen unserer Politiker, natürlich in Zusammenarbeit mit der Verwaltung.

Uns wird ja immer hoch und heilig versichert, dass es keine Absprachen mit dem Investor gibt. Das glauben wir ja gerne, denn dann gibt es gar kein Hindernis, die Emsinsel so zu überplanen, dass sie zu einer Erweiterung des Emsparks werden kann mit vielen Attraktionen für die ganze Familie. Ja, es war ein großer Fehler, dass die Stadt die Brinkhaus-Brache nicht gekauft hat. Das wäre eine gute Investition gewesen!

Jetzt kommt natürlich sofort der Einwand: Und wer soll das bezahlen? Wir leben ja heute in einer Zeit, in der viele Fördertöpfe gut gefüllt sind: Förderungen zur Renaturierung von Industrie-Brachen, Förderungen zur Gestaltung von Flussauen, Förderungen für stadtnahes Grün und Förderungen zur Renaturierung von Flüssen. All das könnte hier zur Anwendung kommen.

Damit wären wir bei dem Thema die „Neue Ems“.

Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie hat die Renaturierung der Flüsse zum Ziel. Das ist sicher in den Außenbereichen ein gutes Projekt, wie es in Einen schon verwirklicht wurde und hinter der Andre´- Marie-Brücke in der Planung ist. Nun soll im Stadtgebiet von Warendorf die Ems eine Schleife bekommen, die sog, „Neue Ems“ und unsere Politiker haben auf Anraten der Verwaltung diese „Neue Ems“ durch dem Emspark geplant. Das stößt bei sehr vielen Bürgern auf großes Unverständnis, denn dafür müssen weit über 100 alte Bäume gefällt werden, der Emspark wird verkleinert, der Emssee wird existenziell verändert, der Lohwall verliert ein Drittel seiner Fläche und die alte Ems hat dann nur noch 20% ihrer Wassermenge - das sind nur einige der gravierenden Probleme, die wir durch die Emsumlegung bekommen werden. Und der erstaunte Bürger fragt sich: Warum sollen 7,8 Mill. € Steuergelder ausgegeben werden, um den Fischen den Aufstieg von der unteren Ems in die obere Ems zu ermöglichen? Oder ist das wahre Ziel, die Emsinsel hochwasserfrei zu machen, damit der Investor sein Bauvorhaben durchführen kann?

Wenn es wirklich nur um einen Fischaufstieg oder eine Emsschleife ginge, dann wäre es viel sinnvoller, die „Neue Ems“ über die Brache Brinkhaus zu führen. Hier müssten keine Bäume gefällt werden - im Gegenteil, mit dem Bau der „Neuen Ems“ könnte ein Drittel der Industriebrache renaturiert werden und die Ems bekäme ihre Aue wieder zurück. So würden die Fehlentwicklungen der letzten 100 Jahre repariert. Und das Schönste wäre: Diese gesamte Maßnahme würde zu 80% von anderen finanziert: Die Wasserwirtschaft bezahlt nämlich den Grunderwerb, den Abriss der Gebäude, die Schadstoffbeseitigung und nat. den Bau der Emsumleitung. Warum lässt sich die Stadt Warendorf diese Chance entgehen?

Warum entscheiden sich unsere Ratsvertreter für den Bau der „Neue Ems“ durch den Emspark, in unseren Augen die schlechteste aller Möglichkeiten.

Der AK Emsinsel hat den Antrag gestellt, diesen Beschluss zurückzunehmen, denn dieser Plan fügt unserer Stadt, dem Emspark, dem Emssee und der Ems irreparablen Schaden zu.  

In der gleich beginnenden Sitzung steht dieser Antrag auf der Tagesordnung, wird hier aber wahrscheinlich nicht darüber diskutiert, sondern nur an den UPV-Ausschuss verwiesen. Dort wird der Antrag dann irgendwann behandelt und ich glaube, vor dieser Sitzung werden wir hier wieder stehen müssen.

Ich bin ja mal gespannt, ob uns heute Politiker zuhören werden.

Ich bin mir sicher, dass Sie nun ganz viele Anregungen und Fragen haben. Es gibt noch so viel mehr Problemfelder, die angesprochen werden müssen. Ganz viele Infos finden Sie auf der Internetseite des Heimatvereins.

Ich danke Ihnen allen sehr, dass Sie gekommen sind, um für eine naturnah gestaltete „Emsinsel für alle“ zu kämpfen.

Schon jetzt lade ich Sie herzlich ein zur 3. Mahnwache hier vor dem Rathaus, nächste Woche Donnerstag, am 19. September, wie gewohnt um 16.30 Uhr. Um 17 Uhr ist dann eine Ratssitzung und sie beginnt mit der Bürgerfragestunde. Da kann dann jeder von Ihnen eine Frage an den Bürgermeister und die Ratsmitglieder stellen.

„Bäume, Vögel und Café, aber nicht Beton am See.“

 

 

Machtvolle Demonstration Warendorfer Bürger für den Erhalt des Emsseeparks und gegen die Pläne des Investors zur Verwertung des Brinkhausgeländes für Wohnbebauung (5. 9. 2019)

Aufruf des Heimatvereins Warendorf an alle Warendorfer:
Helft uns, den Emspark zu retten! (9. 9. 2019 um 16.30) Unterstützt unsere Mahnwachen!

 Wir haben ein Kleinod in unserer Stadt, den Emspark.

Anfang der 1970er Jahre wurde der Emssee gebaut,

um das Hochwasserproblem in den Griff zu bekommen –

was hervorragend gelang, wir haben heute keine Hochwassergefahr in Warendorf.

Als Erholungsgebiet entstand zeitgleich der Emspark – ein Eldorado für Jung und Alt.

 

Leider erkennt weder die Verwaltung noch die Politik den Wert dieses wunderschönen Naturbereiches.

Immer wieder soll der Emspark zur Lösung städtischer Probleme zweckentfremdet werden.

Vielleicht erinnern Sie sich,

dass im Sophienpark ein Feuerwehrhaus gebaut werden sollte?

Und dass am Emssee eine Eventgastronomie mit über 120 Plätzen entstehen sollte?

Das konnte damals durch heftige Bürgerproteste verhindert werden.

 

Jetzt ist es wieder soweit:

Ein großer Teil des ehemaligen Brinkhaus-Parks soll für

die „Neue Ems“ genutzt werden.

Über 120 alte Bäume müssen dafür gefällt werden,

die schöne Streuobstwiese gibt es dann nicht mehr,

der vordere Teil des Emsparks wird nicht mehr grün sein.

 

Da fragt sich der erstaunte Bürger: „Warum das alles!“

Es geht um viel Geld, nur so kann der Investor

auf der Brinkhaus-Brache ein hochwasserfreies Baugebiet bekommen.

Und all das bezahlt der Steuerzahler!

 

Das Weltklima wird sich vielleicht erwärmen,

das hat sich auch bis nach Warendorf herumgesprochen.

Wie können wir damit sinnvoll umgehen?

Wir können unser Kleinklima in Warendorf beeinflussen,

indem wir viele große Bäume erhalten und neue anpflanzen,

die CO2 verbrauchen und uns mit Sauerstoff versorgen.

In der Innenstadt ist das nicht möglich,

aber die Brinkhaus-Brache ist ideal dafür.

 

Nutzen wir diese einmalige Chance!!!

Ein neues Baugebiet auf der Emsinsel ist da völlig kontraproduktiv,

wir brauchen Grün, um einer Klimaerwärmung zu begegnen.

Völlig unverständlich wäre es, alte Bäume zu beseitigen,

um die Renaturierungsmaßnahme „Neue Ems“ zu bauen.

Darum hat der Arbeitskreis Emsinsel zusammen mit dem Heimatverein, dem KneippVerein, dem BUND, dem Nabu und den alten Brinkhäusern einen Antrag an den Rat gestellt,

den Beschluss zum Bau der „Neuen Ems“ durch den Emspark zurückzunehmen.

 

Helfen Sie uns, unseren Emspark zu retten!

Und helfen Sie uns, dass die Gestaltung der Brinkhaus-Brache

eine Bereicherung für Warendorf wird

und nicht eine „Steinwüste“ mit massiver Bebauung,

die 3-4stöckig werden soll.

 

Unterstützen Sie die Mahnwachen!!!!

 

Mechtild Wolff

HÄNDE WEG VOM EMSPARK !!! AUCH DIE BÄUME IM EMSSEEPARK SCHÜTZEN UNSER KLIMA!
Alle Bürger sind zur Mahnwache des Heimatvereins und des Arbeitskreises Emsinsel eingeladen
Termin: Donnerstag, dem 5.9.2019 um 16.30 Uhr vor dem Rathaus
Thema: „Die Emsinsel ist für alle da!“ Fridays for Future auch im Emsseepark!


Plakat: Cornelia Kalkhoff
 
 „Was können wir tun, um eine Bebauung auf der Emsinsel zu verhindern?“, so werden wir immer öfter von besorgten Bürgern gefragt. Die Emsinsel ist die grüne Lunge der Stadt. Wo jetzt eine Industrieruine steht, sollte der Parkbereich sinnvoll erweitert werden und keine Betonwüste entstehen. Warendorf darf nicht „kaputt gebaut“ werden. „Wir wollen kein neues Baugebiet in unserem Emspark!“
Alte Bäume dürfen nicht gefällt werden, es müssen viele neue Bäume angepflanzt werden! Das hat positive Auswirkungen auf das Kleinklima in unserer Stadt - insbesondere wenn es wärmer werden sollte in unseren Breiten. Wir haben den Eindruck, dass die von uns gewählten Politiker all diese schon lange bekannten Argumente nicht bedenken. Vielmehr scheinen sie den Wünsche des Investors nach einer verdichteten 3-4 stöckigen Bebauung nachkommen zu wollen. Warum werden die Interessen des Investors höher gewichtet als Sachargumente? Warum finden die Wünsche der Bürger so wenig Gehör?
Am kommenden Donnerstag findet um 17 Uhr im Rathaus eine Umwelt- Planungs- und Verkehrsausschuss-Sitzung statt. Dieser Ausschuss entscheidet maßgeblich über die Planung auf der Emsinsel.
 
Mit einer Mahnwache für den Emsseepark wollen wir am kommenden Donnerstag, dem 5. 9. 2019 um 16.30 Uhr vor dem Rathaus den Ratsmitgliedern unsere Forderungen deutlich machen.
 
Der Heimatverein und der Arbeitskreis Emsinsel laden alle Bürger herzlich ein, mit uns für den Erhalt unseres wunderschönen Emsparks und für die Wiederherstellung der Emsaue zu kämpfen.
Es wäre schön, wenn viele Wünsche auf einem Plakat deutlich gemacht werden könnten.
 
Celina hat mit ihrer Mama schon ein Plakat gemalt
 
Weitere Mahnwachen sind geplant für:
Montag, den 9.9. 2019 um 16.30 Uhr - vor der Hauptausschusssitzung
Donnerstag, den 19.9.2019 um 16.30 Uhr - vor der Ratssitzung


 

Offener Brief an den Bürgermeister Herrn Linke:
Für eine ökologische und klimagerechte Sanierung des Brinkhausgeländes am Emsseepark
Dienstag, den 23. Juli

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Linke,

der Heimatverein und sehr viele Bürger sind in großer Sorge, dass die Planung für die Emsinsel in eine für Warendorf schädliche Richtung läuft.

Bei der Planer-Werkstatt am 29.Juni 2019 bestätigte sich unsere schon lange gehegte Befürchtung, dass die Verwaltung und Teile der Politik, in erster Linie die CDU und die FDP, den Hut der Investoren auf haben und nicht die Interessen der Mehrzahl der Bürger vertreten. Honni soit, qui mal y pense.

Es war sehr schade, dass Sie, als Bürgermeister unserer Stadt, nicht an der Planer-Werkstatt teilgenommen haben. In der Bürger-versammlung hätten Sie die Empörung der Bürger hautnah erleben können.

Es wurde in der Planer-Werkstatt schnell klar: Das Ziel ist eine „neue Altstadt“, eine enge, 3-4stöckige Bebauung auf der Emsinsel, also ein maximaler Gewinn für den Investor. Das versucht der Investor mit all den allseits bekannten üblen Tricks durchzusetzen, nach dem Motto: Die dummen Warendorfer Landeier werden es erst merken, wenn es zu spät ist. So weit nicht verwunderlich, denn es geht hier um viel Geld, da ist offensichtlich jedes Mittel recht.

Verwunderlich allerdings ist, dass die Verwaltung recht wenig Interesse an den Vorstellungen der Bürger hat, sondern eine Bebauung der Emsinsel durchsetzen will in Zusammenarbeit mit der Moderationsfirma StadtRaumKonzept,  den Stadtplanern von Reicher Haase und dem Investor Arning, vertreten durch Herrn Hartwig Schultheiß, der ganz offensichtlich die Marschrichtung vorgibt.

Da fragt sich der Bürger: Warum begibt sich die Stadt Warendorf in die Hände eines auswärtigen Investors, der hier seien Gewinn machen will und dann wieder verschwindet, egal, welchen Schaden er angerichtet hat?

Warum verfolgt die Stadtverwaltung nicht das Interesse der Stadt Warendorf und die Wünsche der Bürger?

 

Wir können uns nicht vorstellen, dass die Verwaltung wirklich glaubt, dass eine extrem verdichtete Bebauung auf der Emsinsel dem Image der historischen Stadt Warendorf nützt. Natürlich fehlt Bauland in unserer Stadt, Baugrundstücke sind in dem Projekt „In de Brinke“ an der richtigen Stelle und es gibt noch viele stadtnahe Maisäcker und Wiesen, die sich für Wohnbebauung anbieten. Auf der Emsinsel ist Wohnbebauung am falschen Platz, nützt nur dem Investor und zerstört unseren Emspark.

Verwaltung und Politik aber sind dem Bürger und der positiven Weiterentwicklung unserer Stadt verpflichtet.

„Grün ist Leben“, das wissen kluge Bürgermeister, wie z.B. Konrad Adenauer, der als Oberbürgermeister von Köln in den Notjahren nach dem Krieg es untersagte, die Bäume des Kölner Promenadenrings zu fällen, obwohl Brennholz lebenswichtig gewesen wäre. Oder der Berliner Oberbürgermeister Ernst Reuter, der während der Berliner Blockade junge Bäume mit der Luftbrücke einfliegen ließ, um den Grunewald wieder aufzuforsten.

Auf der Emsinsel hat nun Warendorf die Jahrhundertchance, der Ems ihre Aue wiederzugeben - ein wichtiges Ziel im Rahmen der Klimapolitik. Auch unsere Nachbarstadt Telgte punktet mit der renaturierten Emsaue direkt neben der Altstadt.

Warum ist die naturnahe Gestaltung der Brinkhaus-Brache gerade jetzt von so großer Bedeutung?

Das meistdiskutierte Thema unserer Zeit ist der „Klimawandel“ - es kann gut sein, dass es auch in unserer Gegend wärmer wird.

Wie gehen wir damit um? Der Rat hat schon beschlossen, einen Klimabeauftragten einzustellen, der sicher viel Geld kosten wird.

Das Naheliegendeste aber wäre, das Kleinklima in der Altstadt zu verbessern. Das kann man am effektivsten mit dem Erhalt und der Neuanpflanzung von Bäumen erreichen. In der Altstadt können wir wenige zusätzliche großkronige Bäume anpflanzen, aber direkt neben der Altstadt haben wir die einmalige Chance, auf der Emsinsel eine grüne Lunge zu schaffen und damit gleichzeitig den Emspark zu erweitern, zum großen Freizeitnutzen für die Bürger. Ein Hotel mit Emscafe´ und Angebote für die Jugendlichen wären damit gut kombinierbar. Das würde Warendorf in seiner Entwicklung befördern.

Natürlich kommt jetzt die Frage: Wer soll das bezahlen?

Wir leben heute in einer Zeit, in der es sehr viele Zuschuss-Programme gibt zur Renaturierung von Industriebrachen, zur Wiederherstellung der Fluss-Auen und vieles mehr.

Aktuell müsste der Rat seine Entscheidung rückgängig machen, die „Neue Ems“ durch den Emspark zu leiten. Beim Verlauf der „Neuen Ems“ über die Industriebrache würden sowohl der Landankauf, der Abriss der Hallen, die Schadstoffbeseitigung und natürlich die Umlegung der Ems mit 80% gefördert. Ergebnis: Die Emsinsel würde mit relativ geringem Finanzaufwand schon zu einem Drittel renaturiert, der Emspark bliebe erhalten und über 100 große Bäume müssten nicht gefällt werden. Das wäre effektiver Klimaschutz!

Das Tricksen mit Steuergeldern, um dem Investor ein hochwasserfreies Baugebiet anbieten zu können, muss ein Ende haben. Wir schaden damit unserer Stadt.  

Ja, es ist eine öffentliche Aufgabe, die Industriebrache Brinkhaus zum Nutzen der Bürger zu gestalten. Davor darf sich die Stadt Warendorf nicht drücken. Diese Entscheidung ist beim Thema Bürgerhof schon falsch gefällt worden, zum Schaden der Kreisstadt, die ihren Bürgern keine Halle für ihre Feierlichkeiten anbieten kann.

 

Sie, sehr geehrter Herr Bürgermeister, haben diesen falschen Weg nicht initiiert, das war Ihr Vorgänger Herr Walter. Sie müssen den Weg aber nicht weiter gehen. Eine große Zahl von Bürgern haben u.a. in der Bürgerumfrage  deutlich genug gesagt, dass sie eine Bebauung auf der Emsinsel nicht wollen. Jetzt ist die Zeit für eine Kehrtwende gekommen, noch ist nichts zu spät.

Finden wir eine Warendorfer Position,

eine Position, die gut ist für Warendorf -

und nicht eine Investoren Position,

die unserer Stadt schadet.

 

Wir können viel für die Bürger und für das Klima in Warendorf tun -

packen wir es an!!!

 

 

 

Mechtild Wolff

Vorsitzende des Heimatvereins Warendorf e.V.

 

Planerwerkstatt zur Zukunft der Emsinsel und des Emsseepaarks am 29. 6. 2019
von Mechtild Wolff

 
 
 
Szenarien-Werkstatt zur zukünftigen Nutzung der Industriebrache Brinkhaus:

Plan A „ Grünes Band mit solitären Nutzungen“

Plan B: „ Nutzungsgemischtes durchgrüntes Quartier“

Plan C: „Altstadt erweitern mit grüner Promenade“

Wie man auf den Plänen sehen kann, gibt es nur in Plan A eine aufgeweitete Grünfläche, die eine Verbindung der Stadt und des Lohwalls mit dem Emspark schaffen kann. In beiden anderen Plänen wird eine verdichtete Bebauung, die 3-4 Stockwerke hoch sein soll, dargestellt. Auf der Emsinsel soll ein neuer Stadtteil entstehen mit vielen Wohnungen und wenig Grün. Die so sehr hervorgehobene Promenade ist nichts anderes als der vorhandene Weg zwischen dem Fabrikgebäude Brinkhaus und der Ems im Süden und dem Breuelweg im Norden.

In den Diskussionen hat sich der Heimatverein für eine grüne Emsinsel eingesetzt mit einem Hotel, Restaurant und Spiel- und Freizeitangeboten in der Historischen Bausubstanz und einem großzügigen Platz mit einer Treppe zur Ems. Der Investor hat aber nur Interesse an einer möglichst verdichteten Bebauung und wird bedauerlicherweise von unserer Stadtverwaltung und Teilen der Politik unterstützt.

In der gut besuchten Bürgerversammlung forderten die Bürger eine grüne Emsinsel und waren geschockt über die Pläne für eine so massive Bebauung. Es war ein großer Fehler von Politik und Verwaltung, die Brinkhaus-Brache nicht zu kaufen. Es gibt viele Fördertöpfe, die bei einer Neugestaltung der Fläche finanziell und planerisch helfen.

 

 

  

 

 Bericht über die Bürgerinformation zur künftigen Nutzung der Emsinsel am Samstag, den 12. 5. 2019
von Wolfgang Reisner


Wünsche der Warendorfer Bürger

            

Die Entscheidung über die künftige Nutzung der Emsinsel, der Industriebrache Brinkhaus, steht an. Nach der Verlagerung der Produktion nach Kostrzyn in Polen im Jahre  2004  und dem späteren Konkurs der Firma Brinkhaus ist die  4,2  ha große Fläche, nachdem sie lange in der Hand des Konkursverwalters war, jetzt vom Steinfurter Bauunternehmer Arning erworben worden. Verschiedene Vorschläge zur künftigen Nutzung dieses „Filetstückes“ der Stadt Warendorf wurden in den vergangenen Jahren geäußert. Eine von der Stadt ausgerichtete Planerwerkstatt mit drei Architekturbüros brachte unterschiedliche Pläne für eine mehr oder weniger dichte Wohnbebauung. Ein von der Stadt vorgeschlagener Gutachter, der von der Bövingloh-Immobilien GmbH, die damals ein Vorkaufsrecht für die Fläche besaß,  bezahlt wurde, kam 2014 zu dem Ergebnis, dass 5.400 Quadratmeter Gewerbefläche (Supermarkt, Boutiquen, Café mit Emsterrassen) verträglich für den Einzelhandel in der Altstadt seien.  Die CDU-Ratsfraktion  befürwortete  damals zumindest 3.000 Quadratmeter Gewerbefläche und zusätzliche Wohnbebauung.

 

 


Eines der vielen Schaubilder, die zur Bürgerinformation gezeigt wurden, hier mit Darstellung der teilweisen             Verlegung der Ems durch den Emsseepark, den Emssee und über die Linnenwiese.

Im Jahre  2011 bewarb sich auf Anstoß aus der Bürgerschaft, unter anderem auf Antrag des Heimatvereins, die Stadt Warendorf  um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2017. Dabei sollte eine renaturierte Industriebrache Brinkhaus das Kernstück bilden. Die Bewerbung scheiterte vor allem daran, dass die Stadt die Fläche nicht erwarb.

In einem Arbeitskreis Neue Emsinsel erarbeiteten u.a.  Heimatverein  Warendorf,  Kneippverein Warendorf, Altstadtfreunde Warendorf, NABU (Naturschutzbund Deutschland) – Kreisverband Warendorf, BUND – Kreisgruppe Warendorf und die Textilgruppe der ehemaligen Brinkhäuser Vorschläge für eine künftige Nutzung der Emsinsel, die auf einen Erhalt der historischen Bausubstanz und wegen des alten Baumbestandes im Osten der Betriebsfläche auf eine Erweiterung des Emsparks hinausliefen.

Vor der Bürgerinformation am Samstag, 11.5., hatten im Rahmen des von der Stadt betriebenen Werkstatt- und Moderationsverfahren alle betroffenen Institutionen von der Wohnungsbaugenossenschaft Warendorf, dem NABU Kreisverband Warendorf, dem Heimatverein Warendorf, dem Caritasverband, dem Kneippverein Warendorf, den Altstadtfreunden Warendorf bis zur Jury für den Altstadtfonds (für die Interessen von Eltern und Migranten in der Altstadt), dem Arbeitskreis Neue Emsinsel, der BUND Kreisgruppe Warendorf, Wiwa (Wirtschaft für Warendorf) und einem Verein für Freizeitservice und Jugendarbeit (VFJ) Gelegenheit, ihre Auffassungen darzulegen.

In der anschließend auf 90 Minuten angesetzten Bürgerinformation präsentierten die von der Stadt beauftragten zwei Planungsbüros  zunächst die Ergebnisse der „Öffentlichkeitsbeteiligung“, bei der 1.472 Bürger vorgedruckte Postkarten ausgefüllt und noch einmal 1.296 Bürger online ihre Vorstellungen geäußert hatten. Das entspräche fast 10 v.H. der Warendorfer Bevölkerung, wenn man davon ausgeht, dass jeder Bürger nur einmal geantwortet hat. Es wurde betont, dass dies eine nicht repräsentative Bürgerbefragung gewesen sei. Nach einem Schaubild über die geäußerten Meinungen  entfielen die meisten Vorstellungen der Bürger auf die Bereiche Stadtpark und Natur, Schaffung einer Uferpromenade, Ansiedlung von Gastronomie und Sport und Erlebnis-Freizeit. Trotz dieser deutlichen Präferenz der Bürgerschaft trugen die Planer an erster Stelle die Erweiterung des zentralen Versorgungsbereichs Altstadt, dann die Schaffung eines zentrumsnahen Wohnviertels  und Nutzungsmischung mit Wohnen in unterschiedlichen Ausprägungen vor.  Erst an vierter Stelle kam ein Bürgerpark mit öffentlich zugänglichen Nutzungen in historischen Gebäuden. In der kurzen Diskussion wurde auf die Frage nach den Vorstellungen des Eigentümers/Investors nichts Konkretes vorgelegt. Es wurde nur darauf hingewiesen, dass es ein Glücksfall sei, dass die Fläche ein Mensch erworben habe, der an einer am Gemeinwohl orientierten Nutzung interessiert sei, und nicht von einem Hedgefonds. Man räumte allerdings ein, dass der Eigentümer natürlich  seinen Wert aus dem Boden ziehen wolle.  Ähnlich äußerte sich der CDU-Ratsherr Schäpermeier.

Mehrfach wurde von den Planern betont, dass jede Lösung immer noch besser sei, als der jetzige Zustand. Auf Beifall  aus dem Saal stieß die Aussage von Herrn Hoffschröer von einem der Planungsbüros, dass man bei den möglichen Szenarien für eine künftige Nutzung großflächigen Einzelhandel bereits jetzt ausschließe.  Aussagen von Teilnehmern der Diskussion, die sich gegen eine Wohnbebauung aussprachen, wurden ebenfalls mit Beifall einer großen Mehrheit der Anwesenden unterstützt. Sowohl die Frage, was von den historischen Fabrikhallen  mit ihren Sheddächern erhaltenswert sei als auch ein Szenarium, das das Thema „Grün“ beleuchte, sollen von den Planungsbüros noch kritisch untersucht werden. Die Erhaltung des vorhandenen alten Baumbestandes im Osten der Industriebrachefand Zustimmung bei den Teilnehmern.

 

 

Leserbrief zur Bebauung des Brinkhaus-Geländes
von Mechtild Wolff (1. 5. 2019)

Können Sie sich vorstellen, dass die Stadtväter und Mütter von London einen Teil des Hyde-Parks verkaufen, um stadtnahen Wohnraum zu schaffen oder dass die Stadt New York Grundstücke im Central-Park verkauft, um dort ein Bürohochhaus zu errichten? Selbst als die Stadt New York pleite war, wäre das nie in Frage gekommen, denn jeder Verantwortliche weiß, wie wichtig stadtnahe Grünanlagen für die Bürger sind.

Nur in Warendorf ist das anders! Unsere Verwaltung und die Mehrheit unseres Rates lehnen den Kauf des Brinkhaus-Geländes ab - aus finanziellen Gründen, wie sie sagen. Nur glauben kann das niemand, denn es gibt bis zu 80% Zuschüsse für die Neugestaltung einer Industriebrache. Kein Wunder, dass die Gerüchte über die wahren Gründe ins Kraut schießen!

Warum wäre die bürgerfreundliche und naturnahe Gestaltung der Emsinsel so wichtig für Warendorf? Die Gebäude der Firma Brinkhaus bilden heute einen Pfropf in der durchweg grünen Emsaue und sind eine Barriere im Zugang zum Emspark. Eine kluge Stadtplanung würde sich die einmalige Chance nicht entgehen lassen, den Emspark hier zu öffnen und auf dem neu erworbenen Gelände attraktive  Freizeitmöglichkeiten auch für Jung und Alt zu schaffen. So könnte Warendorf mal wieder einen „Pusch“ bekommen, den es dringend nötig hätte.

Aber „April, April“, die Stadtverantwortlichen werden Wohnbebauung, ja vielleicht sogar gewerbliche Bebauung genehmigen, und das möglichst hoch und möglichst eng aneinander - nur so kann der Investor Geld verdienen. Die „Neue Ems“ wird durch den Emspark geleitet und sorgt für Hochwasserschutz im neuen Baugebiet - alles prima vorbereitet.

Die Bürger gucken in die Röhre, der Traum von einer Attraktivierung des Emsparks ist dann ausgeträumt - die Emsinsel ist eben doch nicht für alle da.

 

 

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